Die Bürgerinitiative (BI) Der Gegenstrom Elfershausen will ihren bisherigen Kurs weiterverfolgen. Dafür sprachen sich nahezu alle Anwesenden der Mitgliederversammlung im Schützenhaus aus. Bürgermeister Johannes Krumm empfahl, den Protest eventuell mit abgemilderten Bannern zu führen.
In der Versammlung sprachen sich Günter Zink und Engelbert Denk vehement für die Weiterführung der eingeschlagenen Linie aus. „Die beiden Trassen ( Südlink und die Fulda-Main-Leitung P 43, Anm. d. Autors) werden nicht die einzigen bleiben“, mahnte Konrad Völker.
Vorstand steht hinter Protest-Bannern
Der Stellvertretende Vorsitzende der BI, Alexander Porkristl, leitete die Versammung. Nach dessen Worten steht auch die BI-Vorstandriege hinter diesem Vorschlag, der in zwei Jahren neu bewertet werden soll.
Bürgermeister Krumm dankte der Bürgerinitiative für Ihr Durchhalten. Er kritisierte, dass die Protestbanner teils in den eigenen Reihen in der bisherigen Form nicht mehr erwünscht sind. Neue Demo-Fahnen sollten daher etwas moderater gestaltet sein. Schließlich wolle die Region den Netzausbau selbst vorantreiben.
In einem Schriftsatz legte der verhinderte BI-Vorsitzende Markus Stockmann die BI-Aktionen der vergangenen vier Jahre auf und zog Bilanz. Zum aktuellen Planungsstand bei Südlink berichtete er, dass dies planungs- und genehmigungsrechtlich feststeht. Entschädigungszahlungen für die Landwirtschaft wurden kürzlich geklärt.
Südlink Bau beginnt 2024
Ab 2024 wird der Bau der Trasse in Teilbereichen begonnen, ab 2026 auf gesamter Strecke. Die Trasse wird voll im Erdkabel errichtet. Die Leitung wird von Norden kommend bis Oerlenbach geführt, danach wird sie geteilt. Eine Leitung führt nach Großgartach in baden-Württemberg, die andere nach Bergrheinfeld, wo der Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt wird. Das Verfahren wolle die BI „kritisch begleiten“.
Bei der Fulda-Main-Leitung (P43) stehen die Vorschlagskorridore fest, der Netzbetreiber hat einen Antrag an die Bundesagentur eingereicht. Derzeit werden die Korridore tiefer geprüft, alle Verläufe werden gleichberechtigt betrachtet, so die Information des BI-Vorsitzenden.
P43: Vorschlagskorridor kommt im Herbst
Einen Vorschlagskorridor wird Netzbetreiber Tennet voraussichtlich im Herbst vorstellen und bei der Bundesnetzagentur einreichen. Wo die Trasse entlang läuft, sei aktuell noch offen. Sobald es neue Informationen gibt, will Stockmann die BI-Mitglieder umgehend in Kenntnis setzen.
Klar ist, dass beide Leitungen voraussichtlich erst ab 2028 respektive 2030 Strom liefern. Sie bringen also keine Lösung für aktuelle Energieprobleme, unterstrich der BI-Vorsitzende. Die Diskussion zu Baumaßnahmen aller Art muss daher wichtig bleiben, genauso wie die kritische Auseinandersetzung mit der Energiepolitik und dem Netzausbau.
Markus Stockmann bleibt Vorsitzender
Neben den Diskussionen zum weiteren Protestkursstanden der Bürgerinitiative auch Neuwahlen ins Haus, denen der Kassenbericht voranging.
Da Kassenwart Michael Mauer 2019 aus familiären Gründen zurückgetreten war, führte Stockmann die Kasse weiter. Die überschaubaren Berichte aus den Corona-Jahren billigten die Anwesenden einmütig, nachdem die Kassenprüfer Günter Zink und Rüdiger Schalke die ordentliche Kassenführung bestätigten. Die Entlastung des Vorstands fiel einstimmig.
Unter Leitung von Krumm, Rainer Kuhn und Engelbert Denk wählten die Anwesenden Markus Stockmann, der eine schriftliche Zusage gegeben hatte, erneut zum Vorsitzenden und Alexander Porkristl zun seinem Stellvertreter. Die Kasse übernimmt ab sofort Benedikt Müller. Vakant bleibt das Schriftführeramt, das Christian Klein seit Gründung der BI im Jahr 2014 begleitete. Christian Reusch und Konrad Völker wurden zu Beisitzern, Günter Zink und Engelbert Denk als Kassenprüfer gewählt.
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