
Bei gutem Wetter herrscht auf dem Fuß- und Radweg südlich der B287 bei Hammelburg reger Betrieb. Für viele Pfaffenhäuser ist die Strecke eine beliebte Route, um in die Stadt zu kommen. „Egal ob jung oder alt: Auf dem Weg ist wirklich viel los; innerhalb von 15 Minuten ist man in Hammelburg“, erzählt Stadtrat und Ortsbeauftragter Detlef Heim (CSU) aus Pfaffenhausen.
Das Problem: Nicht nur die Menschen scheinen sich auf der Strecke wohl zu fühlen. Schon seit längerem baut ein Biber im Entwässerungskanal nahe dem Weg seine Burgen. Sogar in den Kanal, der vom Sportzentrum kommt und unter der Bundesstraße durchfließt, begann er, einen Damm zu errichten.
Darüber macht sich die Bevölkerung Sorgen
„Wenn es mal ein paar Tage regnet, kommt man nicht mehr durch“, berichtet Heim. Durch die Dämme könne das Wasser nicht mehr richtig ablaufen und staue sich auf dem Rad- und Fußweg zurück, vermutet der Ortsbeauftragte. Spaziergänger müssten dann den Hang nahe der B287 nutzen, um überhaupt noch vorbeizukommen.

Doch nicht nur das: Auch die Standsicherheit einiger Bäume bereite dem Stadtrat Sorge. Falle eines der Gewächse um, könne es Fußgänger oder Radfahrer treffen und im schlimmsten Fall noch auf der Straße landen. „Es geht hier um die Sicherheit der Menschen“, betont der Stadtrat.
Entwässerungskanal ist keine Problemstelle
Die Untere Naturschutzbehörde, die zum Landratsamt gehört, hat sich im vergangenen Jahr bereits mit Vertretern der Stadt Hammelburg getroffen und mit ihnen über den Schutz der Bäume gesprochen. Sie habe allerdings „lediglich eine beratende Funktion“. Zuständig für Maßnahmen und Verkehrssicherung ist immer der Eigentümer. Damals haben die Experten allerdings keine Gefahr durch den aktiven Biber erkennen können.
Um den gegenüberliegenden Familienwald zu schützen, lautete die Empfehlung aus dem Jahr 2024: die Abflussrohre, die unter der Bundesstraße hindurch zum Sportzentrum führen, vergittern. Gesagt, getan. „Seitdem wurde die Stelle der Unteren Naturschutzbehörde nicht mehr als Problemstelle gemeldet“, berichtet das Landratsamt. Vergangene Woche war die Fachreferentin für Naturschutz noch ein weiteres Mal mit Mitarbeitern des Bauhofs vor Ort, um die Stelle zu begutachten. Hierbei war keines der Probleme zu erkennen.

Das könnte gegen den Biber unternommen werden
Sollte der Entwässerungskanal zu einer Problemstelle werden, könnten die Bäume, die gefährdet sind, eingezäunt werden, berichtet das Amt. „So könnten sie vor Verbiss geschützt und damit ihre Standsicherheit gewährleistet werden.“ Ist diese nicht mehr gegeben, müssten die Gewächse bezüglich der Verkehrssicherung begutachtet werden. „Eine Entnahme eines Bibers muss rechtlich begründet sein. Zuvor müssten an dieser Stelle Vermeidungsmaßnahmen getroffen werden“, betont die Behörde.
Und auch die Stadt Hammelburg kann an dieser Stelle Entwarnung geben. „Die angenagten Bäume gehören zwar nicht der Stadt, unsere Bauhofmitarbeiter haben aber ein Auge darauf und reagieren bei Bedarf“, heißt es aus dem Rathaus. Der Radweg steht aktuell nicht mehr unter Wasser. „Schuld an der Überflutung ist unserer Ansicht nach nicht der Biber, sondern der allgemeine Hochwasserzustand.“