"Wir haben eine starke Liste aufgestellt mit tollen Kandidaten, das wird ein spannender Wahlkampf", dankte auch Petra Winter (Kreisvorstandsprecherin) ihren Parteikollegen für die Bereitschaft, sich für ihren Heimatort einzusetzen. Horcher konnte zudem bekannt geben, dass auch für die Kreistagsliste, die in der kommenden Woche erstellt werde, sechs Brückenauer Kandidaten, drei Frauen und drei Männer gefunden werden konnten.
Seit Ende der 1980er Jahre waren die Grünen in Bad Brückenau nicht mehr im Stadtrat vertreten. Mit einer elf Personen starken Mannschaft werden sie nun in den Wahlkampf ziehen. Auf die beiden ersten Positionen der Liste wurden Eva Reichert-Nelkenstock und Jan-Philipp Wilk gewählt. "Es ist notwendig, dass in Bad Brückenau endlich auch grüne Themen mitgedacht werden", erklärte Reichert-Nelkenstock ihr Engagement. "Es werden zwar viele Einzelprojekte angeschoben, doch fehlt ein Gesamtkonzept für die Stadt, das auch Aspekte zum Umwelt- und Klimaschutz berücksichtigt. Das städtebauliche Entwicklungskonzept möchte ich neu überarbeitet sehen, damit aktuelle Erkenntnisse einbezogen werden und eine zukunftsorientierte Richtung für die Stadt eingeschlagen wird."
Jan-Philipp Wilk setzt auf Bürgerbeteiligung, größere Transparenz in der Entscheidungsfindung und bei den Mitgestaltungsmöglichkeiten der Bürger . Die Digitalisierung ist sein Steckenpferd, hier müsse die Infrastruktur so verbessert werden, dass jeder Bürger frühzeitig über Entscheidungen informiert werde. Moderne Kommunikationsmittel bis hin zum Live-Stream aus der Stadtratssitzung könne er sich vorstellen.
Hartmut Bös auf der Liste
Der ehemalige CSU-Stadtrat Hartmut Bös ist bei der Kommunalwahl im März 2020 auf der Liste der Grünen zu finden. Er trat 2016 aus der CSU aus und wechselte zu den Grünen: "Der Rechtsruck an der Spitze der CSU in München hat dazu geführt, dass ich ausgetreten bin." Der Wechsel zu den Grünen sei für ihn die logische Konsequenz gewesen, da ihre Politik im sozialen Bereich seinen Werten näher komme als die der CSU . "Menschlichkeit ist wichtig, die sehe ich bei der CSU nicht mehr." Seit drei Perioden ist Bös als Stadtrat in Bad Brückenau engagiert und möchte auch weiterhin seine Erfahrungen einbringen und sich gemeinsam mit jungen Leuten für seine Stadt engagieren. " Bad Brückenau hat ein großes Potenzial, das wir gemeinsam entwickeln könne." Derzeit ist er Wirtschaftsreferent im Stadtrat und möchte sich in der neuen Amtsperiode dafür einsetzen, dass in Bad Brückenau ein hauptamtlicher Wirtschaftsförderer eingestellt wird.
Zur Nominierung gekommen war auch die Grünen-Bundestagsabgeordnete Manuela Rottmann, die am 15. März 2020 gegen CSU-Landrat Thomas Bold antreten wird. In einem Impulsreferat sprach sie über die Herausforderungen des Klimawandels, womit auch klimaschonende städtebauliche Konzepte verbunden seien. Aber auch Themen wie Frauenrechte , Integration und Ökologie seien Grüne-Themen, die auch in einer Stadtpolitik Niederschlag finden müssen.
Die Liste von Bündnis 90/Die Grünen für den Stadtrat Bad Brückenau
1. Eva Reichert-Nelkenstock, 51, Landschaftsarchitektin; 2. Jan-Philipp Wilk, 33, IT-Berater ; 3. Ingo Queck, 47, Gymnasiallehrer; 4. Hartmut Bös, 56, selbstständiger Controller ; 5. Gerhard Appel, 54, Sparkassenbetriebswirt; 6. Mark Decker, 43, Küchenleiter; 7. Brigitte Conzelmann, 61, Hausfrau; 8. Werner Schuster , 60, Betriebswirt i.R.; 9. Olaf de Vries, 44, selbstständiger Baumpfleger; 10. Dieter Conrad, 58, Rentner; 11. Mai-Lyn Frank, 37, selbstständige Naturfrisörin.