zurück
Kleinbrach
Brückenproblem in Großenbrach und Kleinbrach
Die Brücken bei Großenbrach und Kleinbrach sind stark beschädigt und müssen saniert werden. Der Zeitplan ist noch offen, doch für Kleinbrach sind Entlastungsmaßnahmen vorgesehen.
Schadhaft ist auch die Saalebrücke bei Kleinbrach.       -  Schadhaft ist auch die Saalebrücke bei Kleinbrach.
Foto: Marion Eckert | Schadhaft ist auch die Saalebrücke bei Kleinbrach.
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 13.11.2024 09:07 Uhr

Die drei Brücken bei Großenbrach und Kleinbrach sind in einem maroden Zustand und müssen grundlegend saniert beziehungsweise erneuert werden. Wann die Bauarbeiten beginnen, sei allerdings noch unklar, so die Aussage von Andreas Hecke, Leiter des Staatlichen Bauamtes Schweinfurt.

Doch er stellte in Aussicht: „Es wird keine fünf Jahre mehr dauern.“  Aber ob der Start im Herbst nächsten Jahres oder erst 2026 liegt, hänge von ausstehenden Gutachten und Prüfungen ab, insbesondere im Bereich Naturschutz und Wasserwirtschaft, die viel Zeit erfordern.

Um die Bürger von Kleinbrach zumindest über den aktuellen Planungsstand zu informieren, luden das Staatliche Bauamt und die Stadt Bad Kissingen kürzlich zu einer Informationsveranstaltung ins Feuerwehrhaus in Kleinbrach ein. Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD) machte den Ernst der Lage deutlich: „Die Brücken sind schrott und müssen erneuert werden.“

Betroffen sind die große Saaleflutbrücke und die Saalebrücke zwischen Großenbrach und Kleinbrach sowie die Saaleflutbrücke zwischen Kleinbrach und Hausen. Ortsnahe Umleitungen sind nicht möglich, was eine sorgfältige Planung und Abstimmung – vor allem mit der Naturschutzbehörde und dem Wasserwirtschaftsamt – erforderlich mache, um die beste zeitliche Abfolge für die Sanierung und den Neubau festzulegen.

Um die drei Brücken geht es:

dfas
Foto: Quelle: Staatlichen Straßenbauamt Schweinfurt • Grafik: Franziska Schäfer | dfas

Die Schäden an den Brücken sind teilweise massiv

Sanierungsbedürftig ist die Saaleflutbrücke zwischen Kleinbrach und Hausen.       -  Sanierungsbedürftig ist die Saaleflutbrücke zwischen Kleinbrach und Hausen.
Foto: Marion Eckert | Sanierungsbedürftig ist die Saaleflutbrücke zwischen Kleinbrach und Hausen.

Die denkmalgeschützte 133 Meter lange Saaleflutbrücke zwischen Kleinbrach und Hausen stammt im Unterbau aus dem Jahr 1882; der Überbau aus Beton wurde 1978/79 gefertigt und weist inzwischen erhebliche Schäden auf.

Die große Saaleflutbrücke bei Großenbrach weist erhebliche Schäden auf.       -  Die große Saaleflutbrücke bei Großenbrach weist erhebliche Schäden auf.
Foto: Marion Eckert | Die große Saaleflutbrücke bei Großenbrach weist erhebliche Schäden auf.

Die 151 Meter lange Saaleflutbrücke bei Großenbrach, 1878 als Gewölbebrücke erbaut und nicht denkmalgeschützt, zeigt ebenfalls Schäden an der Stahlbetonfahrbahnplatte, weshalb bereits Warnschilder vor herabfallenden Betonteilen angebracht wurden.

Die Schäden am Beton sind nicht zu übersehen.       -  Die Schäden am Beton sind nicht zu übersehen.
Foto: Marion Eckert | Die Schäden am Beton sind nicht zu übersehen.
Die Schäden am Beton sind nicht zu übersehen.       -  Die Schäden am Beton sind nicht zu übersehen.
| Die Schäden am Beton sind nicht zu übersehen.

Hier ist die Fahrgeschwindigkeit inzwischen auf 60 Kilometer pro Stunde reduziert, bald sollen es nur noch 50 sein.

Beide Gewölbebrücken bei Klein- und Großenbrach sollen saniert und mit neuen Fahrbahnplatten versehen werden, um die Tragfähigkeit zu erhöhen und die landschaftsprägenden Konstruktionen der Saale-Region dauerhaft zu erhalten.

Schadhaft ist auch die Saalebrücke bei Kleinbrach.       -  Schadhaft ist auch die Saalebrücke bei Kleinbrach.
Foto: Marion Eckert | Schadhaft ist auch die Saalebrücke bei Kleinbrach.

Die 1951 aus Stahlbeton errichtete Saalebrücke zwischen Kleinbrach und Großenbrach, deren Bewehrung korrodiert und die Tragfähigkeit gefährdet, soll hingegen abgerissen und neu gebaut werden. Rund 6.000 Fahrzeuge passieren täglich die Staatsstraße 2292 zwischen den beiden Kurorten Bad Bocklet und Bad Kissingen, was deutlich über dem bayerischen Durchschnitt liege.

Die Bauphasen im Überblick

Die Bauzeit wird auf etwa 28 Monate geschätzt.

  • In der ersten Phase, die etwa neun Monate dauern soll, wird die Strecke zwischen Hausen und Großenbrach voll gesperrt, um die Saalebrücke abzureißen und neu zu bauen. Zeitgleich wird eine Behelfsumfahrung für die Saaleflutbrücke bei Großenbrach eingerichtet.
  • Die zweite Phase, die zehn Monate dauern soll, sieht eine Verkehrsfreigabe zwischen Großenbrach und Kleinbrach über die neue Saalebrücke und die Behelfsumfahrung vor.
  • In der dritten Phase, die ebenfalls etwa neun Monate in Anspruch nimmt, sollen die Saaleflutbrücke bei Großenbrach und schließlich die Saaleflutbrücke zwischen Kleinbrach und Hausen wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Überörtliche Umleitung

Zur Entlastung von Kleinbrach sind großräumige Umfahrungen für den Schwerlastverkehr und eine örtliche Umleitung zwischen Kleinbrach und Bad Kissingen über die Straße „In der Au“ geplant, die mit einer Tonnagebeschränkung auf 3,5 Tonnen versehen wird. Um hier Begegnungsverkehr zu ermöglichen, wird die Straße durch Ausweichbuchten ausgebaut.

Fußgänger und Radfahrer können über den Luitpoldsprudel auch während der Bauphase von Kleinbrach nach Großenbrach  kommen.       -  Fußgänger und Radfahrer können über den Luitpoldsprudel auch während der Bauphase von Kleinbrach nach Großenbrach  kommen.
Foto: Marion Eckert | Fußgänger und Radfahrer können über den Luitpoldsprudel auch während der Bauphase von Kleinbrach nach Großenbrach kommen.

Innerorts soll eine Ampelregelung den Verkehr leiten, und das Staatliche Bauamt plant nach Abschluss der Arbeiten eine Erneuerung der Fahrbahndecke in der Ortsdurchfahrt Kleinbrach. Für den überörtlichen Schwerlastverkehr wird eine Umleitung ab Steinach/Bad Bocklet über Burkardroth und den Klaushof eingerichtet.

Kein Radweg

Stadtrat Bernd Czelustek fragte, ob ein straßenbegleitender Radweg vorgesehen sei, doch Hecke verneinte dies. „Aus statischen Gründen ist es nicht möglich, an die alten Gewölbebrücken einen Radweg anzuhängen“, erläuterte er.

Auf die Frage nach Behelfsbrücken, die großräumige Umleitungen vermeiden würden und später als Radweg genutzt werden könnten, sagte Hecke: „Das ist nicht zu finanzieren.“

Was geschieht mit der Postkutsche?

Thomas Leiner, Vorsitzender des Vereins „Freunde der Postkutsche Bad Kissingen – Bad Bocklet“, äußerte seine Sorge um die Zukunft der historischen Postkutschenlinie, die bei einer zweijährigen Sperrung nicht betrieben werden könne und so möglicherweise ihr Ende finde. Hecke versicherte jedoch, dass das Staatliche Bauamt auf diese Belange Rücksicht nehme und die Straßensperrung nach einer Postkutschensaison, im Herbst, beginnen werde.

Am Dienstag, dem 12. November, wird die Planung vom Staatlichen Bauamt im Stadtrat in Bad Bocklet vorgestellt.

Die Schäden am Beton sind nicht zu übersehen.       -  Die Schäden am Beton sind nicht zu übersehen.
| Die Schäden am Beton sind nicht zu übersehen.
An der großen Saaleflutbrücke bei Großenbrach wird vor herabfallenden Betonteilen gewarnt.       -  An der großen Saaleflutbrücke bei Großenbrach wird vor herabfallenden Betonteilen gewarnt.
Foto: Marion Eckert | An der großen Saaleflutbrücke bei Großenbrach wird vor herabfallenden Betonteilen gewarnt.
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Großenbrach
Bernd Czelustek
Dirk Vogel
Fahrzeuge und Verkehrsmittel
Naturschutzbehörden
Radwege
SPD
Schwerlastverkehr
Staatliches Bauamt Schweinfurt
Stadt Bad Kissingen
Wasserwirtschaftsämter
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Erich Spiegel
    „Es wird keine fünf Jahre mehr dauern.“ heisst es im Bericht. Zum Erkenntnisgewinn wie weit wir hinten dran und wie lahmarschig wir sind. In China hat der Bau des Flughafens Peking Daxing 5 Jahre gedauert. 20.000 Menschen in 24 Dörfern wurden umgesiedelt (siehe Wikipedia). Der Flughafen Daxin ist übrigens 2x so groß wie der Berliner Flughafen BER. Jetzt wissen wir auch warum unsere Arbeitsplätze in der Autoindustrie nicht mehr wettbewerbsfähig sind und aktuell in großer Zahl abgebaut werden. Im Automobilbau sind die Chinesen auch viel schneller als europäische Hersteller. Grund ist nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch niedrige Energiekosten, geringere Löhne und höhere Arbeitszeiten. Man liest von 70 Std. pro Woche. Damit kein Missverständnis ersteht: Ich will keine chinesischen Verhältnisse einführen. Aber Deutschland muss sich der Realität stellen und die Politiker daraus die richtigen Schlüsse ziehen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten