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Ebenhausen
Blaskapelle Ebenhausen bummelt durch die Welt
Die 50 Musiker der Blaskapelle Ebenhausen begeisterten bei ihrem Jahreskonzert und holten dazu das Publikum mit ins Boot.
Die Querflöten Katharina Gais (von links), Franziska Stahl und Eva-Maria Kraus. Foto: Elisabeth Mehn       -  Die Querflöten Katharina Gais (von links), Franziska Stahl und Eva-Maria Kraus. Foto: Elisabeth Mehn
| Die Querflöten Katharina Gais (von links), Franziska Stahl und Eva-Maria Kraus. Foto: Elisabeth Mehn
Elisabeth Mehn
 |  aktualisiert: 18.08.2022 22:30 Uhr
Im ersten Drittel des Abends mit der Blaskapelle Ebenhausen bei ihrem Jahreskonzert durfte zunächst die Nachwuchskapelle "Notenkiller" einiges aus ihrem Repertoire zum Besten geben. Denn erfahrungsgemäß sind die Kleinen noch nervöser als die Großen. Doch die Nervosität legte sich schnell, und so war auch der ersten Moderatorin des Abends, der Querflötistin Anna Straub nichts anzumerken. Gekonnt wie ein alter Hase kündigte sie die Lieder "Eröffnungsmusik" von Franz Watz, "Siyahamba" von Luigi di Ghisallo, Music from Frozen aus dem gleichnamigen Disney-Film und die flotte Polka "Ho-Ruck Bum" von Erwin Zsaitsis an. Der rote Faden des Abends "Weltenbummler" war schon bei den 22 Notenkillern zu erkennen, denn schließlich ging deren musikalische Reise von Deutschland über Afrika nach Amerika in die Disney Studios und mit der abschließenden Polka nach Österreich.


Junior-Award

Zwischen den Stücken stellte der Vorsitzende der Jugendkapelle Manuel Mühleck die Nachwuchsarbeit des Vereins vor, wo neben Kindern und Jugendlichen seit einigen Jahren auch Erwachsene eine musikalische Ausbildung absolvieren können. Dafür bekamen die Ebenhäuser auch schon zum vierten Mal den Junior-Award des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB). Ganz besonders wurde für mehr männlichen Musiker-Nachwuchs geworben, denn fast zwei Drittel der Jungmusiker sind Mädchen. "Jungs, fangt bei uns an! Da habt ihr beste Chancen bei den Mädels", riet der 1. Vorsitzende Matthias Dees schmunzelnd den interessierten Jugendlichen.


Ehrungen

In der musikalischen Verschnaufpause nach der ersten Etappe der Weltreise nahm Matthias Dees die Ehrung von verdienten Musikern und Vereinsmitgliedern vor. Von den Notenkillern wurden für die bestandene D1-Prüfung Melina Bambach und Anna Brustmann (beide Klarinette), Leonie Bohlien und Rebecca Schubert (beide Querflöte) mit dem bronzenen Musikabzeichen sowie für die bestandene D2-Prüfung Timo Greubel (Tenorhorn) mit dem silbernen Musikabzeichen ausgezeichnet.

Für den Nordbayerischen Musikbund nahm deren stellvertretender Bezirksvorsitzender Dominik Sitter die Ehrung der aktiven Musiker vor: für 10 Jahre aktives Musizieren wurden Anna-Lena Benkert (Klarinette), Sebastian Schubert (Flügelhorn), Franziska Stahl (Querflöte) und Lorenz Strobel (Tenorhorn) ausgezeichnet, für 20 Jahre Claudia Mehn (Tenorhorn), Christina Mühleck (Bariton) und Ulrike Schöler (Tenor-Saxofon), für 25 Jahre Stefan Seufert (Flügelhorn) und für ganze 30 Jahre Christian Dees (Tenorhorn).

Für 25 Jahre als aktives Mitglied im Verein wurden Rebecca Bauer, Daniel Dees und Stefan Seufert, als passives Mitglied Ullrich Betz, Vera Niedergesäß und Beate Eckert und für 40 Jahre passive Mitgliedschaft Peter und Herbert Völkel geehrt.
Natürlich nutzte der erste Vorsitzende diesen großen Rahmen auch gerne für die Ankündigung der nächsten Veranstaltung der Blaskapelle Ebenhausen: Am 1. Mai stellen die Musiker bereits zum 50. Mal den Ebenhäuser Maibaum auf und feiern dies mit einem kleinen Fest, bei dem es ein extra dafür gebrautes Bier geben wird. Ein Schlossfest wird es heuer auch wieder geben, und zwar am 7. und 8. Juli, mit der Jets Revival Band und einem Kabarettabend mit Fredi Breunig.


Böhmen, Andalusien, Irland und Mexiko

Nach der ersten Pause ging es dann mit der Hauptkapelle weiter: Nach dem "Einzug der Gladiatoren" von Julius Fucik hielt sich der Musikexpress erstmal länger in Europa auf: in Böhmen mit der "Südböhmischen" Polka von Ladislav Kubes, danach in Tirol mit "Von Freund zu Freund" des jungen Tiroler Komponisten Martin Scharnagl und wieder in Böhmen mit der "Böhmischen Liebe" von Mathias Rauch. So kamen mit den ersten Stücken der Blaskapelle die Anhänger der traditionellen böhmischen Blasmusik voll auf ihre Kosten.

Die Komposition "Alcazar" aus der Feder von Llano dagegen entführte nach Spanien ins pralle andalusische Leben und wurde von etlichen Konzertbesuchern als ihr Favorit dieses Abends bezeichnet. Weiter ging es mit der "Saint Patrick"s Day Parade" von James L. Hosay in die grünen Hügel Irlands und danach quer über den großen Teich nach Mexiko mit den Klängen von "Children of Sanchez" von Chuck Mangione.

Mit Details über die jeweiligen Komponisten und Musikstücke bestens informiert und eingestimmt in das Flair der verschiedenen Länder wurde das Publikum dabei von den Texten der charmanten Conférencieuse Ina Mundbrod und einer von Falk Strobel zusammengestellten Fotopräsentation im Bühnenhintergrund.


Stimmen der eigenen Musiker als Überraschung

Nach so vielen dramatischen mexikanischen Melodien tat Musikern und Zuhörern eine längere Pause gut, so dass man frisch in das letzte Drittel des Konzertes starten konnte. Jetzt zeigte sich endlich die musikalische Überraschung, die bisher noch bei keinem Konzert der Ebenhäuser fehlen durfte. Nach Alphorn, Geige, Dudelsack oder gar einem umfunktionierten Amboss setzte man diesmal nicht auf ausgefallene Instrumente, sondern auf die Stimmen der eigenen Musiker. Ohne musikalische Begleitung eröffnete ein Chor aus Musikern und einigen passiven Mitgliedern den letzten Abschnitt des Abends mit dem traditionellem südafrikanischen Tanz- und Klagelied "Sponono Yekile".

Auch die nächsten beiden Stücke "African Call" von Bertrand Gröger - ebenfalls nur Chor - und "Jambo Afrika" von Mario Bürki konnten einem lebhaft die Eindrücke vermitteln, die einem die Natur Afrikas bietet. Gewürzt wurde dieser afrikanische Mix durch tolle musikalische Spezialeffekte und temperamentvolle Gesangseinlagen, die das Publikum amüsierten. Ganz anders zeigten sich die japanischen Klänge des "March-Bou-Shu" von Satoshi Yagisawa, für das der Komponist ein japanisches Volkslied zur Grundlage nahm.


Zugaben

Vertrauter klangen anschließend die "Toto Greatest Hits" von Toto, die die Zuschauer zu stehenden Ovationen hinrissen. So bekam das Publikum noch zwei Zugaben, bevor es mit der Melodie des letzten Stückes "We are the world" noch im Ohr von einem rundum gelungenen Konzert nach Hause ging.

Wiederholt wird das hörenswerte Konzert am Freitag, 27. April, 19.30 Uhr, in der Wandelhalle im Staatsbad Bad Brückenau.
 
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