Bad Bocklet
Brücke zwischen den Kulturen
Der Moskauer St.-Daniels-Chor entführte sein Publikum in den russischen Kulturkreis. Dabei sang er Sätze aus der orthodoxen Liturgie und Weltliches.
In den russischen Kulturkreis wurden die Besucher beim Konzert des St.-Daniels-Chors aus Moskau entführt. Die vier Sänger beeindruckten das Publikum in Bad Bocklet mit einer breiten musikalischen Palette. Ganz nebenbei wusste der Leiter des Ensembles, Dr. Vladislav Belikov, viel über die russische Kultur zu erzählen, so dass der Abend auch sehr informativ war.
Den Beginn machte man mit Liedern aus der russisch-orthodoxen Liturgie, was auch zeigte, wie länderübergreifend die christlichen Traditionen sind. Dennoch ist in dem Ritus, den der St.-Daniels-Chor musikalisch vorstellte, so manches anders. Dies zeigte sich besonders an der dargebotenen Kirchenmusik, die von der Thematik zwar vertraut wirkte, musikalisch aber oft fremd und mystisch klang. Gerade das übte auf die Zuhörer einen ganz besonderen Reiz aus. Mit seinen Informationen über die russisch-orthodoxe Liturgie sorgte Belikov dafür, dass die Stücke auch im Kontext vorgestellt wurden.
Begeistert waren die Zuhörer von dem Psalm 103 und seinem Sprechgesang. Die Sänger verstanden es, diesen Satz von Nikolai Nikolajewitsch Dranitsyn einfühlsam, aber auch mit unglaublicher Stimmgewalt zu interpretieren.
Überhaupt waren die gesanglichen Darbietungen nicht nur von einer großen Liebe zur Musik geprägt, sondern auch von einem tief empfundenen Glauben.
Dass die christlichen Religionen auf der ganzen Welt über einen einheitlichen Gebetsschatz verfügen, der Ost und West eint, zeigte das "Vaterunser", auf russisch "Otsche nasch". Vorgetragen wurde eine Bearbeitung von Rimski-Korsakow, die eine Brücke zwischen den beiden Kulturen schlug.
Eine eindrucksvolle Leistung zeigte Sergey Arkhangelskiy mit seinem schweren Bass beim "Abendopfer", einem uralten Klostergesang. Das "Ich bete an die Macht der Liebe", 1822 vom ukrainischen Komponisten Dmitri Bortnjanski geschrieben, wurde vom St.-Daniels-Chor mit sehr viel Gefühl interpretiert und die zweite Strophe sogar mit Blick auf das Publikum in Deutsch gesungen.
Mit diesem Stück schlug man nicht nur eine geistig-musikalische Brücke von Russland nach Deutschland - schließlich ist das Lied hier wie dort äußerst beliebt - sondern leitete auch zum weltlichen Teil des Konzerts über. Im Mittelpunkt standen hier russische Volksweisen.
Stimmgewaltig, impulsiv und dennoch gefühlvoll interpretierte Andrey Palamarchuk das "Wolgalied" aus der Operette "Der Zarewitsch" von Franz Lehár. Man konnte die Sehnsucht in der Stimme des Tenors spüren, mit der er das Schicksal des armen Soldaten besang. Fehlen durften auch die "Moskauer Nächte" nicht, ein bekannter und beliebter Estrada-Schlager, 1955 von Wassili Solowjow-Sedoi komponiert. Als besonderen exotischen Akzent sang Vladimir Albatayev ein traditionelles Schamanenlied aus seiner burjatischen Heimat.
Doch auch neuere Weisen wurden zu Gehör gebracht. So das "Lady in Red", das Palamarchuk mit Inbrunst und Gefühl vortrug. Mit dem orthodoxen Segenswunsch "Auf viele Jahre" klang das Konzert langsam aus. Natürlich forderte das Publikum Zugaben. Mit "Time to say Goodbye" leistete Palamarchuk dem Wunsch Folge. Dann hieß es endgültig "Doswidanja".
Den Beginn machte man mit Liedern aus der russisch-orthodoxen Liturgie, was auch zeigte, wie länderübergreifend die christlichen Traditionen sind. Dennoch ist in dem Ritus, den der St.-Daniels-Chor musikalisch vorstellte, so manches anders. Dies zeigte sich besonders an der dargebotenen Kirchenmusik, die von der Thematik zwar vertraut wirkte, musikalisch aber oft fremd und mystisch klang. Gerade das übte auf die Zuhörer einen ganz besonderen Reiz aus. Mit seinen Informationen über die russisch-orthodoxe Liturgie sorgte Belikov dafür, dass die Stücke auch im Kontext vorgestellt wurden.
Mit Liebe und Glauben
Begeistert waren die Zuhörer von dem Psalm 103 und seinem Sprechgesang. Die Sänger verstanden es, diesen Satz von Nikolai Nikolajewitsch Dranitsyn einfühlsam, aber auch mit unglaublicher Stimmgewalt zu interpretieren.
Überhaupt waren die gesanglichen Darbietungen nicht nur von einer großen Liebe zur Musik geprägt, sondern auch von einem tief empfundenen Glauben. Dass die christlichen Religionen auf der ganzen Welt über einen einheitlichen Gebetsschatz verfügen, der Ost und West eint, zeigte das "Vaterunser", auf russisch "Otsche nasch". Vorgetragen wurde eine Bearbeitung von Rimski-Korsakow, die eine Brücke zwischen den beiden Kulturen schlug.
Eine eindrucksvolle Leistung zeigte Sergey Arkhangelskiy mit seinem schweren Bass beim "Abendopfer", einem uralten Klostergesang. Das "Ich bete an die Macht der Liebe", 1822 vom ukrainischen Komponisten Dmitri Bortnjanski geschrieben, wurde vom St.-Daniels-Chor mit sehr viel Gefühl interpretiert und die zweite Strophe sogar mit Blick auf das Publikum in Deutsch gesungen.
Moderne russische Volksweisen
Mit diesem Stück schlug man nicht nur eine geistig-musikalische Brücke von Russland nach Deutschland - schließlich ist das Lied hier wie dort äußerst beliebt - sondern leitete auch zum weltlichen Teil des Konzerts über. Im Mittelpunkt standen hier russische Volksweisen.Stimmgewaltig, impulsiv und dennoch gefühlvoll interpretierte Andrey Palamarchuk das "Wolgalied" aus der Operette "Der Zarewitsch" von Franz Lehár. Man konnte die Sehnsucht in der Stimme des Tenors spüren, mit der er das Schicksal des armen Soldaten besang. Fehlen durften auch die "Moskauer Nächte" nicht, ein bekannter und beliebter Estrada-Schlager, 1955 von Wassili Solowjow-Sedoi komponiert. Als besonderen exotischen Akzent sang Vladimir Albatayev ein traditionelles Schamanenlied aus seiner burjatischen Heimat.
Doch auch neuere Weisen wurden zu Gehör gebracht. So das "Lady in Red", das Palamarchuk mit Inbrunst und Gefühl vortrug. Mit dem orthodoxen Segenswunsch "Auf viele Jahre" klang das Konzert langsam aus. Natürlich forderte das Publikum Zugaben. Mit "Time to say Goodbye" leistete Palamarchuk dem Wunsch Folge. Dann hieß es endgültig "Doswidanja".
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