Leider fallen immer wieder Rentner und Rentnerinnen auf skrupellose Betrüger ein, die am Telefon ihre Opfer mit schockierenden Nachrichten überraschen und sie im Nachgang um ihr Geld bringen. So geschehen am Donnerstag, 2. März 2023, in Bad Brückenau . Der 82-Jährige verlor Gold- und Silbermünzen im Wert von 100.000 Euro.
Sorge um die Tochter
Der Rentner erhielt gegen 15 Uhr einen Anruf. Es die übliche Masche: Ein Mann gab sich als Justizangehöriger aus und forderten eine Kaution für die Tochter , da diese angeblich einen Verkehrsunfall verursacht hätte, bei dem ein Mensch ums Leben gekommen sei. Ohne die Kaution müsse die junge Frau ins Gefängnis.
Übergabeort: Gegenüber des Gerichts
In Sorge um seine Tochter ließ sich der 82-Jährige unter Druck setzen und folgte der Aufforderung der Anrufer. Er packte Gold- und Silbermünzen in eine Tasche und übergab im Anschluss die Tasche mit Inhalt im Wert von rund 100.000 Euro gegenüber des Gerichtsgebäudes in Bad Kissingen an einen unbekannten Mann. Erst später am frühen Abend wurde der Betrug erkannt.
Kripo Würzburg ermittelt
Die Kriminalpolizei Würzburg übernahm die Ermittlungen und warnt eindringlich vor derartigen Telefonbetrugsmaschen. Bereits Ende 2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne “Leg’auf!” ins Leben gerufen. Zusätzlich startete im Juli 2022 auch an unterfränkischen Schulen die Kampagne „Ich schütze Oma und Opa“. Mit den Kampagnen „Ich schütze Oma und Opa“ sowie „Chill mal Oma“ setzt die unterfränkische Polizei nun auf die Unterstützung von Jugendlichen, sowie Schülerinnen und Schülern. Diese sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf die Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen.
So schützen Sie sich
Das Ziel dieser Kampagnen ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben.
Die wichtigsten Botschaften sind:
- Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
- Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben.
- Weder Polizei noch Justiz werden Sie jemals telefonisch auffordern, Geld zu überweisen!
- Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
- Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen - bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
- Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!