Während in Euerdorf die Bürgerversammlung nicht einmal eine Stunde gedauert hat, zog sie sich im Ortsteil Wirmsthal schon etwas länger hin. Im Frageteil ging es in Euerdorf um die Parksituation, um Heckenschnitt und um die Beseitigung von Unkraut, in Wirmsthal stand erwartungsgemäß das geplante Dorfgemeinschaftshaus im Mittelpunkt der Versammlung.
Pro-Kopf-Verschuldung: 1686 Euro
In Euerdorf beträgt die Einwohnerzahl aktuell 1536 Personen, davon leben 326 in Wirmsthal . Den Gesamthaushalt des Marktes bezifferte Bürgermeister Peter Bergel auf auf 12,45 Millionen Euro, die zum Jahresende erwartete Pro-Kopf-Verschuldung auf 1686 Euro.
An Förderungen habe man 278.400 für den Rathausneubau (Gesamtförderung Rathaus 2,33 Millionen) und 1,11 Millionen für die Kanalsanierung in der Breet erhalten. An Ausgaben im Rahmen des Finanzausgleichs bilde die Kreisumlage mit 1,60 Millionen Euro den größten Brocken, die Personalausgaben belaufen sich in diesem Jahr auf 1,19 Millionen Euro.
Netto-Markt entsteht
Das neu geschaffene Gewerbegebiet „Auraer Straße“ sei bereits abgenommen, der Netto-Markt im Entstehen. „Wenn keiner abspringt, ist das Gewerbegebiet so gut wie voll“, freute sich Bergel. Der Sanierungsabschnitt I am Wirmsthaler Friedhof sei auch abgeschlossen, für Abschnitt II werde bis Allerheiligen die Fertigstellung erwartet.
Die Jugend habe begonnen, den Vorgarten des JuZ zu gestalten. Es würden noch ein Baum und Sträucher gepflanzt und eine Sitzecke aufgestellt, nach Fertigstellung der Pflasterarbeiten solle noch ein wetterfester Bücherschrank dazukommen. Dort können Bücher entliehen oder auch abgegeben werden.
Wohnmobilstellplatz ist beliebt
Der Wohnmobilstellplatz in Wirmsthal werde gut angenommen, das Seniorenhaus sei (wieder)eröffnet worden, allerdings aufgrund von Personalmangel nur für die Verhinderungspflege, die HvO-Gruppe sei zu einer stattliche Truppe gewachsen und für den geplanten Radweg Euerdorf-Bad Kissingen liefen Planung und Grundstücksverhandlungen.
Freiwilliger Landtausch
Interessenten für den freiwilligen Landtausch könnten sich noch bis zum Herbst melden, aktuell lägen 48 Interessensbekundungen mit einer Tauschfläche von rund 67 Hektar vor.
Als anstehende Maßnahmen benannte der Bürgermeister die Wasserversorgung , den Kläranlagenbau, das Baugebiet Neuländer Weg und das Dorfgemeinschaftshaus in Wirmsthal . Es seien ein Austausch der Pumpen und die Sanierung, die Vergrößerung oder der Neubau des Hochbehälters nötig. In Sachen Kläranlage strebe man eine endgültige Lösung an, die Bedenken, die gegen eine gemeinsame Lösung sprechen, hätten bis jetzt nicht ausgeräumt werden können.
Kanalprobleme am Marktplatz
„Ich habe bis jetzt nur mitbekommen was Euerdorf nicht will, jetzt möchte ich gerne erfahren, was Euerdorf will“, startete Guntram Gock den Diskussionsteil. Dazu müssten die Kanalprobleme am Marktplatz und in der Schweinfurter Straße ausgeräumt werden. Natürlich sei es günstiger, zu dritt eine Anlage zu bauen, sagte Bürgermeister Peter Bergel.
Diskussion um Dorfgemeinschaftshaus
Dann ging es um das Dorfgemeinschaftshaus. Vor fünf Jahren sei man beim Workshop in großer Gruppe zusammengesessen, habe Skizzen gemacht und der Preis sei unter einer Million Euro gelegen, sagte ein Bürger. Vom Inhalt des Workshops sei jetzt nicht mehr viel übrig, sagte Guntram Gock.
Bergel stellte nach kurzem Zögern die beiden Varianten des Planers vor, beide hätten aber aus Kostengründen keine Mehrheit im Gemeinderat gefunden. Jetzt habe man eine dritte Variante beim Planer in Auftrag gegeben mit einer Kostendeckelung von rund einer Million Euro. Diese werde dann dem Gemeinderat vorgestellt und anschließend mit den Wirmsthalern besprochen. „Es wird nichts über die Köpfe der Wirmsthaler hinweg entschieden“, versprach Bergel. Noch fehle die Basis, über die man sprechen könne.
Baugrundstücke für Wirmsthal
In der Versammlung kam auch die Frage nach Baugrundstücken für Wirmsthal auf. Es lägen ortsabrundende Ideen für Bauplätze vor, sagte Bergel. „Zunächst müssen wir die kleine Variante Neuländer Weg in Euerdorf durchbringen und irgendwann danach gehen wir dann Lösungen für Wirmsthal an.“
Wann eine Großgemeinde?
Zum Schluss tauchte die Frage auf, wann die Verwaltungsgemeinschaft eine Großgemeinde werde. Man sitze mit vier Bürgermeistern zusammen und brauche eine Mehrheit, sagte Bergel. „Und die bringst du nur zusammen, wenn du jeweils die Kosten übernimmst.“ Man blockiere sich gegenseitig. „Eigentlich haben wir doch alle alles, jetzt könnten wir eine Gemeinde aufbauen“, sagte er. Zusammen hätte man Hallen, Windräder, Photovoltaikanlagen, Wasserkraft und auch eine stattliche Zahl an Einwohnern käme zusammen.
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