„Pfaffenhausen ist ein aktives Dorf, und darauf bin ich stolz“, sagte Ortsbeauftragter Detlef Heim zu Beginn der gut besuchten Bürgerversammlung im Gasthaus Zum Goldenen Stern in Pfaffenhausen. Dann hatte Bürgermeister Armin Warmuth das Wort.
In Sachen Grundsteuer habe sich der Stadtrat um einen gerechten Beschluss bemüht, die Sache sei aber bei Leibe nicht einfach, erklärte er. Das neue Bürgerhaus, das erst vor kurzem eingeweiht worden ist, stoße auf positive Resonanz. Der Schulcampus, der Bauhof, „Pay-by-phone“ – also eine App, mit der man via Smartphone Parkgebühren bezahlen kann – und die Online-Buchung der Kindergartenplätze waren weitere Themen der Versammlung.
Armin Warmuth informierte über Dokumentation Jüdischer Friedhof in Pfaffenhausen. Das Projekt umfasst unter anderem die Reinigung und professionelle Fotografie der Grabsteine, Recherchen von Biografien und ein pädagogisches Konzept für die Schulen. Von den rund 165.000 Euro Gesamtkosten wendet die Stadt Eigenmittel in Höhe von 63.000 Euro auf.
Damit der Jugendraum in Pfaffenhausen wieder genutzt wird, war er über drei Monate hinweg geöffnet. Warmuth regte zum Mitmachen beim Regionalbudget an, seit Einführung seien in Hammelburg 22 Projekte mit einem Fördervolumen von 111.000 Euro gefördert worden.
Natürlich hatten die Pfaffenhäuser auch Fragen und Anregungen. Immer wieder ging es um schlechte Straßen und defekte Dehnungsfugen – hier laufe jetzt im Winter das Salzwasser auf die Grundstücke. Angemahnt wurden Mäh- und Mulcharbeiten sowie Heckenschnitte, und an manchen Stellen wurde ein mangelndes Interesse der Anlieger, die Straße zu reinigen, angemahnt.
Finstere Straßenecken
Die Bürgerinnen und Bürger störten sich an finsteren Straßenecken, insbesondere der Fußgängerüberweg und die Unterführung seien stockdunkel und würden doch so oft von Kindern und Jugendlichen genutzt, wie es hieß.
Auch der Verkehr und das Parken im Ort waren Themen, die angesprochen wurden. An so mancher Engstelle komme nicht mal mehr ein Rettungsfahrzeug durch, hieß es. Außerdem: Alle Feuerwehrhäuser der Stadt wiesen einen Schriftzug „Feuerwehr“ auf, nur in Pfaffenhausen würde er fehlen.
Am Radweg habe sich ein Biber breit gemacht, hier müsse eine Lösung gefunden oder das Gelände angehoben werden. Man solle beim Einbau einer Rufanlage oder eines Gongs im neuen Schulcampus doch bitte darauf achten, dass nicht halb Pfaffenhausen damit beschallt werde, lautete ein weiterer Einwand.
In Sachen Schallschutz kam auch das Thema Motorsport am Lagerberg auf. Man wolle die Rennen nicht mehr haben, sagte ein Bürger und zählte die Probleme auf: Schlecht fürs Klima und die Tiere, Verunreinigungen und Lärmbelastung.
Am Ende sei es ein demokratischer Prozess, und die Abstimmung für den Motorsport am Lagerberg ginge dann wieder 20:4 aus, so Ortsbeauftragter Detlef Heim. Vorteile zu finden, tue man sich dagegen schwer, hieß es auch von Seiten der örtlichen Gastronomie.
Die fand auch die Erhöhung der Gewerbesteuer auf 400 Prozent nicht in Ordnung. Die Stadt würde mit Tourismus werben und gleichzeitig bei den Kneipen, beim Imbiss oder auch beim Friseursalon die Steuern anheben, so die Kritik.
Auf den Friedhof mit Rollator
Thema war auch der Umbau eines ehemaligen Gewerbes in kleine Wohneinheiten. Gefordert wurde, die Hauptgänge am Friedhof barrierefrei zu gestalten, damit sie mit dem Rollator befahren werden können.
Auch wurden wieder die „Tretminen“, also Hundehaufen, angesprochen, wobei allen bewusst war, dass nicht die Hunde, sondern die Halter das Problem sind. „Ich nehme das Thema als Hundebesitzer immer wieder wahr“, sagte Bürgermeister Warmuth. Auch die Bauhofmitarbeiter hätten mit dem Problem zu kämpfen. „Wenn ihr so was bemerkt, sprecht die Hundehalter ruhig an“, schlug Detlef Heim vor.
Andreas Ideus informierte über die Gründung der Rehkitzfreunde Pfaffenhausen. Man suche Helfer und Drohnenpiloten, ein Präsentationsabend sei geplant.
Abschließend sagte Bürgermeister Warmuth zu, sich die angesprochenen Probleme in nächster Zeit vor Ort anzuschauen. Er bat aber um Verständnis dafür, dass er alles nach Dringlichkeit abarbeite. Bei einer Kernstadt mit zehn Ortsteilen falle so einiges an. Außerdem seien verkehrsrechtliche Angelegenheiten oft nicht so einfach umzusetzen.