Braucht Oehrberg ein Baugebiet? Diese Frage möchte Bürgermeister Daniel Wehner (CSU) in nächster Zeit mit den Bürgern klären. Aktuell sind keine freien Bauplätze mehr verfügbar, jedoch liegt der Gemeinde ein Plan für ein Baugebiet mit 42 Bauplätzen vor. „Das würden wir nicht alles erschließen, sondern nur sechs bis acht Bauplätze“, sagte Wehner in der Bürgerversammlung.
Der Knackpunkt: Die Gemeinde verfügt nicht über die benötigten Grundstücke. Ohne dass diese im Eigentum der Gemeinde sind, könne kein Baugebiet ausgewiesen werden. „Wir sind auf die Bereitschaft der Bürger angewiesen“, betonte Wehner. 10,50 Euro zahle die Gemeinde pro Quadratmeter.
Wer Interesse an einem Bauplatz habe, wird gebeten, sich zeitnah bei der Gemeinde melden, damit über das weitere Vorgehen entschieden werden kann.
Dachständer sind ein Ärgernis
Wann werden die Dachständer abgebaut und die Stromleitungen unterirdisch verlegt? Diese Frage beschäftigt die Bewohner der Hauptstraße weiterhin, da die Dachständer, die bereits vor zwei Jahren in einer Bürgerversammlung bemängelt wurden, noch immer vorhanden sind.
Diesmal teilte der Bürgermeister mit, er habe gehört, das Bayernwerk plane möglicherweise, sie abzubauen. Es bleibe jedoch unklar, wie und wann dieser Prozess vonstattengehen soll, da bisher keine offizielle Kommunikation seitens des Bayernwerks erfolgt sei. Die Anfrage des Bürgermeisters beim Bayernwerk blieb bisher erfolglos.
Wann bekommt Oehrberg Mobilfunk?
Auch bezüglich der Mobilfunkabdeckung hat sich die Situation seit der Bürgerversammlung Ende 2022 nicht verbessert. Der Empfang ist nach wie vor schlecht. „Ein schwieriges Thema“, weiß auch der Bürgermeister.
„Wir haben wenig Einfluss darauf, dass ein Unternehmen einen Mobilfunkmast nach Oehrberg stellt“, erklärte er.
Es fehlen Pflegekräfte
Im Alter im eigenen Ort bleiben und entsprechend versorgt werden, ist ein Wunsch, den viele Menschen hegen. Die Frage, ob die Gemeinde in Sachen betreutes Wohnen aktiv tätig sei, konnte Bürgermeister Wehner jedoch nicht zufriedenstellend beantworten. Das Hauptproblem liegt nicht darin, dass kein Investor für ein entsprechendes Gebäude gefunden werden könnte, sondern vielmehr in einem Mangel an potenziellen Betreibern und ausreichend qualifizierten Pflegefachkräften.
Eine mögliche Alternative könnte altersgerechtes Wohnen darstellen. Die Gemeinde ist derzeit auf der Suche nach einem Investor für Premich, allerdings gestaltet sich diese Suche ebenfalls als schwierig. Wehner betonte dabei, dass die Kommune nicht selbst in der Lage ist, solche Wohnprojekte zu realisieren.
Der Bürgerbus hält auch in Oehrberg
Ob auch Oehrberg mit dem Bürgerbus angefahren werde, wurde Wehner gefragt, was er bestätigen konnte. Der genaue Fahrplan mit Fahrzeiten und Haltestellen werde noch bekannt gegeben.
Geplant sei, den Bürgerbus im Mai in Betrieb zu nehmen. Dieses Projekt ist eine gemeinsame Initiative des Marktes Burkardroth, der Stadt Bad Kissingen, des Marktes Oberthulba und der Gemeinde Aura. Es stehe bereits fest, dass die Fahrt nach Bad Kissingen zwei Euro kosten wird, unabhängig davon, an welcher Haltestelle jemand zusteigt.
Die Geschwindigkeit reduzieren
Warum an der Staatsstraße 2290 an der Einmündung nach Oehrberg die Geschwindigkeit nicht auf 70 Kilometer pro Stunde reduziert werde, wollte ein Bürger wissen, zumal die Sichtverhältnisse sehr eingeschränkt seien.
Unverständlich sei zudem, dass vor dem Ortsteil Hassenbach die Geschwindigkeit reduziert werde, an der Einmündung nach Oehrberg jedoch nicht.
Der Bürgermeister wurde gebeten, Kontakt mit dem Straßenbauamt und der Straßenverkehrsbehörde aufzunehmen. „Es ist sehr schwierig, mit den Behörden zu diskutieren“, machte Wehner wenig Hoffnung auf Änderung.
Das Licht bleibt nachts an
Ob die Gemeinde schon einmal darüber nachgedacht habe, die Straßenbeleuchtung nachts ausschalten, um Energie zu sparen, war eine weitere Frage aus dem Publikum. Wehner winkte ab: „Das haben wir schon öfter diskutiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass es nicht sinnvoll ist.“
Zum einen verwies er auf den Aspekt der Sicherheit und das Sicherheitsgefühl der Bürger. Zum anderen auf die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, was die Energiekosten erheblich gesenkt habe. Zudem würde das nächtliche Abschalten die Lebensdauer der LEDs verkürzen, da zusätzliche Schaltungen notwendig wären.
Neue Brücke im Tränkweg
Die Brücke im Tränkweg soll erneuert werden. Auf Nachfrage erklärte die Bürgermeister, dass in Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt Umplanungen erforderlich waren. Nun hofft er, dass das heuer noch ausgeschrieben und im nächsten Jahr gebaut werden kann. Die Bauzeit werde voraussichtlich ein halbes Jahr betragen.
Die Jugend ist bei der Feuerwehr untergebracht
Als ein „Schmuckstück mitten im Ort“ bezeichnete Bürgermeister Daniel Wehner das neue Feuerwehrgerätehaus. Im Rahmen des Floriansfestes vom 25. bis 27. Mai soll es eingeweiht werden. Bisher hat die Gemeinde 1,3 Millionen Euro investiert. Der Bürgermeister rechnet damit, dass sich die Summe noch auf 1,7 Millionen Euro erhöhen wird.
Im neuen Gerätehaus hat auch die Oehrberger Jugend einen eigenen Raum mit einer eigenen Küche, natürlich in Feuerwehrrot, erhalten. Zudem wurde eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert, und das Gebäude wird über eine Wärmepumpe beheizt.
Kommt ein Nahwärmenetz?
Auf die Pläne zur kommunalen Wärmeplanung angesprochen, verwies Wehner auf Premich. Dort werde derzeit geprüft, ob ein Nahwärmenetz sinnvoll umsetzbar und finanzierbar sei. „Nach Premich werden wir weitere Ortsteile angehen und nach und nach abarbeiten.“ Wie das jeweils ausgehe, könne er heute noch nicht sagen.
Allerdings gebe es für Bürger auch einen Nachteil: Wenn die Gemeinde eine kommunale Wärmeversorgung bereitstelle, werden private Maßnahmen möglicherweise nicht mehr gefördert. Auch machte Wehner deutlich, dass die Gemeinde selbst eine Nahwärmeversorgung nicht selbst bauen und betreiben könne; dafür wäre zu gegebener Zeit eine lokale Genossenschaft erforderlich.
Für den Krisenfall gerüstet
Ein Bürger erkundigte sich nach der Krisenprävention der Marktgemeinde. Der Bürgermeister berichtete von den derzeitigen Bemühungen, ein für das Rathaus passendes Notstromaggregat zu beschaffen, das im Notfall über einen Traktor aus dem Bauhof betrieben werden könne, um sicherzustellen, dass die Gemeinde handlungsfähig bleibt.
Dies gelte ebenso für die Stützpunktfeuerwehr in Burkardroth. Die Trinkwasserversorgung sei jedoch in der Zuständigkeit der Rhön-Maintalgruppe.
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