Die leichte Müdigkeit des fast zwölfstündigen Fluges von Rio de Janeiro nach Frankfurt plus Wartezeit am Flughafen war schnell verflogen, als die insgesamt 22 brasilianischen Schülerinnen und Schüler und ihre Begleitlehrkräfte Professora Barbara Barboza Hackstein und Professora Luisa Ribeiro in Schweinfurt und Bad Kissingen aus dem Bus stiegen, heißt es in einer Pressemitteilung der Schulen.
Hinter den Organisatoren Kirsten Hofmann und Wolfgang Hofmann , Jugendlichen und Eltern auf brasilianischer und deutscher Seite lagen viele Monate, in denen sich alle bereits in vielfältiger Weise auf den Schüleraustausch vorbereitet hatten und sich riesig auf die Begegnungen mit den Partnern freuten.
Per Mail oder Whatsapp entstanden die ersten Kontakte, die Anreise konnte sogar auf dem Smartphone mitverfolgt werden.
Es war so nicht verwunderlich, dass sich alle schnell zusammenfanden. Die Freude und Erwartung bei der ersten Begegnung war für alle deutlich sichtbar und spürbar, nicht zuletzt bei den Eltern, ohne die ein solches Austauschprogramm nicht zu verwirklichen wäre.
Frühzeitig Deutsch gelernt
„Bem Vindo“, so begrüßten die Schulleiterin Kerstin Petz am Montagmorgen im Walther-Rathenau-Gymnasium (WRG) und gleichermaßen Schulleiter Markus Arneth im Jack-Steinberger-Gymnasium (JSG) die Gäste aus Rio de Janeiro. Dann konnte es aber auf Deutsch weitergehen, denn es zeigte sich schnell, dass die Partnerschule in Rio eine Begegnungsschule ist, hier wird die deutsche und brasilianische Kultur gleichermaßen wertgeschätzt und aktiv gelebt.
Die Schüler und Schülerinnen lernen bereits seit dem Kindergarten Deutsch . So konnten am Montagfrüh am WRG und JSG viele der brasilianischen Gäste fast mühelos auf Deutsch von ihren ersten Wochenenderlebnissen in ihren Gastfamilien berichten.
Die Gäste aus Rio zeigten sich sehr beeindruckt von den schönen Städten in der Region wie Schweinfurt, Bad Kissingen , Würzburg und Bamberg. Viele schwärmten vom typisch fränkischen Essen wie „Schäuferle“ oder dem „Fränkischen Hochzeitsessen“, das ihnen sehr geschmeckt hat.
In den darauffolgenden Tagen haben die Schülerinnen und Schüler der Escola Alemã Corcovado (EAC) Gelegenheit gehabt, am Unterricht teilzunehmen und so das deutsche Schulleben hautnah zu erleben.
Alle Schülerinnen und Schüler beider Gymnasien waren zu einem feierlichen Empfang beim Oberbürgermeister der Stadt Schweinfurt , Sebastian Remelé , eingeladen gewesen. Die Wortbeiträge der brasilianischen und deutschen Schülerinnen und Schüler brachten in besonderer Weise zum Ausdruck, wie wichtig ihnen die Begegnungen mit ihren Austauschpartnerinnen und Austauschpartnern in Schweinfurt, Bad Kissingen und Rio de Janeiro sind.
„Brücken über Kontinente bauen“ , so lautete das Motto des langjährig, seit 2001 stattfindenden Schüleraustausches. Nach dem gemeinsamen Erlebnis in Schweinfurt machte die gesamte Gruppe während der Woche auch einen Tagesausflug in das Freilandmuseum nach Fladungen. Dort begab sie sich auf eine historische Zeitreise und erlebte in verschiedenen Projekten, wie man früher Butter hergestellt, Wäsche gewaschen und Korn gedroschen und gemahlen hat.
Dies waren für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer einzigartige, selbsttätige Einblicke in das Leben und die Arbeit in der Landwirtschaft von vor 200 Jahren.
Auf der Rückfahrt hatten die Schülerinnen und Schüler auch noch Gelegenheit, bei einem kurzen Zwischenstopp einen Stadtrundgang durch Bad Neustadt zu unternehmen.
Stimmungsvoller Abschluss
Ein stimmungsvoller, gemeinsamer Abschlussabend am Donnerstag, bei dem auch typische, traditionelle brasilianische und deutsche Lieder gesungen wurden, bildete den Höhepunkt des Besuches der brasilianischen Gäste aus Rio.
Doch nach der Woche in Schweinfurt und Bad Kissingen werden sie auf einer Studienfahrt noch weitere Städte und Regionen kennenlernen, so zum Beispiel Dresden, München und Berlin, bevor sie wieder zurück nach Brasilien fliegen.
Alle Beteiligten freuen sich laut Pressemeldung bereits jetzt schon sehr auf ein Wiedersehen während des geplanten zweiwöchigen Gegenbesuches der deutschen Reisegruppe in Rio de Janeiro im März und April 2024. red