Seit 1927 findet alljährlich am ersten Freitag im März der Weltgebetstag unter dem Hauptmotto "Informiert beten - Betend handeln" statt, der mit Teilnehmerinnen aller Konfessionen aus über 150 Ländern als größte ökumenische Basisbewegung von Frauen für Frauen gilt und jedes Jahr den Frauen eines anderen Landes gewidmet ist. Heuer wurden für den 5. März, an dem es in der Herz-Jesu-Kirche zwei halbstündige Andachten um 10.30 Uhr und um 16 Uhr geben wird, die Frauen in Vanuatu auserwählt. Eine kleine Bilderschau in der Kirche über den aus 87 kleinen Inseln bestehenden Staat im Südpazifik zeigt seit Freitag die schönen, aber auch die Schattenseiten im Leben dieser Frauen am anderen Ende der Welt. "Wie an jedem Weltgebetstag geht auch am 5. März wieder ein Gebet rund um die Welt für die Frauen dieser Welt", formuliert Agnes Brath, eine der 25 Helferinnen, die sich in Bad Kissingen aus Gläubigen der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde zur Organisation des Weltgebetstages zusammengeschlossen haben, die Bedeutung dieses Tages.
"Ein schöner Gedanke, wenn ein Gebet wie die Sonne um die Erde herumwandert." Vor allem fasziniert sie dabei der ökumenische Gedanke. "Ich weiß gar nicht, wer in unserem Team katholisch oder evangelisch ist."
Schon vor vier Jahren hatten Frauen in Vanuatu begonnen, sich Gedanken über den ihnen gewidmeten Weltgebetstag zu machen, über ihr Leben im Inselstaat zu informieren und eine Gebetsordnung zu erstellen, nach der heuer alle Andachten in den Gotteshäusern dieser Welt durchgeführt werden. Als Motto wählten die Frauen von Vanuatu die Frage "Worauf bauen wir?" Sie basiert auf der Bibelstelle über das Gleichnis vom klugen Menschen, der sein Haus auf Fels baut und die Worte Jesu nicht nur hört, sondern auch entsprechend handelt (Matthäus 7, 24-27). Zugleich stellen sie fest: "Wir haben auf Gott gebaut." Dieser tiefe Glaube mag der Grund sein, weshalb die dortigen Einwohner trotz schlechtester Lebensbedingungen mehrfachen Umfragen zufolge behaupten, die "glücklichsten Menschen der Welt" zu sein.
Doch der steigende Meeresspiegel droht, ihr Inselreich zu zerstören, die Plastiktüten sind da und die Korallenriffe sterben ab. "Unsere Verschwendungssucht und unser Dreck macht den Frauen von Vanuatu das Leben schwer", haben Agnes Brath und ihre Organisatorinnen bei ihrer Vorbereitung auf den Weltgebetstag festgestellt.
Auch auf den Websites
Die Bilderschau mit den wichtigsten Informationen über Vanuatu wird bis zum 15. März in der Herz-Jesu-Kirche anzuschauen sein, ist aber auch auf den Websites beider Kirchengemeinden abrufbar. Bei den beiden Andachten am 5. März um 10.30 Uhr und um 16 Uhr wird nicht nur gemeinsam gebetet, sondern es werden auch Gesänge von der CD zu hören sein.
"Natürlich werden alle Hygiene-Vorschriften beachtet", versichern die Organisatorinnen und hoffen auf regen Andachtsbesuch, denn wie in jedem Jahr werden Spenden zur Förderung von Frauenprojekten gesammelt - diesmal für Vanuatu. In den Vorjahren gab es anlässlich des Weltgebetstages einen Gottesdienst mit Beisammensein und Buffet, der nun ausfallen muss. Brath: "Wir hoffen, dies am 30. Juli, dem Nationalfeiertag von Vanuatu, nachholen zu können." Wer nicht auf einen Gottesdienst verzichten mag, kann am 5. März den Fernsehgottesdienst auf dem Sender Bibel TV um 19 Uhr ansehen oder vergleichbare Angebote unter www.weltgebetstag.de , oder anderen Websites.