Wie sein Vorgänger Oberst Stefan Leonhard hat Oberst Andreas Reyer gleich drei „Hüte“ am Bundeswehr-Standort Hammelburg auf: Als Standortältester ist er verantwortlich für die militärische Sicherheit und Infrastruktur am Standort sowie für die Liegenschaft.
Zudem leitet er den Bereich Lehre/Ausbildung an der Infanterieschule und vertritt Brigadegeneral Michael Matz als Kommandeur der Infanterieschule. Reyer war zuletzt stellvertretender Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte (KSK) in Calw und kennt Hammelburg .
Erste Bauarbeiten laufen bereits
Eine seiner größten Herausforderungen ist der Umbau der Hammelburger Kaserne: Rund 500 Millionen Euro sind dafür bereits bewilligt. Die ersten Bauarbeiten laufen bereits.
„Aktuell wird eine neue Hallenschießanlage gebaut, deren geplantes Bauende ist auf Ende 2025 datiert“, berichtet Oberst Reyer. Kosten soll die Hallenschießanlage 21,5 Millionen Euro .
160 Millionen Euro für 1840 neue Apartments
Bereits im Sommer begonnen hat der Bau neuer Unterkünfte. Insgesamt 160 Millionen Euro nimmt der Bund dafür in die Hand, Übungsteilnehmer und Mitarbeiter der Infanterieschule zeitgemäß in Einzelapartments unterzubringen.
„Insgesamt 1840 Unterkunftseinheiten sollen im dritten Quartal 2026 fertiggestellt werden“, kündigt Reyer an.
Zentrales Wirtschaftsgebäude geplant
Zu den größten Einzelprojekten zählen der Neubau des Wirtschaftsgebäudes mit Küchen und Kantinen für 50 Millionen Euro , ein neues Lehrsaalzentrum für 45 Millionen Euro und neue Sanitätseinrichtungen für 43 Millionen Euro .
Die Priorisierung habe er von seinem Vorgänger übernommen. „Dabei wurde die erforderliche Reihenfolge auf die Bedürfnisse der militärischen Nutzer abgestimmt“, betont Reyer.
Keine Änderungen geplant
Der neue Standortälteste erachtet das Konzept als stimmig und plant keine Änderungen.
„Auch im Rahmen der Wirtschaftlichkeit wäre es nicht sinnig im laufenden Prozess signifikante Änderungen vorzunehmen, denn solche Projekte bedürfen langfristiger Planung, und eine Änderung würde enorme weitere Kosten und somit Verzögerungen nach sich ziehen“, erklärt Oberst Andreas Reyer .
„Zielführende Zusammenarbeit“
Für seine Aufgabe bei der baulichen Entwicklung erfahre er „von allen Seiten große Unterstützung, militärisch wie zivil“, sagt Reyer. Sein Unterstützungspersonal plane vieles eigenständig. „Meine Aufgabe ist am Ende die Prüfung und Freigabe, oder eben Ablehnung.“
Reyer lobt die Stellen, die bei Investitionen des Bundes am Standort Hammelburg eingeschaltet sind, etwa das Kompetenzzentrum Baumanagement München sowie die staatlichen Bauämter Würzburg und Schweinfurt. Die Zusammenarbeit sei „zielführend, unkompliziert und absolut kollegial, oder wie wir dazu sagen: kameradschaftlich“.
Weitere Projekte bereits beschlossen
Das sei alles andere als selbstverständlich, weil das Bauvolumen von rund 500 Millionen Euro einiges an Arbeit mit sich bringe. In den Jahren 2025 und 2026 sollen laut Reyer das Wirtschafts- und Betreuungsgebäude, eine neue Ausbildungshalle und die neue Sanitätseinrichtung entstehen.
„Auch unser in die Jahre gekommenes Schwimmbad wird 2027 durch ein neues ersetzt“, kündigt der Standortälteste an. Der Schwimmbad-Neubau in Hammelburg hatte es sogar in den Bericht der Wehrbeauftragten geschafft, weil das Projekt seit mittlerweile mehr als 20 Jahren in der Planung ist.
Viele Aufträge an Firmen aus der Region
Reyer weist auch auf einen Effekt für die heimische Wirtschaft hin: „Erfreulich ist, dass gerade viele regionale Bauunternehmen den Zuschlag erhalten haben und wir somit nicht nur etwas für uns, sondern auch für die Region tun können.“