Zwei neue „Siebener“ hat Bürgermeister Daniel Wehner in der Burkardrother Marktgemeinderatssitzung vereidigt. Laut Eidesformel verpflichteten sich der Zahlbacher Horst May und der Premicher Frank Ziegler unter anderem zur Verschwiegenheit und das Siebenergeheimnis zeitlebens zu bewahren.
Wie Daniel Wehner bei der Vereidigung erklärte, gehört dieses Ehrenamt zu einem der ältesten in Bayern und ist Bestandteil der bayerischen Vermessungslandschaft. Seit 2016 befinde sich das Feldgeschworenenwesen Bayern sowohl im Landesverzeichnis als auch im bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes. Das Feldgeschworenenwesen ist nämlich mit Ausnahme von Rheinland-Pfalz und Bayern in allen anderen Bundesländern ausgestorben.
Laut Otto Funck, Kreisobmann der Feldgeschworenenvereinigung Bad Kissingen West, engagieren sich heute im Landkreis 165 Männer und eine Frau als Feldgeschworene.
In Bayern sind es 27.000, davon 30 Frauen, die in Zusammenarbeit mit den Ämtern für Digitalisierung, Breitband und Vermessung über 80 Millionen Grenzpunkte im Freistaat sichern.
Alarmierung: Umrüstung auf digital
Bürgermeister Daniel Wehner stellte dem Marktgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die Ergebnisse der Schallpegelsimulationen im Ist-Zustand (Motorsirenen mit Drehstrom betrieben) sowie nach einer Umrüstung auf elektronische Sirenen, die bei Stromausfall aufgrund der integrierten Batterien bis zu einem Monat betriebsbereit bleiben und augenscheinlich eine bessere Reichweite haben, vor. Unumgänglich sei die Umrüstung auf Digital-Alarmierung, hieß es. Das bedeutet die Ertüchtigung mit Empfangsteilen für den Tetra-Digitalfunk.
Die Kosten bezifferte Wehner mit 3500 Euro bis 4000 Euro pro Sirene. Der Förderanteil beträgt 2181 Euro. Eine elektronische Sirene kostet zirka 17 500 Euro.
Zwei dieser „neuartigen“ Sirenen befinden sich bereits in der Marktgemeinde. Nämlich in Stralsbach und Zahlbach. Die Räte waren sich einig, dass auch die restlichen elf Drehtellersirenen auf elektronische Sirenen umgerüstet werden sollen. Im Zuge der Auswechslung will man auch Lösungen für nicht uneingeschränkt zugängliche Standorte finden, notfalls mittels Mastanlagen. Aufgrund der Gesamtkosten und noch ungewisser Förderprogramme will die Gemeinde die Auswechslung nach und nach vornehmen.
Bauanträge: Umrüstung auf digital
Mit fünf Gegenstimmen erteilte der Marktgemeinderat Burkardroth das Einvernehmen zum Bau eines Zweifamilienhauses in Gefäll. Im Vorfeld hatte es kontroversen Diskussionen gegeben, da die Antragsteller zwei Baugrundstücke erwerben und verschmelzen wollen, um ein 36 Meter langes Gebäude errichten zu können. Man müsse froh sein, dass Wohnraum geschaffen werde und dass Leute es sich überhaupt noch leisten können zu bauen, hieß es.
Positiv beschieden wurde die Bauvoranfrage für den Neubau eines Einfamilienhauses in Stangenroth. Auch hier ging eine Diskussion voraus. Das geplante Baugrundstück liegt nämlich im Außenbereich von Stangenroth, im Flächennutzungsplan als „ortsprägendes Grün“ bezeichnet. Sollte der Bau genehmigt werden, muss der Bauherr sämtliche Kosten für eventuelle bauleitplanerische Maßnahmen bezahlen. Gleiches gilt für die Erschließung bezüglich Entwässerung und Wasserversorgung . Für die Zufahrt, ein gemeindlicher Schotterweg, muss der Bauherr die Streu- und Räumpflicht übernehmen. Sollten die Bauherren die Zufahrt asphaltieren oder pflastern wollen, sind auch dafür die Kosten für einen nach Stand der Technik erforderlichen Straßenbau zu tragen. Ein entsprechender Vertrag muss geschlossen werden.
Brennholz: Marktübliche Preise
In Abstimmung mit Revierförster Maik Despang kann in der kommenden Hiebsaison in der Marktgemeinde Burkardroth neben Nadelholz auch in begrenzter Menge Laubholz bereitgestellt werden. Die Aufforderung zu Brennholzbestellung soll in bisheriger Form erfolgen. Die marktüblichen Preise werden beibehalten. Pro Festmeter kostet Nadelholz 50 Euro, Laubholz 83 Euro und Buche 85 Euro, jeweils zuzüglich Mehrwertsteuer.
Umfangreiche Flurbereinigung
Die Flurbereinigung in Premich hat mit 46 Jahren zwar recht lange gedauert, dafür war sie aber auch sehr umfangreich. Die Ausbauvereinbarung wird jetzt aufgelöst. Beim Abschluss und der Endabrechnung wurden vom Amt für ländliche Entwicklung noch vereinzelte Feststellungen getroffen, die zu geringen Kostenverschiebungen und somit zu Nachforderungen zu Lasten der Gemeinde Burkardroth in Höhe von etwa 2500 Euro führten.
Um den Ableitungsgraben beim Anwesen Brückenstraße 2 und Nachbarn dauerhaft zu sichern, hat der Markt im Verfahren vermittelt. Als Entschädigung zahlt die Gemeinde das im Juni 2022 und bis dato nicht von der Teilnehmergemeinschaft Premich verwendete Restguthaben in Höhe von knapp 4200 Euro an die Teilnehmergemeinschaft zurück. Der Markt Burkardroth erhält als zusätzlich Flächenzuweisung das an der Fußgängerbrücke gelegene 764 Quadratmeter große Grundstück mit zehnprozentiger Kostenbeteiligung von 267,40 Euro.
Weiter war die Ausbauvereinbarung über einen Grabenausbau mit Rahmendurchlässen aus dem Jahr 2011 nicht umgesetzt worden. Die Teilnehmergemeinschaft hatte in ihrer letzten Sitzung diesen Ausbau bereits aus dem Plan entfernt, weil aufgrund des weit fortgeschrittenen Verfahrensstandes nicht mehr vertretbar, Ausgleichsflächen nicht mehr realisierbar und nicht innerhalb von fünf Jahren begonnen wurde. Dem stimmte das Gremium einstimmig zu.
Für den neuen Kindergarten
Die Lüftungsarbeiten für den Ersatzneubau Kindergarten Burkardroth wird die Firma Bott aus Geisa für 131 068 Euro ausführen. Den Zuschlag für die Photovoltaikanlage erhielt die Firma Zehe aus Burkardroth. Ihr Angebot lag bei 18 663 Euro.
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