Fast 200 Einsatzkräfte von 20 Feuerwehren waren ab Mittwochnachmittag im Einsatz. Die Ursache war ein Scheunenbrand, der drastische Ausmaße annahm. Das Feuer sprang über die Straße, so dass beiderseits des Straßendorfes Gebäude - auch Wohnhäuser - in Flammen standen. Bis zu zehn Gebäude brannten ab, je nach dem, wie man Doppelhäuser und -höfe zählt. Durch den Brand hat sich - bis Redaktionsschluss - eine Person verletzt. Wie hoch der Sachschaden ist, lässt sich noch nicht bemessen.
Ursache des Brandes unklar - Ermittler mussten warten
"Es ist ein massiver Brand", sagte Kreisbrandmeister Alexander Marx, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Die erste Alarmierung ging um 15.15 Uhr raus. Schon während der Anfahrt der Feuerwehr wurde aus der brennenden Scheune ein Vollbrand. Die Ursache für das Feuer war am Abend noch unklar. Die Trümmer glimmten, und Rauch stand in den Straßen. "Solange das noch qualmt, können wir noch keine Brandermittler ranlassen", betonte Andy Laacke, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken.
Aufgrund des Vollbrands wurde die Integrierte Leitstelle (ILS) wieder aktiv und alarmierte weitere Wehren nach. Schon beim ersten Alarm hatte die ILS 14 Wehren zum Einsatzort gerufen. Weitere sollten folgen - darunter sogar die Feuerwehr der Bundeswehr . Das war notwendig, denn die exponierte Lage und der Wind führten zu Funkenflug.
Feuer griff über - Wehren rund um Ort positioniert
Die drastische Folge: Der Brand griff auf andere Gebäude über. Schnell war den Wehren klar, dass die normale Menge an Löschwasser für ein solches Inferno nicht ausreicht. Und das, obwohl zahlreiche wasserführende Fahrzeuge vor Ort waren und der Landkreis in der Hinsicht gut aufgestellt ist.
In Folge dessen traten die Landwirte auf den Plan. Mit Güllefässern brachten sie das Wasser aus den umliegenden Orten wie Waldfenster nach Platz . Im Bereich des Ortseingangs in Richtung Waldfenster befand sich die Übergabestelle für das Wasser. "Die Fässer der Landwirte sind ein Segen. Damit bekommen wir auf einen Schlag zwischen 6000 und 10.000 Liter Wasser", sagte Marx. "Ohne die Landwirte wäre es mit dem Wasser knapp geworden." Von Sammelbehältnissen mit einem Fassungsvermögen von bis zu 25.000 Litern pumpten die Wehrleute das Wasser dann in Richtung der Einsatzstelle.
Gliederung des Einsatzortes schaffte Struktur
Die befand sich nach dem Übergreifen der Flammen im Bereich rund um die Oehrberger Straße, die Marktstraße und den Gassenweg. Rund um das Areal hatten sich die Wehren positioniert, um gemeinsam gegen die Flammen vorzugehen. "Es wurde von allen Seiten gelöscht", betonte Marx.
"Wir haben Abschnitte gebildet, um den Brand in den Griff zu kriegen. So konnten wir verschiedene Schwerpunkte setzen ", erklärte Marx das Vorgehen bei den Löscharbeiten . In manchem Abschnitt hatten die Feuerwehrleute mehr zu kämpfen als in anderen, weil immer wieder Flammen züngelten.
Landwirte packten mit an
Um zu verhindern, dass die mittlerweile gedroschenen Felder ebenfalls den Flammen zu Opfer fallen, erwiesen sich die Landwirte erneut als Hilfe. Sie zogen einen Brandriegel, so dass die Stoppelbrache sich nicht entzünden konnte. Das beherzte Eingreifen und die Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Feuerwehr zeigte Wirkung: Es gelang, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Das Einsatzende war das jedoch noch lange nicht. Marx wagte vor Ort eine Prognose: "Ich vermute, dass Wehren bis Mitternacht mit den Nachlöscharbeiten zugange sind."