Das Biosphärenreservat Rhön sorgt mit der – absehbaren – Erweiterung seines bayerischen Teils für enormes Aufsehen. Der inzwischen fast abgeschlossene Prozess wird nicht nur von den anderen Biosphärenreservaten mit großem Interesse verfolgt. So war es naheliegend, dass die Arbeitsgemeinschaft deutscher Biosphärenreservate ihre 50. Sitzung nach 1991 und 2002 nun wieder in Oberelsbach abhielt. Eine Hauptaufgabe dieser Treffen der deutschen Biosphärenreservate ist schließlich neben der Planung gemeinsamer Aktivitäten und Forschungsvorhaben der Austausch über wichtige aktuelle Entwicklungen und die daraus gewonnenen Erfahrungen.
Auf dem dreitägigen Programm stand daher auch eine Exkursion durch das Erweiterungsgebiet. Die Teilnehmer, darunter auch hochrangige Vertreter des deutschen MAB-Komitees, der Unesco und des Umweltministeriums, ließen sich unter anderem von den Bürgermeistern aus Mellrichstadt, Bad Neustadt, Bad Kissingen und Hammelburg, deren Städtegebiete demnächst Teil des Biosphärenreservats sein sollen, über die Entwicklung informieren. Dabei, so Michael Geier, der Leiter der bayerischen Verwaltungsstelle, habe er viel ungläubiges Staunen bei den Exkursionsteilnehmern gesehen.
Eine Gelegenheit, die Frage zu klären, wie es in der Rhön gelingen konnte, diese Erweiterung auf den Weg zu bringen, bot ein regionaler Abend in der Elstalhalle, zu dem neben dem „Who is Who“ der Biosphärenreservats-Verantwortlichen auch viele Vertreter der Rhön gekommen waren. Geier, der den Abend moderierte, forderte seine Kollegen auf, mit den Rhönern zu diskutieren und sich bei diesen nach ihren Erfahrungen zu erkundigen.
Bevor diese Unterhaltungen aber bei einem großen Buffet mit Rhöner Spezialitäten starten konnten, wurde das Erfolgsrezept des Biosphärenreservats bei einigen Ansprachen deutlich. So würdigte Oberelsbachs Bürgermeisterin Birgit Erb die anstehende Erweiterung als weiteren Meilenstein in der Erfolgsgeschichte des Biosphärenreservats. Entscheidend dafür seien das Engagement und die Akzeptanz in der Region. Engagement und Akzeptanz bildeten auch einen Schwerpunkt in der Festansprache des Abends, bei der die Staatssekretärin im bayerischen Umweltministerium, Melanie Huml, die Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur als prägend für die Rhön bezeichnete. Idee und Herausforderung des Biosphärenreservats sei es, diese Symbiose unter modernen Vorzeichen neu zu definieren.
Inzwischen, so Huml, habe sich die Rhön zu einem Vorzeigeprojekt entwickelt. Hier werde exerziert, wie Menschen Natur und Landschaft pflegen und Vorteile daraus ziehen können. Die Bevölkerung profitiere davon und stehe mit Begeisterung hinter dem Biosphärenreservat.
Ohne das Engagement der Bevölkerung wäre der Titel Biosphärenreservat nur eine „leere Hülle“, stimmte auch Walter Hirche, der Präsident der deutschen Unesco-Kommission, mit Huml überein. Beide betonten aber auch, dass die Entwicklung noch nicht an ihr Ende gekommen sei. So verlange die Umweltbildung immer wieder neue Antworten, auch beim Thema Energiewende könne man gespannt sein, welche beispielhaften Lösungen im Biosphärenreservat gefunden werden.
Mit Martin Waldhausen, dem Vorsitzenden des deutschen MAB-Komitees, waren sich die Redner ebenfalls einig, dass dank dieses Engagements die Rhön zu einem Schutzgebiet von internationalem Rang geworden sei. Dieser Bedeutung müsse auch der Freistaat Rechnung tragen. Deutlich forderte Waldhausen, das „krasse Missverhältnis in der Personalausstattung“ der Biosphärenreservate im Vergleich zu den Nationalparken auszugleichen. Das MAB-Komitee habe dem Freistaat einen Vertrauensvorschuss gewährt. Man werde auf dieser Forderung bestehen, kündigte er an.
Es gab aber auch Lob für die Staatssekretärin. Er wäre froh, wenn er eine Landesregierung hätte, die so hinter seinem Biosphärenreservat stehen würde, stellte ein Vertreter aus dem Pfälzer Wald fest.
Ich weiss nur dass es in gerade mal 2 Tagen über 400 Unterschriften gegen die Erweiterung des Reservats gab und unzählige Einsprüche bei der Regierung von Unterfranken gegen die Ausweisung von Kernzonen und damit gegen die Erweiterung des Biosphärenreservats!
Ich frage mich ebenfalls, was die jetzt bereisten Städte zum Erhalt des Biosphärenreservats beitragen können, ausser dass sie die Bewohner des "Altgebiets" noch mehr in ihrem Leben und Tun einschränken werden.
Und dann sollen noch mehr Leute eingestellt werden um noch mehr Steuer-Geld zu verbraten, während das Holz in unseren Wäldern vergammelt.
Gute Nacht Rhön, kann man da nur sagen! Bald braucht der "Rhöner" selbst ein Reservat!