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Bad Kissingen
Betriebe suchen wieder Mitarbeiter
Der positiver Trend am Arbeitsmarkt setzte sich seit Jahresbeginn ungebrochen fort Die regionale Wirtschaft erholte sich weiterhin vom anhaltenden Lockdown, berichtet die Agentur für Arbeit in Schweinfurt.
Arbeitslosenzahlen im Mai 2021       -  Arbeitslosenzahlen im Mai 2021
Foto: Grafik: Franziska Schäfer | Arbeitslosenzahlen im Mai 2021
Redaktion
 |  aktualisiert: 17.08.2022 08:00 Uhr

Der Arbeitsmarkt der Region Main-Rhön zeigte seit Anfang des Jahres eine stabile Entwicklung und dieser Trend setzte sich im Berichtsmonat der Agentur für Arbeit Schweinfurt i weiterhin fort, wie es in einer Pressemeldung heißt. Im Mai waren demnach 7985 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent. Im Landkreis Bad Kissingen waren 1926 Menschen ohne Job , die Quote beträgt 3,3 Prozent, das sind 0,2 Prozent weniger als im Vormonat.

"Die Erholung am regionalen Arbeitsmarkt seit Beginn des Jahres setzt sich auch im Mai fort. Wie bereits im Vormonat sinkt auch im Berichtsmonat die Arbeitslosigkeit sowie die Unterbeschäftigung. Die Unternehmen suchen auch wieder vermehrt Arbeitskräfte. Hierbei ist positiv hervorzuheben, dass der Rückgang von aktuell 495 arbeitslosen Menschen im Vergleich zum Vormonat überdurchschnittlich stärker ausfiel als der Rückgang in den letzten fünf Jahren (Jahres-Vorkrisenzeitraum: 2015 bis 2019; durchschnittlicher Rückgang: 331 Arbeitslose ). Ebenso liegt das Niveau von 10 827 Menschen, welche im Mai von Unterbeschäftigung betroffen waren, unter dem Durchschnitt (Fünfjahresdurchschnitt Mai: 11 118 betroffene Personen). Die aktuellen Öffnungsperspektiven aufgrund der rückläufigen Inzidenzwerte beleben den Arbeitsmarkt in vielen Branchen zusätzlich. Die Zahl der Stellenmeldungen mit 1232 im Berichtsmonat stieg stark an und liegt ebenfalls über den durchschnittlichen 883 Stellenmeldungen der Maimonate der vergangenen fünf Jahre. Auch der Stellenbestand im Berichtsmonat mit 4669 Stellen liegt über dem Durchschnitt von 4211 Stellen im Vorkrisenzeitraum von 2015 bis 2019. Die spürbare Frühsommerbelebung verbessert die Perspektiven am regionalen Arbeitsmarkt signifikant", erläutert Walter Seit, der stellvertretende Leiter der Agentur für Arbeit Schweinfurt, die regionale Situation.

Nicht alle profitierten

Im Vorjahr betrug die Arbeitslosenquote im Mai 3,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sank diese um 0,6 Prozentpunkte und die Arbeitslosigkeit ging deutlich um 1606 Personen zurück. Vergleicht man allerdings die aktuellen Arbeitslosenzahlen mit dem Mai 2019 (der letzte Monat Mai ohne Corona-Einfluss), so sind immer noch 856 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen, schreibt die Agentur.

Von der guten Entwicklung am Arbeitsmarkt konnten nicht alle Personengruppen profitieren. So wuchs die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen (Personen, die ein Jahr und länger arbeitslos gemeldet sind) während der Pandemie auf 2.631 Personen an. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 701 Personen (plus 36,3 Prozent).

Kurzarbeit wirkt positiv

" Kurzarbeit wirkt nach wie vor und stabilisiert den Arbeitsmarkt, indem Beschäftigung erhalten bleibt und Arbeitslosigkeit verhindert wird. Neben dem positiven Effekt, dass die Arbeitgeber ihre Fachkräfte behalten und durch Weiterbildung für die Zukunft fit machen können, erhalten Unternehmen die Sozialversicherungsbeiträge weiterhin zu 100 Prozent erstattet, wenn ab dem 01. Juli 2021 Kurzarbeit mit Weiterbildung verbunden wird. Voraussetzung ist, dass die Kurzarbeit bis zum 30. Juni 2021 begonnen hat", so Seit.

Seit Anfang dieses Jahres gingen von 2486 Betrieben im Arbeitsagenturbezirk Schweinfurt Kurzarbeitsanzeigen für 32 557 Arbeitnehmer ein. Im Vergleich zum Vormonat war dies ein Rückgang von 100 Betrieben mit einer Zunahme von 538 Arbeitnehmern im Gegenzug. Dies entsprach knapp einem Viertel der 10 955 Unternehmen sowie knapp einem Fünftel der 178 411 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in unserer Region. Vor einem Jahr noch zeigten rund ein Drittel der Betriebe für ebenso einem Drittel ihrer Arbeitnehmer Kurzarbeit an. Eine Anzeige wird oft auch vorsorglich gestellt. Daraus lässt sich nicht schließen wie viele Beschäftigte am Ende tatsächlich in Kurzarbeit waren und in welchem Stundenumfang. Diese Angaben liegen erst mit Zeitverzögerung vor, erläutert die Agentur.

Für die tatsächlich eingetretene Kurzarbeit tritt der Betrieb mit der Lohnabrechnung in Vorleistung und muss danach bei der Agentur für Arbeit für den jeweiligen Monat einen Antrag auf die Auszahlung des Kurzarbeitergeldes stellen. Aktuelle Hochrechnungen der amtlichen Statistik zur realisierten Kurzarbeit der regionalen Unternehmen liegen bis zum Monat Januar vor. Demnach wurde im Januar für 2597 Betriebe und 24 897 Beschäftigte Kurzarbeitergeld abgerechnet. Im Vergleich zum Vormonat war dies ein Anstieg von 723 Betrieben mit 10 270 betroffenen Arbeitnehmern, bedingt durch den erneuten Lockdown ab November mit dessen darauffolgender Verschärfung im Dezember.

Die Statistik weist seit Ende 2020 die Kurzarbeiterquote aus. Diese berechnet sich als Verhältnis aus der Zahl der Personen in Kurzarbeit , bezogen auf die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Beschäftigungsstatistik. Die Quote weist das relative Ausmaß und die Bedeutung der Kurzarbeit für eine Region aus. Die Kurzarbeiterquote im Januar lag über alle Branchen hinweg bei 8,6 Prozent. Diese entsprach annähernd dem Juli Wert 2020. In der Spitze, im Mai 2020, lag diese noch bei 21,6 Prozent.

Nachfrage deutlich angestiegen

"Die Corona-Krise hat den Fachkräftebedarf nur vorübergehend verringert bzw. "auf Eis gelegt". Der Fachkräftemangel zeigt sich derzeit besonders im Dienstleistungssektor , etwa bei Architekten und Ingenieurbüros, Rechts- und Steuerberatern und Dienstleistungen der Informationstechnologie sehr deutlich. Viele Unternehmen suchen händeringend IT-Experten, um die Digitalisierung voranzubringen. Und in den Kommunen fehlt es an Personal in der Verwaltung. Wenn die Infektionszahlen weiter sinken wie bisher, ist zu erwarten, dass der Anteil der Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit durch Fachkräftemangel behindert sein wird, schnell weiter ansteigt. Dieses Problem wird sich in den nächsten Jahren noch verstärken, wenn die Babyboomer-Jahrgänge 1955 bis 1969 nach und nach in den Ruhestand gehen", stellt Seit fest.

Die Vermittlungsfachkräfte im gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter hatten im Berichtsmonat 1232 neue Suchanfragen nach Arbeitskräften von Arbeitgebern entgegengenommen. Das waren 203 Stellenzugänge mehr als im Vormonat sowie 698 Stellen oder 130,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Die Zahl der Jugendlichen, die im Mai noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle waren, lag mit 823 um 61 Personen oder 6,9 Prozent niedriger als vor der Jahresfrist. Dem stehen aktuell noch 1578 unbesetzte Berufsausbildungsstellen gegenüber, schreibt die Agentur weiter.

 
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