Riedenberg
Berghaus Rhön: Wie viel Hüttencharakter bleibt?
Der Kreisausschuss beriet über das Berghaus Rhön. Ein Neubau soll die Herberge ersetzen. Doch der Spagat zwischen Tradition und Moderne ist nicht einfach.
Sie haben es sich im Schatten gemütlich gemacht. Renate und Bernd Hoffmann aus Coswig bei Wittenberg in Sachsen-Anhalt verbringen seit 23 Jahren die Sommer in der Rhön. Eines ihrer Lieblingsziele: das Berghaus. "Wir müssen uns damit abfinden, dass es wegkommt", sagt Renate etwas traurig. Doch ihr Mann ergänzt: "Aber der Neubau soll ja schön werden."
Das wird er tatsächlich. Noch in diesem Jahr soll das alte Berghaus abgerissen werden. Der Keller bleibt erhalten, darüber entsteht der Neubau in Holzbauweise und mit Pelletheizung. Im Erdgeschoss befinden sich der Gastraum, der mittels einer Trennwand verkleinert werden kann, die Toiletten und eine Selbstbedienungsküche mit Salattheke. Im Obergeschoss gibt es zehn Gästezimmer, von denen zwei behindertengerecht ausgebaut werden. Zwei Fluchttreppen außen am Gebäude sowie ein Aufzug vervollständigen das Bild. In Richtung Tal lädt eine Terrasse zum Verweilen ein.
Kreisrat Walter Gutmann (CSU) wandte ein, dass der verschachtelte Charakter des alten Berghauses mit dem Neubau verloren gehe. "Wir haben jetzt einen großen Saal." Er warnte davor, auf allzu moderne Elemente zu setzen. Insbesondere sprach er die Fenster der Gästezimmer an. Sie sind schmal, reichen aber bis auf den Boden. Doch nicht alle Ausschussmitglieder sahen das so. "Ich finde die Planung stimmig. Das passt da hin", entgegnete Robert Kiesel (CSU).
An die Fassade kommt übrigens Douglasie. Das Holz wird und soll mit der Zeit verwittern, um eben den erwünschten Hüttencharakter zu erzeugen, wie die Planer erläuterten. Die Kosten für den Neubau haben sich übrigens inzwischen auf rund 2,58 Millionen Euro - mehr als 300.000 Euro mehr als noch bei der letzten Kostenschätzung im März - summiert.
Dafür gibt es mehrere Gründe. Unter anderem muss die Trafostation, die aktuell im Keller des Berghauses zu finden ist, ersetzt und in ein eigenes kleines Gebäude versetzt werden. Roland Limpert (PWG) setzte sich dafür ein, dass die Kosten dafür nicht der Kreis, sondern der Betreiber der Anlage trägt. Schlussendlich befürwortete der Kreis aber die Pläne.
Derweil bereitet Pächter Bernhard Ossner alles für den Übergangsbetrieb vor. Das Spannungsverhältnis zwischen Tradition und Moderne ist ihm bewusst. "Das herkömmliche Berghaus wird es nicht mehr geben", sagt er und verweist auf die moderne Küche und den barrierefreien Ausbau. Man müsse ein bisschen mit der Zeit gehen. Bei der Einrichtung möchte er aber auf den rustikalen Charakter achten.
Einen Kommentar zum Thema lesen Sie hier.
Übergangsbewirtung am Berghaus Rhön:
Festzelt Für die Übergangszeit hat Pächter Bernhard Ossner ein Festzelt neben dem alten Berghaus Rhön aufgebaut. Es bietet 150 Plätze, vor dem Zelt finden weitere 200 Menschen eine Rastmöglichkeit. Am Samstag, 21. Juli, beginnt der Betrieb. Die offizielle Eröffnung startet am Wochenende vom 4. und 5. August.
Öffnungszeiten Das Festzelt ist donnerstags bis montags ab 11 Uhr geöffnet. Bei schönem Wetter schließt der Betrieb erst gegen 22 Uhr.
Das wird er tatsächlich. Noch in diesem Jahr soll das alte Berghaus abgerissen werden. Der Keller bleibt erhalten, darüber entsteht der Neubau in Holzbauweise und mit Pelletheizung. Im Erdgeschoss befinden sich der Gastraum, der mittels einer Trennwand verkleinert werden kann, die Toiletten und eine Selbstbedienungsküche mit Salattheke. Im Obergeschoss gibt es zehn Gästezimmer, von denen zwei behindertengerecht ausgebaut werden. Zwei Fluchttreppen außen am Gebäude sowie ein Aufzug vervollständigen das Bild. In Richtung Tal lädt eine Terrasse zum Verweilen ein.
Stören moderne Elemente?
Kreisrat Walter Gutmann (CSU) wandte ein, dass der verschachtelte Charakter des alten Berghauses mit dem Neubau verloren gehe. "Wir haben jetzt einen großen Saal." Er warnte davor, auf allzu moderne Elemente zu setzen. Insbesondere sprach er die Fenster der Gästezimmer an. Sie sind schmal, reichen aber bis auf den Boden. Doch nicht alle Ausschussmitglieder sahen das so. "Ich finde die Planung stimmig. Das passt da hin", entgegnete Robert Kiesel (CSU).
An die Fassade kommt übrigens Douglasie. Das Holz wird und soll mit der Zeit verwittern, um eben den erwünschten Hüttencharakter zu erzeugen, wie die Planer erläuterten. Die Kosten für den Neubau haben sich übrigens inzwischen auf rund 2,58 Millionen Euro - mehr als 300.000 Euro mehr als noch bei der letzten Kostenschätzung im März - summiert.
Kosten um mehr als 300.000 Euro gestiegen
Dafür gibt es mehrere Gründe. Unter anderem muss die Trafostation, die aktuell im Keller des Berghauses zu finden ist, ersetzt und in ein eigenes kleines Gebäude versetzt werden. Roland Limpert (PWG) setzte sich dafür ein, dass die Kosten dafür nicht der Kreis, sondern der Betreiber der Anlage trägt. Schlussendlich befürwortete der Kreis aber die Pläne. Derweil bereitet Pächter Bernhard Ossner alles für den Übergangsbetrieb vor. Das Spannungsverhältnis zwischen Tradition und Moderne ist ihm bewusst. "Das herkömmliche Berghaus wird es nicht mehr geben", sagt er und verweist auf die moderne Küche und den barrierefreien Ausbau. Man müsse ein bisschen mit der Zeit gehen. Bei der Einrichtung möchte er aber auf den rustikalen Charakter achten.
Einen Kommentar zum Thema lesen Sie hier.
Übergangsbewirtung am Berghaus Rhön:
Festzelt Für die Übergangszeit hat Pächter Bernhard Ossner ein Festzelt neben dem alten Berghaus Rhön aufgebaut. Es bietet 150 Plätze, vor dem Zelt finden weitere 200 Menschen eine Rastmöglichkeit. Am Samstag, 21. Juli, beginnt der Betrieb. Die offizielle Eröffnung startet am Wochenende vom 4. und 5. August.
Öffnungszeiten Das Festzelt ist donnerstags bis montags ab 11 Uhr geöffnet. Bei schönem Wetter schließt der Betrieb erst gegen 22 Uhr.
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