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Bad Kissingen
Bundesweiter Imageschaden
Zum Streit um einen Tarifvertrag für die Staatsbad Philharmonie Bad Kissingen
Bundesweiter Imageschaden
Foto: Björn Kohlhepp
Bearbeitet von Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 20.10.2021 03:12 Uhr

Es gibt Unmut im Kurorchester über die Bezahlung. Als Bürger hat man sicherlich Verständnis, wenn es denn zutrifft, dass man nach neun Jahren bei gleichem Gehalt mal über die Bezahlung sprechen kann und sollte. Mein Unmut: Die Aktion von Burghard Tölke beim Festakt zum Welterbe Bad Kissingen vor den Gästen eine Streikweste zu tragen und Flyer mit der Telefonnummer des Oberbürgermeisters verteilen lässt, ist ein Frechheit.

Nun sucht er mit Gerald Mertens von der deutschen Orchestervereinigung einen Unterstützer der feststellt, dass man hier 160 Stunden im Monat arbeitet. Doppelt so viel als üblich und nun wird die 30 Stunden/Woche und bis zu 4000 Euro/Monat plus Tätigkeitzulagen von mehreren hundert Euro für die Kissinger Musiker gefordert.

Bamberger und Nürnberger Symphoniker, die bis zu 6000 Euro/Monat verdienen, kann man damit nicht vergleichen. Schließlich gehen die auch auf Tournee, bei der sehr hohe Eintrittspreise die Gehälter ermöglichen.

Bizarr klingen auch die Worte von Herrn Tölke: „Wir spielen 13 Konzerte pro Woche, was natürlich auf die Knochen geht", „Wir müssen derzeit so viel spielen, auch, weil drei Stellen nicht besetzt sind, dass unsere Körper dabei kaputtgehen“, "Unsere Arbeit ist ziemlich schwer, und ich habe gemerkt, wenn man hier zwei, drei Jahre spielt, hat man Berufskrankheiten, die man anderswo vielleicht nach 25 Jahren haben könnte. Es muss sich was ändern, damit wir das gesundheitlich durchhalten".

Ich rate Herr Tölke, sich die Realität anzuschauen. Arbeiter, Notärzte, Chirurgen, OP- und Krankenschwestern sowie Pflegepersonal leisten wirklich Schwerstarbeit. Die müssen nicht nur eine Stunde hochkonzentriert sein, sondern viele Stunden Konzentration, Körperkraft und Leistung ohne eine Pause aufbringen .

Und dies bei einer Arbeitszeit von mindestens 40 Stunden/Woche. Ich könnte mit hunderten anderen Berufen so weitermachen. Ich empfehle den Orchestermitgliedern und vor allem Herrn Tölke, ihre bezahlten Nebentätigkeiten aufzugeben, damit sie körperlich und seelisch fitter werden.

Oberbürgermeister Vogel ist mit einem fairen Maßnahmenpaket den Wünschen der Musiker sehr weit entgegen gekommen. Das reicht Herrn Tölke aber nicht aus. Dafür setzt er alle medienwirksamen Hebel in Bewegung und fügt der Stadt und Staatsbad einen bundesweiten Imageschaden zu und stellt damit Herrn Vogel und Frau Thormann als schlechte Dienstherren hin.

Beide können nicht in Eigeninitiative einfach die Gehälter nach den Traumvorstellungen von Herrn Tölke anheben. Schließlich sind das auch Steuergelder. Solche Angriffe auf den Arbeitgeber sind einfach unverschämt, unzutreffend und es müssen Konsequenzen folgen. Für die Flötistin Hazar Birkan, für die eine Abschiebung in die Türkei möglich wäre und sie dort politisch wohl nur noch innerhalb der Familie existieren könnte, werden Vogel und Thormann sicher eine annehmbare Lösung finden.

Franz-Peter Potratzki , 97688 Bad Kissingen

 
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  • f. p.
    @karolineziegrt
    Dann zahlen Sie doch einen Teil des Gehaltes für die Musiker, einem Gehalt von dem jeder der arbeitet nur träumen kann!
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  • f. p.
    Auf eigenen Wunsch in gelöscht.
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  • T. K.
    Mag ja manches Wahres dran sein an der Kritik, die man an der Art und Weise wie das Kurorchester seinen Arbeitskampf führt erwähnen kann.

    Was aber der Kurstadt Bad Kissingen bundesweit mittelfristig noch weit mehr Schaden zufügen dürfte ist der optische Eindruck, den der Ort abseits der Weltkulturerbe Ensembles bietet.
    Zudem die Etablierung einer Szene von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die neben Vandalismus, öffentlichen Besäufnissen und Pöbeleien verhaltensmässig derart negativ auffällt
    dass es vielen der älteren Einwohner und auch den Kurgästen, die ja auch eher im Seniorenalter sind Angst und Bange wird.

    Dazu Autoposer und rücksichtslose Raser.

    Natürlich kann man sagen, dass gibt es mittlerweile überall in Deutschland.
    Stimmt, aber gemessen an dem Anspruch den Bad Kissingen für sich reklamiert fällen diese Dinge hier eben besonders negativ auf.
    Insofern sollte man lieber überlegen, was dagegen zu tun wäre!

    Thomas K.
    Bad Kissingen
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  • R. A.
    Endlich mal ein Kommentar, der den Sachverhalt auf den Punkt bringt.
    Dieser Orchesterleiter muss weg. Sein Verhalten ist abmahnfähig!
    Er hat sich öffentlich nicht in dieser Art zu äussern, denn das ist versuchte Nötigung des Arbeitgebers, durch die falsche, weil einseitig öffentliche Darstellung.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Ich finde es richtig was Herr Thoelke sagt. Herr Vogel sollte sich zu einem Gespräch bereit erklären das wäre nur gerecht.Die Musiker sind unterbezahlt. Sie müssen 3 Konzerte am Tag spielen.Und das man die Staatsbad Philharmonie damit unter Druck jetzt und 2 Musiker entlässt ist nicht in Ordnung. Mir geht es auch um das Cello was ich gestiftet habe. Die Besucher wollen gute Musik aber es fehlen die die Oboe Klarinette und Querflöte wie sollen die Musiker das ausgleichen. Mann sollte froh sein das es so ein gutes Orchester in Bad Kissingen gibt. Sonst hätte ich das wertvolle Cello nicht gestiftet.
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