Riedenberg
Berghaus Rhön schließt: keine Aussicht auf Weiterführung
So weh es tut: Es ist beschlossene Sache. Das Berghaus Rhön schließt seine Tür nach dem 29. Oktober für immer. Ein neuer Pächter wurde nicht gefunden.

Ab November ist im Berghaus Rhön Schluss. Ein neuer Pächter konnte für den überregional bekannten Rhöngasthof nicht gefunden werden. Erster und einziger Pächter ist Familie Groß. Klaus-Dieter Groß übernahm die Gaststätte 1986 von seinem Vater. Seitdem hat die Familie Herzblut und Bares in das Wirtshaus gesteckt, nun nehmen sie und die vielen Gäste langsam Abschied.
"Es war eine super Zeit, was will man mehr", blickt Klaus-Dieter Groß auf 43 Jahre Pacht zurück. "Gäste und Wirt waren mehr als zufrieden, wir haben bestens gelebt hier oben."
Schritt für Schritt und mit vielen kleinen Schmuckstücken hat Familie Groß ein äußerst erfolgreiches und beliebtes Ausflugs- und Einkehrziel ins Leben gerufen, das an Charme und Flair schwer zu überbieten ist. Selbst an einem ganz normalen Wochentag ist die Bude gefüllt und es wird lauthals gesungen. Generationen haben auf den Bänken im Außenbereich süße Waffeln genossen, um gleich danach wieder den Spielplatz zu erstürmen. Was mit diesem passiert, steht noch in den Sternen, ebenso, wie es mit der Gastronomie an der Bergseestraße weitergeht. Einzig bekannte Tatsache ist, dass der Pachtvertrag Ende Oktober ausläuft. Man will zwar "nicht sentimental werden, aber den Gästen stehen die Tränen in den Augen", erzählt Petra Groß.
Von Seiten des Landratsamtes in Bad Kissingen war zu erfahren, dass auch eine mehrfache Ausschreibung ohne Erfolg geblieben sei. Daher laufen "Überlegungen zur Umsetzung eines Ersatzkonzeptes an einem anderen Standort", heißt es aus Bad Kissingen. Unterhalb des Basaltsees "Tintenfass" sei eine Neuauflage des Berghauses geplant. Die Aussicht ins Sinntal wird als großes Plus gewertet. Doch stehen hier noch hohe Bäume, genauso wie unterhalb des Berghauses. Grundstückseigentümer am Berghaus ist der Landkreis. Klaus-Dieter Groß hatte bereits vor einigen Jahren angeregt, diese fällen und die Terrasse verlegen zu lassen, damit seine Gäste die Aussicht genießen können. Diese Idee wurde jedoch nicht weiter verfolgt.
Das Areal unterhalb vom "Tintenfass" ist noch im Besitz der Gemeinde Riedenberg. Ob und wie weit Verhandlungen zu einem möglichen Kauf des Grundstücks gediehen sind, war weder vom Landratsamt noch von der Gemeinde zu erfahren, noch weniger Details zum angestrebten "Hüttencharakter", den die neue Gastronomie erhalten soll. Auch ein Zeitplan existiert noch nicht. Wie genau sie auch immer aussehen mag, für die Abwicklung sind im Haushalt des Landkreises 1,6 Millionen Euro für das Jahr 2018 eingestellt.
Einstellen wird Klaus-Dieter Groß seine Wirtstätigkeiten nicht. Ab Januar kommenden Jahres betreiben er und seine Frau das Hexenhäuschen im Staatsbad Bad Brückenau. Wer eine Gastronomie mit Charme und Flair sucht, wird sie finden.
Zur Info:
Geschichte Berghaus Rhön und Naherholungsgebiet Farnsberg: Bereits in den 70er Jahren stellte die Gemeinde Riedenberg dem Landkreis Flächen zum Ausbau des Naherholungsgebietes Farnsberg zur Verfügung, teilweise sogar kostenlos. Als noch die Basaltkuppen Spitzer und Breiter Steinküppel standen, wurde 1908 mit dem Basaltabbau begonnen. 1932 wurde das Kantinengebäude mit Lohnbüro und Schlafräumen für die Arbeiter errichtet.
Nachdem der Bergbau 1970 eingestellt worden war, ließ der Landkreis die ehemalige Kantine zum Berghaus Rhön umbauen und modernisieren. Seit 1974 gewann dies zunehmend an touristischer Bedeutung. Das umliegende Gelände wurde vom Naturpark Rhön zum Naherholungsgebiet ausgebaut. (Quelle: Gerwin Kellermann: 500 Jahre Riedenberg)
Letzte Termin: Berghaus Rhön schließt: Zum Ende der 43-jährigen Pacht macht Familie Groß auf folgende Termine aufmerksam: Das letzte Wirtshaussingen findet am Freitag, 13.10., statt; das Gasthaus hat am Sonntag, 29.10., zum letzten Mal geöffnet. Gastronomieauflösung und Flohmarkt werden am Samstag, 4., und Sonntag, 5. November, abgehalten.
"Es war eine super Zeit, was will man mehr", blickt Klaus-Dieter Groß auf 43 Jahre Pacht zurück. "Gäste und Wirt waren mehr als zufrieden, wir haben bestens gelebt hier oben."
Ausflugsziel mit Charme und Flair
Schritt für Schritt und mit vielen kleinen Schmuckstücken hat Familie Groß ein äußerst erfolgreiches und beliebtes Ausflugs- und Einkehrziel ins Leben gerufen, das an Charme und Flair schwer zu überbieten ist. Selbst an einem ganz normalen Wochentag ist die Bude gefüllt und es wird lauthals gesungen. Generationen haben auf den Bänken im Außenbereich süße Waffeln genossen, um gleich danach wieder den Spielplatz zu erstürmen. Was mit diesem passiert, steht noch in den Sternen, ebenso, wie es mit der Gastronomie an der Bergseestraße weitergeht. Einzig bekannte Tatsache ist, dass der Pachtvertrag Ende Oktober ausläuft. Man will zwar "nicht sentimental werden, aber den Gästen stehen die Tränen in den Augen", erzählt Petra Groß.
Anderer Standort angedacht
Von Seiten des Landratsamtes in Bad Kissingen war zu erfahren, dass auch eine mehrfache Ausschreibung ohne Erfolg geblieben sei. Daher laufen "Überlegungen zur Umsetzung eines Ersatzkonzeptes an einem anderen Standort", heißt es aus Bad Kissingen. Unterhalb des Basaltsees "Tintenfass" sei eine Neuauflage des Berghauses geplant. Die Aussicht ins Sinntal wird als großes Plus gewertet. Doch stehen hier noch hohe Bäume, genauso wie unterhalb des Berghauses. Grundstückseigentümer am Berghaus ist der Landkreis. Klaus-Dieter Groß hatte bereits vor einigen Jahren angeregt, diese fällen und die Terrasse verlegen zu lassen, damit seine Gäste die Aussicht genießen können. Diese Idee wurde jedoch nicht weiter verfolgt.
1,6 Millionen Euro im Haushalt eingestellt
Das Areal unterhalb vom "Tintenfass" ist noch im Besitz der Gemeinde Riedenberg. Ob und wie weit Verhandlungen zu einem möglichen Kauf des Grundstücks gediehen sind, war weder vom Landratsamt noch von der Gemeinde zu erfahren, noch weniger Details zum angestrebten "Hüttencharakter", den die neue Gastronomie erhalten soll. Auch ein Zeitplan existiert noch nicht. Wie genau sie auch immer aussehen mag, für die Abwicklung sind im Haushalt des Landkreises 1,6 Millionen Euro für das Jahr 2018 eingestellt. Einstellen wird Klaus-Dieter Groß seine Wirtstätigkeiten nicht. Ab Januar kommenden Jahres betreiben er und seine Frau das Hexenhäuschen im Staatsbad Bad Brückenau. Wer eine Gastronomie mit Charme und Flair sucht, wird sie finden.
Zur Info:
Geschichte Berghaus Rhön und Naherholungsgebiet Farnsberg: Bereits in den 70er Jahren stellte die Gemeinde Riedenberg dem Landkreis Flächen zum Ausbau des Naherholungsgebietes Farnsberg zur Verfügung, teilweise sogar kostenlos. Als noch die Basaltkuppen Spitzer und Breiter Steinküppel standen, wurde 1908 mit dem Basaltabbau begonnen. 1932 wurde das Kantinengebäude mit Lohnbüro und Schlafräumen für die Arbeiter errichtet.
Nachdem der Bergbau 1970 eingestellt worden war, ließ der Landkreis die ehemalige Kantine zum Berghaus Rhön umbauen und modernisieren. Seit 1974 gewann dies zunehmend an touristischer Bedeutung. Das umliegende Gelände wurde vom Naturpark Rhön zum Naherholungsgebiet ausgebaut. (Quelle: Gerwin Kellermann: 500 Jahre Riedenberg)
Letzte Termin: Berghaus Rhön schließt: Zum Ende der 43-jährigen Pacht macht Familie Groß auf folgende Termine aufmerksam: Das letzte Wirtshaussingen findet am Freitag, 13.10., statt; das Gasthaus hat am Sonntag, 29.10., zum letzten Mal geöffnet. Gastronomieauflösung und Flohmarkt werden am Samstag, 4., und Sonntag, 5. November, abgehalten.
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