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BAD KISSINGEN
Brennpunkt Anton-Kliegl-Schule
Von unserem Redaktionsmitglied ISOLDE KRAPF
 |  aktualisiert: 10.02.2011 13:37 Uhr

Die jüngste Erhebung des Kreisjugendamts macht klar: Die Anton-Kliegl-Mittelschule braucht dringend einen Sozialpädagogen. Auch der städtische Sozialausschuss begrüßte die Einstellung einer pädagogischen Fachkraft. Um die Finanzierung wird noch gerungen. Jugendsozialarbeiter werden zu 40 Prozent staatlich gefördert, den Rest muss der Jugendhilfeträger berappen. Im städtischen Gremium klang jedoch an, dass der Landkreis sich eine städtische Beteiligung an den Personalkosten wünscht.

Im Rahmen der Jugendhilfeplanung wurde 2007 ein Arbeitskreis Jugendsozialarbeit eingerichtet. Dieser bestätigte den Bedarf von Sozialpädagogen an Volksschulen und empfahl dem Landkreis eine Bedarfsermittlung. Im Dezember 2009 gingen die Fragebögen an die Klassenleitungen der 282 Grund- und Hauptschulklassen im Landkreis sowie 27 Schulleiter/innen raus. Im April 2010 begann eine Arbeitsgruppe damit, die Ergebnisse zu bewerten.

Wie viele Schüler in den Klassen einen Migrationshintergrund haben oder von einer Trennung/Scheidung der Eltern betroffen sind, wurden die Klassen- und Schulleiter zum Beispiel gefragt. Ob die Schüler zu Hause unterstützt und gefördert werden und im erzieherischen Bereich Anleitung erfahren, war in den Fragebögen ebenfalls Thema.

Größte Hauptschule im Landkreis

Gefragt wurde zudem nach Außenseitern, Mobbingopfern und Mobbingtätern sowie nach Kindern, die im Alltag zu körperlicher Gewalt bereit sind oder zur verbalen Aggression neigen. Weiter ging es darum zu beleuchten, wie oft in den Klassen Verhaltensauffälligkeiten von Schülern manifest werden und wie man in der Folge damit umgeht (Hinzuziehen des Schulpsychologen, Verweise, Unterrichtsausschluss).

Die verschiedensten Faktoren wurden mit Punkten bewertet. Die Anton-Kliegl-Mittelschule lag dabei abgeschlagen an der Spitze. Sie erreichte mit 237 Punkten einen weit mehr als doppelt so hohen Wert als die Hammelburger Volksschule (91 Punkte auf Platz 2) und die Grund- und Hauptschule Wildflecken (83 Punkte auf Platz 3). Die Kissinger Schule ist mit 17 Klassen auch die größte Hauptschule im Landkreis. Genau deshalb fordert die Arbeitsgruppe für die Jugendsozialarbeit „wenigstens eine Vollzeitstelle“.

„Für die Anton-Kliegl-Mittelschule sehen wir dringenden Handlungsbedarf“, sagt Jugendamtsleiter Siegbert Goll, der die Erhebung im städtischen Sozialausschuss vorstellte. Auch wenn sich für sechs weitere Schulen Punktzahlen von 50 bis 90 ergeben, sieht Goll für sie momentan keine Notwendigkeit, einen Sozialpädagogen zu beschäftigen. Dennoch sei die Erhebung sicher auch für diese Schulen interessant. Die Verantwortlichen könnten anhand der Ergebnisse jetzt Problemfelder erkennen und eine neue schulinterne Entwicklung anstoßen.

Die Aufgaben eines Jugendsozialarbeiters sind laut Goll vielfältig. Einerseits arbeitet er mit den Schülern an den Leistungen, achtet aber auch auf deren soziale Einbindung in der Klasse. Zudem fordert er die Kooperation zwischen Eltern und Schule ein. „Er sollte Eltern darin unterstützen, dass sie in Bezug auf ihre Sprösslinge selbst aktiv werden.“

Der Antrag auf Jugendsozialarbeit liegt schon bei der Regierung von Unterfranken. „Wir haben uns schon in den Förderplan aufnehmen lassen“, sagt Goll. Die Finanzierung müsse jedoch nochmals abgeklopft werden. Denn die Stadt Bad Kissingen will nur den Sachaufwand für die neue Stelle tragen. Der Landkreis forderte die Stadt jetzt aber nochmals auf, sich auch an den Personalkosten zu beteiligen.

 
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  • ich dachte Lehrer wären Pädagogen???
    jetzt brauchen Schulen schon Sozialpädagogen um das zu richten was die Lehrer vermasselt haben???
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