Die Zukunft von Chi Trung und Thi Yen Nguyen und ihren Kindern Trong Hieu und Thuy Lin bleibt somit weiterhin ungewiss. Nach der Gesetzeslage könnte die Familie sofort abgeschoben werden. Allerdings versprach Landrat Herbert Neder, dass der Aufenthalt der Familie nicht vor einer Entscheidung über die Petitionen beendet wird.
Der Rechtsanwalt der Familie, Hans-Peter Schimanek, will jetzt die schriftliche Urteilsbegründung abwarten. Möglich wäre es für die Nguyens, binnen zwei Wochen beim Bayerischen Gerichtshof in München die Zulassung der Berufung zu beantragen. Hoffnung bestehe durchaus noch bezüglich der Petitionen, sagt Schimanek, denn es liege in der Kompetenz des Petitions-Ausschusses, die Abschiebung einer Familie zu verhindern.
Inzwischen zeigen sich auch der Kreisverband der Grünen sowie der Bundestagsabgeordnete von B'90/Grüne, Hans-Josef Fell, mit der Familie Nguyen solidarisch. In einem Schreiben ans Innenministerium bitten sie darum, alles zu tun, um die Abschiebung der Familie zu verhindern.
Auch die Bürger, die sich aktiv oder per Unterschrift für den Verbleib der Nguyens einsetzen, hoffen auf den Petitions-Ausschuss. "Und wir wollen die Öffentlichkeit noch weiter mobilisieren", sagt Willibald Geyer, der gestern Abend im Regionalfernsehen ein Interview gab. Der Petitions-Ausschuss kann sich immerhin mit den Fakten, aber auch mit dem menschlichen Schicksal beschäftigen, sagt Stadtjugendpfleger Bernhard Sipek, der als Initiator einer der Petitionen ebenfalls auf einen günstigen Ausgang des Verfahrens hofft.