4739 Stimmen, das entspricht 50,40 Prozent, konnte Blankenburg am Ende auf sich vereinen. CSU-Mann Zöller kam auf 4664 Stimmen oder 49,60 Prozent.
Sehr niedrige Wahlbeteiligung
Überraschendes offenbart der Blick auf die Wahlbeteiligung. Trotz der bereits im Vorfeld erkennbaren Spannung und trotz des Kopf-an-Kopf-Rennens im ersten Wahlgang, ist die Wahlbeteiligung noch einmal gesunken. Bei der Stichwahl am gestrigen Sonntag betrug sie 52,91 Prozent. Im ersten Wahlgang lag sie noch bei 58,3 Prozent. Und bei der OB-Wahl vor sechs Jahren hatte sie sogar 70,6 Prozent erreicht.
Die Dramaturgie der Zwischenstände hätte von einem Krimi-Regisseur kaum spannender inszeniert werden können. Nach ein paar Führungswechseln bei den ersten Wahllokalen war Zöller bis zum 37. zwar knapp aber gleichbleibend vorne gelegen. Beim 38. von 41 Stimmbezirken hatte Blankenburg dann die Nase vorn. Und er ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.
Sein bestes Ergebnisse erzielte der 50-jährige Stadtrat, SPD-Orts- und SPD-Kreisvorsitzende in Kleinbrach, wo er 66,7 Prozent erhielt. Die Wahllokale Bismarck-Museum und Gymnasium kamen knapp danach.
Zöllers Hochburg
Zöllers Hochburg war erneut das Wahllokal Parkwohnstift. Dort kam er auf stolze 75,1 Prozent. Allerdings übertraf er sonst nirgends mehr die 60-Prozent-Marke.
Blankenburg wurde von seinen Anhängern im Rathaus mit Jubel begrüßt. In einer ersten Stellungnahme zeigt er sich noch sehr beeindruckt von dem knappen Ergebnis. Eine Analyse fiel ihm schwer. „Es kam wirklich auf jede Stimme an,“ sagte er, eine Analyse sei deshalb schwierig. Bei so einem knappen Ergebnis könne „fast alles ausschlaggebend gewesen sein.“
Im Stadtrat gebe es neue Mehrheiten und eine starke Verjüngung. Für die künftige Arbeit im Rat setze er auf die Koalition derjenigen, die Kissingen voranbringen wollen.
Zöller mit Wahlkampf zufrieden
CSU-OB-Kandidat Alexander Zöller sagte in Umdrehung eines im Wahlkampf von ihm häufig gebrauchten Satzes: „Leider hat der Unmut über die Vernunft gesiegt.“ Mit der Arbeit der vergangenen Monate zeigt er sich unterm Strich dennoch zufrieden. Er und die Kissinger CSU hätten „unter widrigsten Verhältnissen“ einen „guten Wahlkampf“ abgeliefert.