In diesem Jahr begab sich die Blaskapelle in ihrem Jahreskonzert in der voll besetzten Turnhalle auf einen musikalischen Rundgang durch Ebenhausen . Die Gäste waren eingeladen, gedanklich und musikalisch einen Spaziergang durch die Straßen zu machen, hier und da ein wenig zu verweilen und der Musik zu lauschen. Visuell unterlegt wurde der Spaziergang mit einer Fotopräsentation von Falk Strobel.
Schon im ersten musikalischen Drittel des Abends ging die 22-köpfige Nachwuchskapelle „Notenkiller“ unter der Leitung von Richard Dees mit ihrem Programm auf das Thema ein. Nach der Erkennungsmelodie der Notenkiller, der „Eröffnungsmusik“ von Franz Watz, begann ihr musikalischer Spaziergang im Altort mit „Fanfarissimo“ von Markus Götz, weiter ging es zum Kindergarten mit „Unsere Kinderlieder“ von Peter Persohn bis zum Schloss mit der „Berner (Ebenhäuser) Stadtwache“ von Thomas Berghoff.
Die Begrüßung wurde von Nachwuchsmusiker Levin Seufert übernommen, der locker zugab, dass er sich für seine erste Moderation von der künstlichen Intelligenz Chat GPT hatte helfen lassen. Das Ergebnis konnte nicht ganz überzeugen und zeigte, dass echte Ortskenntnis nicht verkehrt ist.
Musikabzeichen in Bronze und Silber
In der musikalischen Verschnaufpause nach den Notenkillern nahm der stellvertretende Vorsitzende der Blaskapelle, Julian Wahler, die Ehrungen von verdienten Mitgliedern und Musikern vor und begann mit dem Nachwuchs: „Wir haben es – dank Richard Dees und der Jugendvorstandschaft – nahezu nahtlos und unbeschadet geschafft, die Nachwuchsausbildung durch die lange Corona-Zeit erfolgreich weiter zu betreiben“.
Erst kürzlich haben vier Musikerinnen und Musiker die D1-Prüfung, das ist das bronzene Musikleistungsabzeichen, bestanden: Am Alt-Saxophon sind dies Lotte Hartung und Leni Zänglein, an der Posaune Leo Pfeuffer und an der Trompete Leni Dees.
Das silberne Musikleistungsabzeichen haben Rebekka (Klarinette) und Christian Plescher (Posaune) erfolgreich gemeistert. Auch etliche Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft sowie Verbandsehrungen durch den Nordbayerischen Musikbund (NBMB), vertreten durch die Bezirksvorsitzende Birgit Döhler, wurden vorgenommen (Siehe Info unten).
Rock it am Saalbau Karch
Nach der ersten Pause begann die 40-köpfige Hauptkapelle unter der musikalischen Leitung von Jürgen Kunkel ihren Rundgang durch Ebenhausen mit dem Medley „Rock it“ von Kurt Gäble beim Saalbau Karch. Rockige und fetzige Tanzlieder aus den 60er und 70er Jahren erinnerten an die Zeiten des früher weithin bekannten Tanzlokales.
Im Morgengrauen nach durchtanzter Nacht ging es mit „Schloss Orth“ von Fritz Neuböck weiter zum Ebenhäuser Schloss und mit „Highlights from Harry Potter “ von John Williams zur „Zauberer“-Grundschule Ebenhausen .
Im John-Bauer-Museum angekommen, schlug das Blasorchester sehr ruhige, aber doch kraftvolle Töne an. Mit dem Titellied „Gabriella’s Song“ aus dem schwedischen Film „Wie im Himmel“ gelang es der Klarinettistin Christina Schmitz in ihrem Gesangsvortrag spielerisch, sich mit ihrer klaren Stimme in die Herzen der Zuhörer zu singen.
Weiter ging der musikalische Rundgang an einen fiktiven Lieblingsplatz in der Gemeinde, der mit der spannungsvollen Musik von „La Storia“ von Jacob de Haan jeden Zuhörer an seinen eigenen Lieblingsplatz versetzte. Den musikalischen Schlusspunkt vor der nächsten Pause setzte „The Final Countdown“ der schwedischen Hard-Rock-Band „Europe“, auf den man sicher auch heute noch im Ebenhäuser Jugendraum abtanzen kann.
Ein brillanter, fanfarenartiger Auftakt in „Sympatria“ eröffnete den dritten Konzertteil. Der österreichische Komponist Thomas Asanger thematisiert darin auf musikalische Weise das Thema Heimat und strahlender Blechbläserklang wechselte mit großen, weichen Melodielinien der Holzbläser, welche im Trio zu einem großen Klanggebilde verschmolzen und dem Stück eine festliche, feierliche Färbung gaben.
Fachkundig und eloquent führte die ehemalige Musikerin Ina Mundbrod durch den Abend. Die Kapelle setzte ihren Rundgang am Bahnhof fort und mit „Chattanooga Choo Choo“ stand ein Swing-Klassiker von Glenn Miller auf dem Programm, in dem das Saxophonregister locker und leicht den Swing-Stil interpretierte.
Schlaginstrumente mal anders
Weiter ging es auf den Spielplatz Lehmgrube, wo die drei Schlagzeuger Hans Bauer , Niklas Bauer und Moritz Bambach ordentlich Staub aufwirbelten, als sie ausgestattet mit Brett, Arbeitsbock und Schleifpapier das Stück „Sandpaper Ballet“ von Leroy Anderson auf außergewöhnliche Weise zelebrierten. So kann man Rhythmik auch ohne die üblichen bekannten Schlaginstrumente witzig interpretieren.
Zum Abschluss des Abends ging es direkt in die „Trollige Riedelgrube“. Ein altes Trafohäuschen wurde dort zum Tierhotel umfunktioniert und dient jetzt Fledermäusen als Unterschlupf. Dies inspirierte den Dirigenten Jürgen Kunkel dazu, den Bogen nochmal über ganz Ebenhausen bis zum Schloss zu spannen. Im letzten Vortragsstück des Abends „Tanz der Vampire“ spielten die Musikerinnen und Musiker fast rauschhaft und feierten ausgelassen am Ende mit den Vampiren ein Freudenfest. Nach zwei Zugaben, auch diese thematisch abgestimmt zum Ortsrundgang, fand ein sehr kurzweiliger Abend sein Ende dort, wo er drei Stunden zuvor begonnen hatte – im Saalbau Karch mit Golden Oldies.
Ehrungen
50 Jahre Mitgliedschaft: Hans Bauer und Martin Mühleck
40 Jahre: Hermann Hartung, Michael Hartung, Max Karch und Norbert Rosentritt
25 Jahre : Claudia Mehn, Christina Schmitz, Ulrike Schöler und Christian Seufert
30 Jahre aktives Musizieren: Stefan Seufert
25 Jahre aktives Musizieren: Claudia Mehn, Christina Schmitz
20 Jahre aktives Musizieren: Manuel Mühleck und Maximilian Williams
10 Jahre im Vorstand: Eva-Maria Moritz, Falk Strobel, Julian Wahler
Lesen Sie auch: