Weit hinten in der Rhön gibt es einen Ort für Kunst, der inzwischen weit in die Regionen der Umgebung hinein strahlt.
Die Holzbildhauerschule in Bischofsheim macht sich einen Namen durch überregionale Ausstellungen, durch die Teilnahme ihrer Schülerinnen und Schüler an Symposien und mit der vielfältigen Qualität der Arbeiten . Bei else!³ waren ausgewählte Arbeiten von Schülerinnen und Schülern der altehrwürdigen Rhöner Institution zu sehen.
Werke zum Thema Kollision
Fachlehrer Herwig Kemmerich, zuständig auch für Kurationen und Ausstellungen, erklärt, dass ein Teil der Werke beim jährlichen Symposium des zweiten Lehrjahrs in Wechterswinkel entstanden sind. Basisdemokratisch sei dort das Thema Kollision gewählt worden. Die Schülerinnen und Schüler hätten zum Teil gemeinsam an einem Werk gearbeitet.
Bei else!³ war gleich im Eingangsbereich ein Rammbock zu sehen (o.T. Ella Zink, Linda Keil, Maggy Wieland), der mächtig auf den Einschlag einer Faust hinweist, wenn sie gerichtet ist auf ein Ziel der Gewalt. Im Außenbereich am Parkplatz und beim Elektrogarten standen ebenfalls Werke aus dem Symposium: eine Pistole (Klara Werner, Benjamin Vogel) griff das Thema Gewalt auf, die Skulptur Verkopft (Marie Münzer, Leonie Quast, Jana Pasler, David Ski, Janina Thilecke) zeigte gestapelte Köpfe, die kunstvoll ineinander verbaut sind.
Die Werke Abstand (Isabel Grande, Siam, Schnitzschule Empfertshausen ), Bison (Benjamin Hugo) und Katapult (Silke Kopp, Lisa Söhnchen, Susanne Brandt) sind ebenfalls am Symposium entstanden.
In der Extrahalle 3 stehen Büsten und Portraits des dritten Jahrgangs, die in den letzten sieben Jahren im Unterricht der Schule entstanden sind. Sehr geheimnisvoll und spannend stehen die Köpfe im Raum, isoliert oder einander zugewandt. Sie haben Glück, dass else!³ so viel Raum zur Verfügung stellt, denn nichts ist schlimmer für die Kunst, wenn ihr nicht der angemessene Raum zur Verfügung gestellt wird.
Vier Schülerinnen der Schnitzschule Empfertshausen waren ebenfalls am Symposium beteiligt, informiert Kemmerich. In Kooperationen mit anderen Schulen lägen immer auch große Chancen für die künstlerische Entwicklung der Studierenden.
Ausgestellt waren außerdem ausgewählte Arbeiten einzelner Studierenden oder auch aus dem „Archiv der plastischen Ideen“, das in Bischofsheim alle benoteten Arbeiten aus vielen Jahrzehnten der Schule enthält.
„Die Institution ist der Tradition ebenso verpflichtet wie der Zukunft zugewandt“ so Kemmerich. So gibt es durchaus auch Arbeiten mit anderen Materialien. Aus dem ersten Lehrjahr stammten die beiden Arbeiten der Ausstellung, die nicht aus Holz sind, Gaia (Jakob Hinterstocker) und Darm (Johanna), sie sind aus Plastik und befassen sich mit der Müllproblematik. Würfelstudie heißt ein Werk von Susanne Brandt, das sich filigran in den Raum hinein orientiert.
Die Schülerinnen und Schüler der Holzbildhauerschule absolvieren unter der künstlerischen Leitung von Annete Roggatz und Eva Warmuth im Projekt else!³ in der kommenden Woche ein dreitägiges Unterrichtsmodul, dessen Ergebnisse am Freitag, 14. Juli, zur Vernissage von Treibhaus 3 ab 19.30 Uhr zu sehen sind.
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