
Im Rahmen der Unterfränkischen Kulturtage, die von der Allianz Kissinger Bogen organisiert werden, erlebten die Besucher am Dienstagabend eine außergewöhnliche Lesung im Feuerwehrhaus von Thulba . Eberhard Schellenberger, ein erfahrener Journalist und langjähriger Reporter des Bayerischen Rundfunks , stellte sein neues Buch „Deckname Antenne“ vor, welches seine Überwachung durch die Stasi dokumentiert.
Der erste Bürgermeister Mario Götz begrüßte das Publikum, das den Saal bis auf den letzten Platz füllte, und betonte die Bedeutung von Büchern und Lesen als essenzielles Kulturgut. Besonders stolz zeigte sich Bürgermeister über das 25-jährige ehrenamtliche Engagement des Büchereiteams von Thulba .
Schellenberger, der seit seinem ersten privaten Besuch in der DDR im Jahr 1983 von der Stasi überwacht wurde, verarbeitet in „Deckname Antenne“ seine Erfahrungen und die während seiner Zeit als Journalist gewonnenen Erkenntnisse. Die über 400 Seiten seiner Stasi-Akten enthüllen eine minutiöse Überwachung, die sowohl absurde als auch bedrohliche Züge trug. Die Lesung wurde durch Originaltonaufnahmen und Bildmaterial des Bayerischen Rundfunks bereichert, was eine besonders eindrucksvolle Atmosphäre erzeugte und bei den Zuhörern aller Altersklassen für Gänsehautmomente sorgte. Schellenberger selbst erklärte, dass er das Buch insbesondere für die jüngere Generation geschrieben habe, für die die Ereignisse fast schon unwirklich erscheinen mögen.
Höhepunkt des Abends war die Schilderung der Nacht des Mauerfalls und der emotionalen Livereportage, in der Schellenberger am ehemaligen Grenzübergang Eußenhausen-Meiningen berichtete – ein bewegender Moment, der einige Anwesende zu Tränen rührte.
Das Büchereiteam sorgte mit Getränken und Fingerfood für das leibliche Wohl der Gäste, während die Erzählungen Schellenbergers den Geist nährten. Die Veranstaltung war ein eindrucksvoller Beweis dafür, wie die Auseinandersetzung mit unserer Geschichte durch kulturelle Beiträge lebendig gehalten und an kommende Generationen weitergegeben wird, heißt es in der Pressemitteilung.
Am Ende nahm sich Eberhard Schellenberger Zeit, um für viele Anwesende persönliche Widmungen in Exemplare seines Buches zu schreiben. red