
Die Ministerin war am Montag auf großer Tour. Sie besuchte die Mehrgenerationenhäuser in Schweinfurt, Bad Kissingen, Bad Königshofen und Michelau. In der Ludwigstraße 20 wurde sie von 300 Gästen erwartet.
500 Mehrgenerationenhäuser (MGH) gibt es in Deutschland, davon 50 in Bayern. Mit ihnen lege man „den Grundstein für ein neues Miteinander der Generationen“, sagte die Ministerin beim Festakt. Menschen aller Altersgruppen nähmen die Angebote wahr.
Das Kissinger Haus sei „sehr lebendig“. Es lebe vom Einsatz derer, die die Angebote machen, aber auch vom Engagement derer, die in das Haus kommen.
Was von der Leyen sagte, nahm man ihr ab. In den MGH werde nichts anderes gepflegt als die „alten Werte“, die einst in der Großfamilie gültig waren, sagte sie mit Wärme in der Stimme.
Verantwortung übernehmen
„Menschen übernehmen Verantwortung für andere und stellen „ihren Mann, ihre Frau“. Aber man müsse sich nicht zwangsläufig kennen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Amüsiert berichtete die schmale kleine Frau am Rednerpult von den Anfängen ihrer Karriere als Familienministerin. Als sie seinerzeit Mehrgenerationenhäuser in ganz Deutschland forderte, habe man ihr fünf genehmigen wollen. „Nein, nein, wir wollen mehr, wir wollen sie flächendeckend haben“, verfocht sie damals. Dass es jetzt 500 Häuser gibt, werte sie als tollen Erfolg.
Eine besondere Rolle kommt nach Ansicht der Ministerin in diesem Netzwerk den Älteren zu. Sie brächten jede Menge Erfahrung aus ihrem Leben mit und hätten Zeit, sich einzubringen. „Ein solches Engagement strahlt zurück ins eigene Leben“, sagte von der Leyen mit einem überzeugenden Blitzen in den Augen.
Dass sich drei Mehrgenerationenhäuser in ihrem Wahlkreis befinden (Schweinfurt, Bad Kissingen und Bad Königshofen), freute die CSU-Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär besonders. Solche Einrichtungen würden den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärken. In ihrem eigenen Elternhaus hätten vier Generationen unter einem Dach gelebt, so Bär weiter, „und meine Tochter wächst nun auch wieder so auf“. Weil aber nicht jeder eine Großfamilie hat, freue sie sich über die Initiative der Bundesregierung.
Sich verstanden fühlen
„Wir sind stolz auf unser Mehrgenerationenhaus“, sagte Oberbürgermeister Kay Blankenburg und spielte auf die demografische Situation in der Kurstadt an: Hier gebe es wohl besonders viele Senioren, von denen Jüngere etwas lernen könnten.