Bad Brückenau
Brückenaus Feuerwehr-Einsätze erreichen Höchststand
Die Anforderungen an Ausrüstung und Ausbildung sind bei der Bad Brückenauer Feuerwehr enorm gestiegen. Und es mangelt an Nachwuchs.

Allein in den vergangenen fünf Jahren, konstatierte Kommandant Michael Krug bei der Jahresversammlung hätten sich die Einsatzzahlen der Freiwilligen Feuerwehr mehr als verdoppelt. Fielen für die Bad Brückenauer zwischen 1991 und 2005 noch im Mittel 63 Einsätze per anno an, so habe sich die Zahl ab 2006 kontinuierlich auf durchschnittlich 132 pro Jahr gesteigert. Mit 167 Einsätzen sei 2016 ein absoluter Höchststand erreicht worden. Für diese Hilfeleistungen investierten die Ehrenamtlichen zusammen 2807 Stunden.
Zum aktiven Personal gehörten laut Krug Ende Dezember sieben Frauen und 78 Männer. "Das sind insgesamt zu wenige Einsatzkräfte", sagte der Kommandant, "zumal über 20 Leute ihren Arbeitsplatz außerhalb Bad Brückenaus haben".
Die sogenannte Tagesalarmstärke betrage im Mittel nur 16 Personen. Von derzeit 23 Atemschutzgeräteträgern könnten nur maximal fünf tagsüber eingesetzt werden.
Ein weiteres Problem sei die relativ hohe Alterstruktur der Aktiven. Das Interesse an der Jugendgruppe halte sich in Grenzen: "Nachwuchs ist nur mit sehr großem Aufwand zu finden". Krug machte vor diesem Hintergrund deutlich, dass die Wehr zur Erfüllung ihrer Aufgaben dringend die massive Unterstützung von Stadtrat und Verwaltung braucht, hier besonders im Hinblick auf die Werbung von Neumitgliedern.
Die Häufigkeit der Einsätze bedeutet nach den Worten des Kommandanten auch, dass Fahrzeuge, Gerätschaften und die persönliche Schutzausrüstung deutlich mehr als in der Vergangenheit beansprucht würden: "Verschleißerscheinungen und Schäden treten immer öfter auf". Er appellierte an die Kommunalpolitiker, sich dieser Thematik bei den Haushaltsberatungen im Bereich Unterhaltskosten anzunehmen.
Als positiv bewertete Krug die Tatsache, das "nach längeren und zähen Verhandlungen" vor rund 15 Monaten durch die Stadtverwaltung im Bauhof die Stelle eines "Vollzeit-Gerätewartes" geschaffen worden ist. Denn allein aufgrund der Vorschriften aus der Unfallverhütung und der Geräteprüfordnung hätten die Fülle der Aufgaben und der damit verbundene Zeitaufwand nicht mehr allein von den Ehrenamtlichen gedeckt werden können.
Detailliert ging der Kommandant auf die 217 Stunden für Übungen und die 4592 Stunden für den Ausbildungsaufwand ein. Da die Anforderungen immer weiter steigen würden, sei es unumgänglich, "einen Spagat zwischen verbesserter Ausbildung und möglichst geringer Belastung der ehrenamtlichen Feuerwehrdienstleistenden hinzubekommen".
Zum Schluss versäumte es Krug nicht, allen Unterstützern der Feuerwehr, die Ende September 2017 ihr 150-jähriges Bestehen feiert, zu danken. Er nannte in diesem Zusammenhang unter anderem auch die vielen privaten Arbeitgeber, "die ihre Mitarbeiter, überwiegend sogar ohne Ausfallkostenersatz, für den Einsatzdienst frei stellen". Mit der Polizei, dem Bayerischen Roten Kreuz und den Notärzten pflege man schon immer eine gute und reibungslose Zusammenarbeit bei der Bewältigung der gemeinsamen Aufgaben.
Es sei enorm, was diese "tolle Truppe" - oft unbemerkt von der Öffentlichkeit - leisten würde, betonte Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU). Man solle sich immer wieder vor Augen führen, dass solch ein großes ehrenamtliches Engagement zum Wohle und zum Schutz der Allgemeinheit durchaus nicht selbstverständlich sei. Kreisbrandinspektor Marco Brust bestätigte den Floriansjüngern, dass sie sich auch durch ihre überörtlichen Einsätze im gesamten Altlandkreis und sogar im hessischen Nachbarland einen sehr guten Namen gemacht haben. Er ging unter anderem auf einen Trend ein: Immer häufiger werde die Notrufnummer 112 gewählt, wenn die Leute auch bei vermeintlichen Kleinigkeiten nicht mehr weiter wissen, frei nach dem Motto "Die Feuerwehr wird's schon richten". Früher, so Brust, habe man in solchen Fällen einfach nur den Nachbarn zu Hilfe gerufen. Diese Zeiten seien aber anscheinend endgültig vorbei.
Protokoll: Die gesellschaftlichen Ereignisse des Vorjahres ließ Schriftführerin Vanessa Fischer Revue passieren. Sie betonte die Wichtigkeit einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit zur Mitgliedergewinnung für die Feuerwehr.
Finanzen: Von einer geordneten Finanzlage sprach Kassenwartin Antonia Übelacker. Anschließend wurde der gesamten Vorstand einstimmig Entlastung erteilt. Der Beitrag für fördernde Mitglieder wird von 30 auf 50 Euro pro Jahr angehoben.
Treue: Vereinsvorsitzender Sven Wiesner zeichnete langjährige Mitglieder aus. Leo Ortloff und Ludwig Donhauser halten der Wehr bereits 70 Jahre die Treue. Auf 60-jährige Zugehörigkeit kann Horst Hergenröder zurückblicken. Mittlerweile 50 Jahre ist Walter Daißler dabei. Walter Grünewald bringt sich seit über 20 Jahren in der Vorstandschaft ein.
Engagement: 40 Jahre aktiv am Feuerwehrdienst nehmen Hubert Breitenbach und Gerhard Knüttel teil, 30 Jahre engagieren sich Bernd Mangelmann und Timo Büchner. Dienstaltersabzeichen gab es darüber hinaus für Christian Schüßler, Benjamin Henkel, Peter Karl, Markus Wegner und Sven Wiesner (alle 20 Jahre) sowie für Mario Brust (zehn Jahre).
Zum aktiven Personal gehörten laut Krug Ende Dezember sieben Frauen und 78 Männer. "Das sind insgesamt zu wenige Einsatzkräfte", sagte der Kommandant, "zumal über 20 Leute ihren Arbeitsplatz außerhalb Bad Brückenaus haben".
Die sogenannte Tagesalarmstärke betrage im Mittel nur 16 Personen. Von derzeit 23 Atemschutzgeräteträgern könnten nur maximal fünf tagsüber eingesetzt werden.
Ein weiteres Problem sei die relativ hohe Alterstruktur der Aktiven. Das Interesse an der Jugendgruppe halte sich in Grenzen: "Nachwuchs ist nur mit sehr großem Aufwand zu finden". Krug machte vor diesem Hintergrund deutlich, dass die Wehr zur Erfüllung ihrer Aufgaben dringend die massive Unterstützung von Stadtrat und Verwaltung braucht, hier besonders im Hinblick auf die Werbung von Neumitgliedern.
Die Häufigkeit der Einsätze bedeutet nach den Worten des Kommandanten auch, dass Fahrzeuge, Gerätschaften und die persönliche Schutzausrüstung deutlich mehr als in der Vergangenheit beansprucht würden: "Verschleißerscheinungen und Schäden treten immer öfter auf". Er appellierte an die Kommunalpolitiker, sich dieser Thematik bei den Haushaltsberatungen im Bereich Unterhaltskosten anzunehmen.
Als positiv bewertete Krug die Tatsache, das "nach längeren und zähen Verhandlungen" vor rund 15 Monaten durch die Stadtverwaltung im Bauhof die Stelle eines "Vollzeit-Gerätewartes" geschaffen worden ist. Denn allein aufgrund der Vorschriften aus der Unfallverhütung und der Geräteprüfordnung hätten die Fülle der Aufgaben und der damit verbundene Zeitaufwand nicht mehr allein von den Ehrenamtlichen gedeckt werden können.
Heuer 150-jähriges Bestehen
Detailliert ging der Kommandant auf die 217 Stunden für Übungen und die 4592 Stunden für den Ausbildungsaufwand ein. Da die Anforderungen immer weiter steigen würden, sei es unumgänglich, "einen Spagat zwischen verbesserter Ausbildung und möglichst geringer Belastung der ehrenamtlichen Feuerwehrdienstleistenden hinzubekommen".
Zum Schluss versäumte es Krug nicht, allen Unterstützern der Feuerwehr, die Ende September 2017 ihr 150-jähriges Bestehen feiert, zu danken. Er nannte in diesem Zusammenhang unter anderem auch die vielen privaten Arbeitgeber, "die ihre Mitarbeiter, überwiegend sogar ohne Ausfallkostenersatz, für den Einsatzdienst frei stellen". Mit der Polizei, dem Bayerischen Roten Kreuz und den Notärzten pflege man schon immer eine gute und reibungslose Zusammenarbeit bei der Bewältigung der gemeinsamen Aufgaben.
Es sei enorm, was diese "tolle Truppe" - oft unbemerkt von der Öffentlichkeit - leisten würde, betonte Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU). Man solle sich immer wieder vor Augen führen, dass solch ein großes ehrenamtliches Engagement zum Wohle und zum Schutz der Allgemeinheit durchaus nicht selbstverständlich sei. Kreisbrandinspektor Marco Brust bestätigte den Floriansjüngern, dass sie sich auch durch ihre überörtlichen Einsätze im gesamten Altlandkreis und sogar im hessischen Nachbarland einen sehr guten Namen gemacht haben. Er ging unter anderem auf einen Trend ein: Immer häufiger werde die Notrufnummer 112 gewählt, wenn die Leute auch bei vermeintlichen Kleinigkeiten nicht mehr weiter wissen, frei nach dem Motto "Die Feuerwehr wird's schon richten". Früher, so Brust, habe man in solchen Fällen einfach nur den Nachbarn zu Hilfe gerufen. Diese Zeiten seien aber anscheinend endgültig vorbei.
Fakten und Daten
Protokoll: Die gesellschaftlichen Ereignisse des Vorjahres ließ Schriftführerin Vanessa Fischer Revue passieren. Sie betonte die Wichtigkeit einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit zur Mitgliedergewinnung für die Feuerwehr.
Finanzen: Von einer geordneten Finanzlage sprach Kassenwartin Antonia Übelacker. Anschließend wurde der gesamten Vorstand einstimmig Entlastung erteilt. Der Beitrag für fördernde Mitglieder wird von 30 auf 50 Euro pro Jahr angehoben.
Treue: Vereinsvorsitzender Sven Wiesner zeichnete langjährige Mitglieder aus. Leo Ortloff und Ludwig Donhauser halten der Wehr bereits 70 Jahre die Treue. Auf 60-jährige Zugehörigkeit kann Horst Hergenröder zurückblicken. Mittlerweile 50 Jahre ist Walter Daißler dabei. Walter Grünewald bringt sich seit über 20 Jahren in der Vorstandschaft ein.
Engagement: 40 Jahre aktiv am Feuerwehrdienst nehmen Hubert Breitenbach und Gerhard Knüttel teil, 30 Jahre engagieren sich Bernd Mangelmann und Timo Büchner. Dienstaltersabzeichen gab es darüber hinaus für Christian Schüßler, Benjamin Henkel, Peter Karl, Markus Wegner und Sven Wiesner (alle 20 Jahre) sowie für Mario Brust (zehn Jahre).
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