
Sie waren sichtlich geschafft – die 30 Jungs und Mädchen aus Münnerstadt , Haard, Nüdlingen und Reichenbach, die von Samstag bis Sonntag einmal erlebten, wie der „Alltag“ einer Berufsfeuerwehr aussieht. Da heißt es nämlich zu jeder Tages- und Nachtzeit einsatzbereit sein und auch im Feuerwehrhaus zu übernachten. So war der Einsatz am Sonntagmorgen kurz nach 9 Uhr an der Grund- und Mittelschule in Münnerstadt denn auch der Abschluss. „Brand in der Werkstatt der Grund- und Mittelschule in Münnerstadt – mehrere Personen vermisst,“ lautete die Erstmeldung, und schon kurze Zeit späteren waren die Jungfeuerwehrleute vor Ort, natürlich unterstützt von aktiven Wehrleuten.
Verletzte ins Freie bringen
Als Beobachter hatten sich die Bürgermeister Michael Kastl ( Münnerstadt ) und Harald Hofmann (Nüdlingen) sowie Kreisbrandmeister Alexander Frey dazu gesellt. Vor Ort stellte sich heraus, dass sowohl die Werkstatt als auch die angrenzenden Räume stark verraucht waren. Insgesamt wurden sechs Personen vermisst, von den Feuerwehrleuten gefunden und ins Freie gebracht. An der Tür eines stark verrauchten Raumes zur Werkstatt mussten die Wehrleute einen Rauchschutzvorhang fachgerecht anbringen und schließlich den „Brandort“ entlüften. Natürlich war dann auch die Drehleiter im Einsatz.
Türen öffnen, Drehleiter aufbauen
Hinzu kamen 20 aktive Feuerwehrleute zur Unterstützung der Jugendlichen, sagt Jugendwart Mike Daum. Bei den Einsätzen ging es unter anderem um eine Türöffnung bis hin zu einem Kleinbrand im Freien und auch um einen Innenangriff mit Personenrettung. Informativ war für die Jugendlichen ganz sicher der Aufbau der Drehleiter und Einsätze zur Technischen Hilfeleistung, die immer häufiger vorkommen. Die Rettung von eingeklemmten Personen in einem Pkw forderte die Jugendlichen ebenfalls, da hier die Rettungsschere zum Einsatz kam.
Dreieinhalb Monate Planungsarbeit
Um solch eine Großübung vorzubereiten sind nicht nur Ideen, sondern auch viel Freizeit gefragt. Rund dreieinhalb Monate waren die Jugendwarte aus Münnerstadt mit Mike Daum und aus Reichenbach Laura Heinisch und Jonas Schäfer mit den Vorbereitungen beschäftigt. „So etwas muss genau geplant und die einzelnen Einsätze auch entsprechend durchgesprochen werden“, sagt einer von ihnen. Die jeweiligen Übungsmöglichkeiten galt es zu finden und vor allem Helfer aus dem aktiven Feuerwehrdienst zu organisieren.
Dass es den Jugendlichen trotz der Anstrengungen Spaß gemacht hat, erfuhr man vor Ort. Natürlich war auch ein Lerneffekt dabei. Und bei den beteiligten Feuerwehren hofft man, dass doch einige Jugendliche so den Weg zur aktiven Wehr finden.
Im Dauereinsatz
Wichtig sei es gewesen, einmal hautnah durch die Übungen die Aufgaben einer Feuerwehr kennenzulernen, sagte Bürgermeister Michael Kastl.Von einem nicht einfachen Dauereinsatz sprach Bürgermeister Harald Hofmann . Eine gut ausgebildete und stets einsatzbereite Wehr sei nicht nur für den Bürgermeister wichtig und beruhigend, sondern auch für die Bevölkerung.
Guido Denner, stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Münnerstadt , lobte die Jugendlichen. „Es war sicher teils sehr anstrengend, aber auch lehrreich.“ Vor allem das Organisationsteam habe sich so einiges einfallen lassen und habe die Jugendlichen auch gefordert. Insgesamt sei es ein gelungener Berufsfeuerwehrtag für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewesen.
Aufräumen zum Schluss
Was nach der Übung am Sonntagmorgen noch anstand, war das Aufräumen im Feuerwehrhaus. Auch mussten die Fahrzeuge und Gerätschaften wieder einsatzbereit gemacht werden.
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