Mohammad Shadab war ausgezogen, um mit dem MBR Hamm die deutsche Mannschafts-Meisterschaft zu gewinnen. Mit den Westfalen hatte es der Boxer vom TSV Bad Kissingen bis ins Finale gegen den BC Traktor Schwerin geschafft. Beim 10:10-Remis im Hinkampf war der Kurstädter nicht zum Einsatz gekommen. Der fürs Mittelgewicht vorgesehene Vereinskollege erkrankte kurzfristig – und dessen Ersatz ließ sich nicht blicken, weshalb der Märkische Box-Ring diese Gewichtsklasse kampflos abgeben musste und somit nicht einmal den obligatorischen Antritts-Punkt bekam.
Beim Rückkampf in Schwerin war Mohammad Shadab aber gesetzt – und boxte erneut nicht. „Der Junge ist echt fertig. Drei Wochen Vorbereitung auf Kampf und Gegner sowie die 1100 Kilometer hin und zurück waren umsonst“, sagt TSV-Trainer Edgar Feuchter, der seinen Schützling in die Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern begleitet hatte.
Beim Ausfüllen der Meldeliste war MBR-Coach Ralf Gerards ein verhängnisvoller Fehler unterlaufen, hatte fürs Mittelgewicht einen „falschen“ Haken gesetzt. „Mohammad heißt mit Vornamen auch Elias. Hamm hat aber einen weiteren Kämpfer mit diesem Namen, der auf der Liste direkt neben Mohammad stand. Einmal nicht geschaut, und schon war der Fehler passiert“, berichtet Edgar Feuchter.
Eine unsportliche Aktion
Der Mannschaftspunkt war damit verloren, dennoch sollten beide Boxer in den Ring steigen. „So war es ausgemacht, aber zum Kampf kam es nicht, weil der Schweriner Milan Cumic laut Aussage seines Trainers Probleme mit der Nase hatte. Beim Einmarsch stieg er aber mit in den Ring und ließ sich für seinen kampflosen Sieg feiern. Das ist für mich grob unsportlich“, echauffierte sich Feuchter, dessen TSV-Team sich aktuell vorbereitet auf einen Vergleichskampf beim BC Münden zum Stadtfest in Hannoversch Münden.
In Schwerin feierten die knapp 2000 Zuschauer in der Palmberg-Arena letztlich einen 12:8-Sieg im Playoff-Rückkampf, womit der BC Traktor den vierten Meistertitel in Serie einheimste.
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