Generalvikar Thomas Keßler (64) hat Bischof Dr. Franz Jung auf eigenen Wunsch hin um Entbindung von seiner Aufgabe als Generalvikar zum 7. September 2020 gebeten. Das teilte er den Mitgliedern des Allgemeinen Geistlichen Rates (AGR) und der Ordinariatskonferenz am Dienstag, 5. Mai, in Würzburg mit. Ende Januar hatte Keßler bereits Bischof Dr. Franz Jung informiert. Der Bischof nimmt den Rücktritt Keßlers zum 7. September 2020 an und dankt ihm für seine Dienste als Generalvikar . Gleichzeitig ernennt Bischof Jung den Würzburger Dompfarrer und Domkapitular Dr. Jürgen Vorndran (53) mit Wirkung vom 8. September 2020 zu seinem neuen Generalvikar .
Keßler wirkte von 2015 bis 2017 als Generalvikar unter Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und von 2018 bis 2020 unter Bischof Dr. Franz Jung . In der Vakanz des Bischöflichen Stuhls war er von 2017 bis 2018 Ständiger Vertreter des Diözesanadministrators. Künftig will er als Domkapitular eine neue Aufgabe in der Seelsorge als Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Sankt Martin Brend im Dekanat Bad Neustadt übernehmen.
Gegenüber den Mitgliedern des AGR und der Ordinariatskonferenz erklärte Generalvikar Keßler, dass er im Jahr 2015 die Aufgabe des Generalvikars nach dem plötzlichen Tod von Dr. Karl Hillenbrand trotz seiner Leidenschaft für die Seelsorge in den Gemeinden übernommen habe. Er freue sich darauf, als Domkapitular dies nun wieder ausüben zu können.
Als Generalvikar habe er besonders die Neuaufstellung der Seelsorge in der Diözese forciert. Auf seine Anregung hin sei deshalb im Herbst 2015 mit ausdrücklicher Zustimmung von Bischof Hofmann das Projekt "Pastoral der Zukunft" gestartet worden. Dabei habe er immer Wert darauf gelegt, gemeinsam mit den Gläubigen und den Verantwortlichen vor Ort im Dialog zu sein. Hierzu zählten vor allem die Kontakte zu Pfarrern und Dekanen sowie die Regionaltreffen für Mitarbeitende in Pastoral und Verwaltung.
Weiter nannte Keßler beim Blick auf seine Amtszeit die Neuorganisation des Bischöflichen Ordinariats mit Neufassung einer Geschäftsordnung, die Schaffung der Ordinariatskonferenz und einer modernen Kanzlei, eine Stärkung der Kontrollgremien und die Konzentration der Hauptabteilungen. Die eingeleiteten Sparmaßnahmen zur Konsolidierung des Diözesanhaushalts gehen nach den Worten Keßlers voran, stünden angesichts der Coronakrise jedoch vor neuen Herausforderungen. Die in den vergangenen fünf Jahren eingeleiteten Maßnahmen seien auf den Weg gebracht, sodass er das Amt nun an einen jüngeren Generalvikar übergeben könne.
Sein nachfolger, Dr. Jürgen Vorndran , wirkte von 1998 bis 2008 in Aschaffenburg und prägte als Dekan die Bildung von fünf Pfarreiengemeinschaften aus den 14 Aschaffenburger Stadtpfarreien. 2008 berief ihn Bischof Hofmann als Dompfarrer nach Würzburg. Vorndran ist seit 2009 Mitglied im Allgemeinen Geistlichen Rat und im Domkapitel .
Als Dekan in Würzburg setzte sich Vorndran für die Planung und Konzeption eines "Urbanen Raums" ein, der ein Netzwerk aus Stadtgemeinden zusammen mit Kirchengemeinden im Umland der Stadt Würzburg knüpfen soll. Vorndran sieht darin vielfältige Chancen für die Pastoral der Zukunft. Die Ökumene und eine biblisch fundierte Verkündigung gehören zu den Herzensanliegen des künftigen Generalvikars .
Pfarrer Thomas Keßler kam 2004 nach Bad Kissingen . 2005 wurde er zum Dekan des Dekanats Bad Kissingen gewählt. 2006 übernahm er auch die Pfarrei Arnshausen. 2009 war er zeitweise auch Pfarradministrator von Bad Bocklet, Aschach, Steinach und Windheim. Zusätzlich wurde er 2009 zum Pfarrer der Pfarrei Hausen mit Filiale Kleinbrach ernannt und wurde damit Pfarrer und Leiter der neuen Pfarreiengemeinschaft "Jesus - Quelle des Lebens, Bad Kissingen ". 2011 war er vorübergehend auch Pfarradministrator der Pfarreiengemeinschaft Saalethal (Euerdorf) und wenig später auch Pfarradministrator der Pfarreiengemeinschaft "Der Gute Hirte im Markt Burkardroth" sowie der Pfarreiengemeinschaft "Immanuel Oerlenbach". pow