In der gut besuchten Bürgerversammlung auf dem Festplatz wartete Bürgermeister René Gerner mit einer eindrucksvollen Bilanz auf. Die Darstellung der vielfältigen Projekte Fuchsstadts füllte mehr als zwei Stunden, die meisten haben den Gemeinderat schon passiert. Er sagte, Fuchsstadt verfüge über eine solide, mitziehende Dorfgemeinschaft, ohne die der Ort um vieles ärmer wäre.
Im Ort leben aktuell 2038 Bürgerinnen und Bürger, davon 88 mit Zweitwohnsitz. Den größten Anteil haben mit knapp 36 Prozent die über 65-Jährigen, gefolgt von der Altersklasse bis 40 Jahre mit rund 24 Prozent und den unter 65-Jährigen mit einem Anteil von rund 21 Prozent. Etwa ein Fünftel der Bewohner sind Kinder und Jugendlich bis 18 Jahre. In Fuchsstadt gab es im vergangenen Jahr 24 Eheschließungen.
Bauhof und Kindergarten
Eine im Vergleich zum Vorjahr gleichbleibende Kreis- und Schulverbands-Umlage, eine gestiegene Verwaltungsgemeinschafts-Umlage und die Kosten für den Kindergarten , den Immobilienerwerb, die Beteiligung an der Photovoltaik-Anlage „Lauerbach“ sowie die Kosten für den Neubau des Buswendeplatzes, die Neugestaltung „Am Kohlenberg“ und die Summe für den Bauhof-Neubau ergaben im Jahr 2023 einen Schuldenstand von 2,6 Millionen Euro . Dem stehen im laufenden Jahr Rücklagen in Höhe von 2,33 Millionen Euro gegenüber. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt derzeit bei 1368 Euro.
Zu den wichtigsten baulichen Maßnahmen zählen neben der Straße Am Kohlenberg der Wald-Kindergarten, der noch in diesem Jahr bezugsfertig wird, und das Gewerbegebiet „Neumühle“, in dem nach der Erschließung mit einer Straße Grundstücke zum Verkauf bereitstehen. Wie sich herausstellte, ist der geplante Radweg von Fuchsstadt nach Langendorf zum Teil ein Privatweg. Die Gemeinde versucht jetzt, dafür eine Förderung des Freistaats zu bekommen.
Rohrbrüche: Ursache behoben
Das ehrgeizige Projekt „Nahwärme“ könnte bis zum Ende der Sommerferien bereitstehen. Der neue Bauhof , der bis heute mit 306.000 Euro zu Buche schlägt, wird von den Angestellten Schritt für Schritt komplettiert. Das Urnenfeld auf dem Friedhof ist fertiggestellt, kann jedoch noch nicht belegt werden. Für die sich wiederholenden Rohrbrüche im Dorf wurde ein Fachmann der Stadtwerke Bad Kissingen gefunden, der die Misere in den Griff bekam.
Der Entspannungs- und Erlebnisgarten eröffnet am 2. August um 14 Uhr. Er kann bei einem Rundgang besucht werden. Ein neues Projekt, die Sanierung des Backhausumfelds, soll mit Unterstützung des Regionalbudgets der Allianz „Fränkisches Saaletal“ im Ort entstehen. Für die Nutzung der Trinkwasserquelle in Richtung Pfaffenhausen wird eine Machbarkeitsstudie erstellt.
Wird das Baugebiet überhaupt gebraucht?
Es war schon spät am Abend, als die Frage nach dem neuen Baugebiet „Hinterm Turm IV“ aufkam und ein Bürger wissen wollte „ob wir so ein großes Neubaugebiet überhaupt brauchen“. Gerner erklärte, dass es sich hier um verdichtetes Bauen handelt und auch auswärtige Interessenten sich bewerben können. „Ist das sozialer Wohnungsbau?“, lautete die Nachfrage. Der Bürgermeister räumte ein, dass es Investoren für das Projekt gebe, die finanzieren und bauen lassen.
Brigitta Burtchen sprach den Weg zum Waldfriedhof an, der augenscheinlich von schwer beladenen Fahrzeugen genutzt werde und den Waldweg in eine Matschgrube verwandelt hat.
Es waren in der Tat Fahrzeuge mit Erdanlieferungen aus Hammelburger Baugebieten, die eigentlich das Gelände um den Waldfriedhof herum mit ihrer Beladung nutzbar machen sollten. Die Lieferungen sind jedoch inzwischen beendet, hieß es.