„Jemanden die Flötentöne beibringen!“ – das Sprichwort mit disziplinarischem Hintergrund bekommt bei der Blockflötenmesse mit Ausstellung, die an zwei Tagen in den Regentenbau lockte, eine ganz neue Bedeutung. Knapp 50 Aussteller präsentierten die Blockflöte in allen Varianten und dazu sachkundigen Reparaturservice, ein üppiges Sortiment an Zubehör sowie eine umfangreiche Auswahl an Spielliteratur.
Viele Formen und Größen
Klänge wie aus „Tausend und eine Nacht“ umfangen die Besucher der Ausstellungsmesse bereits im Foyer des Regentenbaus und locken die Gäste in den Max-Littmann-Saal, in dem die Hersteller ihre Instrumente präsentieren. Genutzt werden auch der Grüne Saal und der Weiße Saal. Überall stehen Tischen oder Aufsteller, auf denen Blockflöten in unterschiedlichsten Größen und Formen, in vielfältigen Farbschattierungen aus unterschiedlichen Hölzern, mit Tonlöchern oder Klappen präsentiert werden. Als Laie staunt man über das vielfältige Angebot, das mit dem Anfänger-Set oder einer kleinen Sopran-Flöte beginnt und bei Instrumenten endet, die fast zwei Meter hoch sind und einen elektrischen Verstärker haben. Schnell kommt man mit den Anbietern ins Gespräch, die gerne über die „Blockflöten-Familie“ Auskunft geben.
Welches Holz gut geeignet ist
Man erfährt, dass für die Blockflöte ein dichtes, also langsam gewachsenes Holz verwendet wird. Bergahorn, heimisches Obstgehölz wie Kirsche oder Pflaume, Palisander, Ebenholz oder Olive sind Beispiele dafür, die eine Blockflöte nicht nur zu einem Instrument werden lassen, sondern aufgrund der Maserung und der Farbgebung auch zu einem einzigartigen Werkstück. Was für den interessierten Laien das Auge ist, sind für den Liebhaber der Blockflöte der Klang und die Klangfarben des Instruments. Nach einem informierenden Gespräch geht es auch an das Probieren, und in den Räumen des Regentenbaus erklingen die vielfältigen Klangwelten einer Alt- oder Tenorflöte, die von den tiefen Tönen einer Bass-Flöte eingefangen werden. Daraus ergibt sich eine musikalische Bandbreite, die wiederum für eine einzigartige, ja entspannte Stimmung im weiten Rund des Max-Littmann-Saals sorgt.
Aussteller sind zufrieden
Diese Stimmung in den historischen Räumen loben auch die Aussteller und sprechen unisono von einem guten Zuspruch, der sich auch in den Umsätzen widerspiegele. Lilian von Haußen vom Blockflötenzentrum Bremen ist nicht nur mit der Resonanz beim Fachpublikum zufrieden, sondern hebt auch die gesamte Organisation der 39. Blockflötentage hervor.
Vincenta Prüger ist mit einem Stand vertreten und bietet ein umfangreiches Sortiment an Flöten, Zubehör und Notenausgaben an, das aus einem Nachlass stammt. Was anfangs auf drei Tische angeboten wurde, hatte sich zum Ende der Ausstellung am späten Samstagnachmittag stark minimiert – auch sie ist sehr zufrieden mit dem Interesse und dem Ablauf. Für Silke Kunath vom Blockflötenshop aus Fulda hat sich die Verdichtung der Ausstellungsmesse auf zwei Tage mit längeren Tagesöffnungszeiten bewährt – auch sie ist mit der Resonanz sehr zufrieden. Es sei ein ständiges Kommen und Gehen gewesen, so ihr Eindruck. Während der angebotenen Konzerte sei es etwas ruhiger gewesen, was wiederum für intensivere Gespräche genutzt werden konnte.
Instrumente reparieren
Viel zu tun hatten auch die Aussteller , die einen Reparaturservice angeboten haben. Am Stand der Firma Moeck Instrumentenbau (Celle) war Naemi Martin hochkonzentriert im Einsatz, um Risse an den Holzblasinstrumenten zu kleben, den Windkanal zu reinigen, das Instrument mit der Präzision eines Chirurgen nachzustimmen oder eine defekte Klappe auszutauschen. Das Handwerkszeug dazu waren neben Aceton, Pattex und Holzleim auch ein Skalpell, um das „Fenster im Kopfstück“ mit vorsichtigen Schnitten zu bearbeiten, oder einen Gummihammer, um den Block im Kopfstück der Blockflöte vorsichtig zu bewegen. Nachdem dann Funktion und Klang getestet worden war, konnte das gute Stück wieder an den strahlenden Eigentümer übergeben werden.
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