Zuversicht strahlten die Vorstände Matthias Busch und Aloys Tilly der Privatbank Schilling beim Pressegespräch zur Vorstellung des Geschäftsberichtes 2018 aus. Ungeachtet gerichtlicher Auseinandersetzungenim Umfeld halten ihr die Kunden die Treue. So hat die Bilanzsumme erstmals die Millardengrenze (1,09 Milliarden nach 985,3 Millionen 2018) überschritten.
Solider Gewinn im Blick
"Dabei haben wir gar nicht so die Bilanzsumme, sondern eher einen soliden Gewinn im Blick", so Tilly. Die Bank wartet wieder mit einem seit Jahren stabilen Überschuss von 4,4 Millionen Euro auf. Die Vermögensberatung sei angesichts der anhaltenden Niedrigzinsen komplizierter geworden. Um sich weiter am Markt zu behaupten, müsse man erheblich investieren. "Wir müssen uns überlegen, wie das Geschäft in der Zukunft läuft", macht Busch deutlich. Das veränderte Kundenverhalten trage dazu bei, dass immer mehr digital abgewickelt wird.
Aber auch die internen Abläufe sollen optimiert werden. Bislang brauche es zu einer Kontoeröffnung acht Unterschriften. Das soll bald mit einer gehen. Aber auch das zunehmende Controlling und die vom Gesetzgeber geforderte Aufnahme von Beratungsgesprächen erfordere zusätzliche Kapazitäten.
Rentenhandel läuft gut
Auf einen Geschäftsbereich ist die Bank besonders stolz. Im Rentenhandel hat die Bank aus ihren Räumen am Viehmarkt 2018 rund 16 Milliarden Euro umgesetzt. Allerdings werde hier nicht heiß spekuliert, sondern es werden institutionelle Verkäufer und Käufer zusammen gebracht. Dabei handelt es sich unter anderem um Banken, Versicherungen, Pensionskassen und Stiftungen.
Weiter ist die Bank mit ihren 237 Mitarbeitern auf der Suche nach Auszubildenden, denen die Bank auch ein duales Studium anbietet. Deswegen fand an diesem Freitag ein Tag der offenen Tür für 20 angemeldete Interessenten statt. Mit einem Einstiegsgehalt von 1000 Euro kann dabei zur Arbeit in der Bank blockweise das Studium in Mosbach oder Mannheim besucht werden. Sehr zufrieden sind die Verantwortlichen mit der Betriebstreue der Bediensteten. Die Fluktuation liege mit 2,5 Prozent deutlich unter dem Branchenwert. Insgesamt hat die Unternehmensgruppe 347 Mitarbeiter. Frauen und Männer halten sich fast die Waage.
Ärztehaus zurückgestellt
Zurückgestellt hat die Bank die Sanierung des erworbenen Arzthauses am Marktplatz. Im Sinne einer lebendigen Altstadt möchte die Bank die zwei Praxis-Räumlichkeiten mit einem Aufzug erschließen. Bislang habe man aber noch keinen Allgemein- oder Hals-Nasen-Ohrenarzt gefunden, der sich dort ansiedeln möchte. Sollte dies gelingen werde man mit dem Projekt beginnen.
"Die Gehsteige in Hammelburg werden noch lange nicht hochgeklappt", geht Aloys Tilly von einem weiterhin attraktiven Standort aus. Das spüre auch die Immobilientochter. Aktuell sei die Nachfrage nach Immobilen größer als das Angebot.
Bekenntnis zum Standort
Nach München und Mannheim hat die Bank Schilling 2018 eine Filiale in Düsseldorf eröffnet. Geführt wird sie im Einmann-Betrieb im Stil einer Kanzlei. Auch, wenn der Kundenverkehr wegen des Internet-Bankings weiter abnimmt, will die Bank an den meisten Filialen festhalten. Lediglich die Filiale von Bad Salzungen soll mit der in Meiningen zusammengeführt werden. Auch dem Stammsitz am Hammelburger Marktplatz will man treu bleiben. Für 2019 rechnet die Bank bei planmäßiger Entwicklung der Rahmenbedingungen mit weiterhin zufriedenstellendem Geschäftsergebnis.