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BAD KISSINGEN
Blick ins Schloss und auf Privates
Von unserem Mitarbeiter Werner Eberth
 |  aktualisiert: 06.06.2012 12:04 Uhr

Nach der Besichtigung der Industriellen-Villen Cramer-Klett (MAN) am Chiemsee und Ernst Sachs (Mainburg) steuerte das Kreiskulturreferat diesmal die Villa der Bleistiftfabrikanten Faber-Castell in Stein bei Nürnberg an. Während Cramer-Klett und Ernst Sachs mittelalterliche Burgen ausgebaut haben, hat der 1881 geadelte Bleistiftfabrikant Lothar von Faber bei seiner Fabrik in Stein ein Schloss im Stil der Neorenaissance neu gebaut.

Seine Enkelin Ottilie heiratete 1898 Alexander Graf von Castell-Rüdenhausen, weswegen die Firma seit dieser Zeit unter Faber-Castell firmiert. Die Eheleute bauten im Stil der Neoromanik ein weiteres Schloss an, dessen Innenausstattung jedoch reiner Jugendstil ist.

Die Besuchergruppe hatte den Vorteil, bei der Führung im Schloss noch nicht weggeräumte Reste der großen Hochzeit an Pfingsten betrachten zu können, vor allem eine Ausstellung mit großformatigen, sehr privaten Fotos des jungen Grafen Charles von Faber-Castell und seiner Braut Melissa, einer katholischen Türkin mit Abstammung aus Kolumbien.

Während der Kriegsverbrecherprozesse 1946 in Nürnberg hatte das nicht zerstörte Schloss als Unterkunft für die Journalisten und Prozessbeobachter gedient. Besonderen Eindruck machten neben den großen Prunkräumen die Kinderzimmer mit Krankenzimmer und eigenem Schulraum und natürlich das für Kinder begehbare zweistöckige Puppenhaus. Zu Mittag essen konnte man in der Kantine der Firma, eingerichtet im neuromanischen ehemaligen Wintergarten des Schlosses.

Nach der Besichtigung des Schlosses besichtigte die Gruppe die ehemaligen Fabrikationsräume für die Herstellung der Bleistiftminen aus Graphit und Ton, wobei man darauf hinwies, dass noch nie Blei für einen Bleistift verwendet wurde. Die Firma Faber-Castell hatte auch nie Tintenbleistifte hergestellt, mit denen man früher dokumentenecht, aber auch nicht gerade gesund, Urkunden unterschreiben durfte.

Bamberger Gärtnereistadt

Als dritte Station stand eine Führung durch die Gärtnereistadt in Bamberg auf dem Programm, in der noch heute nicht weit vom Zentrum Gemüse und Kräuter angebaut werden. Bamberg bemüht sich jetzt wieder, Süßholz anzubauen, für das man früher in Deutschland ein Monopol hatte. Süßholz wurde vor allem für Lakritz verarbeitet.

Als Zugabe führte Kreiskulturreferent Eberth in die Bamberger Kirche Sankt Otto, für die der aus Aschach gebürtige Bildhauer Balthasar Schmitt 1915 den Marien-Altar aus rotem Untersberger Marmor geschaffen hat, wobei er Gesicht und Hände sowie das Jesuskind in weißen Marmor eingepasst hat.

 
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  • Darf ich Sie mal einladen zum Korrekturlesen?
    Roland Pleier
    Redakteur
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  • lbs
    ...und bei Ihnen sollte es sicher beim und nicht meim Korrekturlesen heißen, gelle?;-) zwinkern
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  • eboehrer@gmx.de
    tauschen, dass das keiner meim Korrekturlesen bemerkt hat.
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