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Bad Kissingen
Bilanz vom Rakoczy-Fest 2021: Mehr als nur eine Notlösung
Am Wochenende fand das diesjährige Rakoczy-Fest statt. Anstelle großer Feierlichkeiten, gab es - wie auch im Vorjahr aufgrund der Pandemie - eine abgespeckte Version.
Reisten aus Osnabrück an: Angelina Riedel-Böhm und ihr Mann Christoph. Foto: Johannes Schlereth       -  Reisten aus Osnabrück an: Angelina Riedel-Böhm und ihr Mann Christoph. Foto: Johannes Schlereth
| Reisten aus Osnabrück an: Angelina Riedel-Böhm und ihr Mann Christoph. Foto: Johannes Schlereth
Johannes Schlereth
 |  aktualisiert: 17.08.2022 06:00 Uhr

in schlankes Programm hatte das diesjährige Stadtfest . Das war - wie auch im Vorjahr der Pandemie geschuldet. Hätte es keine Pandemie gegeben, wäre das Rakoczy-Fest anders abgelaufen - gerade im Hinblick auf die Entscheidung der Unesco . "Ohne die Pandemie hätten wir eine Wahnsinns Feier gehabt", sagt OB Dirk Vogel ( SPD ). Zufrieden sind Initiatoren und Rettungskräfte trotzdem. Das Fest lief größtenteils reibungslos ab. Und: Wegen der Ernennung zum Weltkulturerbe am Stadtfest , wird das vergangene Wochenende wohl in die Bad Kissinger Annalen eingehen.

Rakoczy-Fest in Bad Kissingen: Veranstalter zufrieden

Schon am Sonntagnachmittag, als Veranstalter und Rettungskräfte die Veranstaltung noch nicht abgeschlossen hatten, zeigte sich, dass deren Hoffnung auf ein entspanntes, der Situation angemessenes Stadtfest erfüllt wurde.

Cheforganisator Bruno Heynen äußerte sich am Sonntagnachmittag: "Ich bin sehr zufrieden. Die Gäste haben Abstand gehalten und die Hygieneregeln berücksichtigt." Für ihn steht fest: "Es war ein tolles Wochenende - gerade auch wegen des verliehenen Weltkulturerbe-Titels."

Hier geht es zu Bildern des Festwochenendes.

Zufrieden mit dem Ablauf ist auch der Bad Kissinger Oberbürgermeister, Dirk Vogel ( SPD ): "Wir haben uns wegen der Pandemie bewusst für einen Mittelweg entschieden", sagt er. " Bad Kissingen muss attraktiv sein." Er meint: "Wir können nicht nichts machen." Um einen sicheren Ablauf zu gewährleisten, hatten die Verantwortlichen ihr Konzept überarbeitet.

Städtischer Plan für mehr Sicherheit während der Pandemie

Zusätzliche Kontrollen und Hinweise sorgten für einen geordneten Ablauf in der Kernstadt. Für die Begleitmusik in der Innenstadt musste um 23 Uhr Schluss sein. Den Ausschankschluss zog die Stadt ebenfalls nach vorn. Statt wie ursprünglich geplant gab es in Gaststätten die letzte Runde nicht um 1 Uhr, sondern schon um 24 Uhr.

Das am Freitag gefällte Urteil des Verwaltungsgerichtshofs, dass Bars und Kneipen ab sofort ihre Innenräume öffnen dürfen, änderte an der städtischen Regelung nichts. Thomas Hack , zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Rathaus, teilt mit: "Der Beschluss bezieht sich ja auf Bars und Kneipen . Die Fälle haben wir ja nicht."

Getränke zum Mitnehmen gab es in den Gaststätten keine. Die Wirte fokussierten sich nach Bitte des Stadtrates auf die Bewirtung ihrer eigenen Flächen. In den engen Straßen wie der Grabengasse, der Bachstraße oder an normalen Rakoczy-Hotspots wie der Ludwigsbrücke waren Ordner unterwegs. Ihre Aufgabe war es, Menschenaufläufe zu verhindern. Das ungeschriebene Motto des diesjährigen Stadtfests : Weitergehen.

Bad Kissingen: Konzept ging teilweise auf

Das gelang nicht überall. Ein Bad Kissinger Gastronom verwies in einem Beitrag in den sozialen Medien auf die Ignoranz mancher Besucher. Absperrungen seien ignoriert worden - teils hätte es dort am Freitagabend ein heilloses Durcheinander gegeben. Am Samstag verschärfte der Wirt seine Auflagen: Gäste erhielten Bändchen. 250 Stück gab es davon an der Zahl. Auch wenn es dann im Verlauf des Abends freie Tische gab - der Zutritt in den Gästebereich blieb den Unbebänderten verwehrt. Eine empfindliche Strafe könne und wolle man sich nicht leisten, hieß es in dem Posting.

Dass bis auf derlei Fälle die Strategie von einem Klein-Rakoczy aufging, zeigen die Einsatzberichte der Polizei . "Aus polizeilicher Sicht ist das Rakoczy-Wochenende ruhig verlaufen", sagte Oliver Mehler, der Einsatzleiter. Bis auf einige feiernde Jugendliche im Luitpoldpark, die Müll hinterlassen hätten, sei das Wochenende "ziemlich störungsfrei" gewesen.

B ilder vom Festwochenende finden Sie hier .

Gäste aus ganz Deutschland in Bad Kissingen

Die friedliche und unaufgeregte Stimmung spiegelte sich in den Straßen und Gassen Bad Kissingens bei den Besuchern wieder. Die Stimmung derjenigen, die ohne Feierwut das Stadtfest genossen, war durchweg positiv. Selbst aus fernen Winkeln Deutschlands waren Gäste angereist. Darunter beispielsweise Angelina Riedel-Böhm und ihr Mann Christoph Böhm. Angelina besucht seit 2006 das Bad Kissinger Stadtfest regelmäßig. Seit 2014 ist auch ihr Gatte mit dabei.

Selbstverständlich reiste das Ehepaar mit Kostüm im Koffer an. " Bad Kissingen hat für uns viel mit Liebe zu tun", sagt sie - die beiden lernten sich hier kennen. Verkleidet waren sie im Kleidungsstil der Mitte des 19. Jahrhunderts. "Mein Mann ist ein englischer Kapitän." Das war deutlich zu erkennen: Mit Bootsmannpfeife und Messingfernglas flanierten Christoph und Angelina durch die Kuranlagen . Die beiden sind "Bäder-Fans". Regelmäßig besuchen sie verschiedene alte europäische Kurorte . Die Kostüme der beiden: selbst geschneidert. Der Kapitäns-Frack war ehemals ein schwerer Mantel. Dass dem stolzen Seemann sichtlich warm war, blieb den Gästen nicht verborgen: Über den Koteletten perlte der Schweiß.

Lesen Sie auch: Konzert der Jets am Rakoczy-Wochenende

 
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