Nicht erst mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz machen sich viele Menschen Gedanken, ob und wie klimafreundliche Alternativen auch in Bestandsgebäuden sinnvoll und rentabel genutzt werden können. Um sich aktuell und umfassend über die aktuellen Entwicklungen zu informieren hatten sich ca. 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger im Rathaus Euerdorf eingefunden und wurden von Peter Bergl, Bürgermeister des Marktes Euerdorf , begrüßt. Organisiert wurde die Veranstaltung im Rahmen der Innenentwicklungsreihe „Mitten im Ort – mitten im Gespräch“ gemeinsam von der Allianz Fränkisches Saaletal, den Städtischen Volkshochschulen Bad Kissingen und Hammelburg sowie dem Innenentwicklungsmanagement des Landkreises Bad Kissingen.
Solarkataster vorgestellt
Im Landkreis Bad Kissingen sind laut Mitteilung aktuell mehr als 10.000 Photovoltaik-Anlagen installiert – mit einem starken Trend nach oben in den letzten Jahren. Davon entfallen 186 Anlagen auf den Markt Euerdorf . Leonie Hassenjürgen, Klimaschutzkoordinatorin des Landkreises Bad Kissingen, stellte anhand eines fiktiven Beispiels das Solarkataster des Landkreises Bad Kissingen vor. Hier lassen sich für jedes Dach der Region grundlegende Aussagen treffen, die sich allen stellen wenn sie die Installation einer Photovoltaik- oder Solarthermieanlage erwägen. Ist meine Dachfläche überhaupt geeignet für die Nutzung von Solarenergie? Rentiert sich eine entsprechende Investition und wie groß muss die Anlage sein? Diese und weitere Fragen lassen sich unter solarkataster-kg.de für alle Dachflächen des Landkreises Bad Kissingen beantworten. „Bitte ziehen Sie bei der konkreten Umsetzung aber noch eine Fachplanung hinzu, denn das Kataster kann natürlich nicht alle Besonderheiten eines Daches und des Bedarfes erfassen und abbilden. Aber es ist eine richtig gute Grundlage für die Ersteinschätzung“, so Leonie Hassenjürgen. Auch für die Dachbegrünung gibt es ein ähnliches Angebot unter g ruendachkataster-kg.de mit vielen Infos.
Sebastian Lell, Schornsteinfegermeister aus Burkardroth und unabhängiger Energieberater der Verbraucherzentrale, erläuterte das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) sowie Fristen und Möglichkeiten beim Einbau und der Reparatur von Heizsystemen in Bestandsgebäude und Neubauten. „Bitte machen Sie keine Schnellschüsse“ – so sein dringender Appell. „Wägen Sie gut ab, denn abgesehen von wenigen Ausnahmen ist es meistens nicht sinnvoll, jetzt noch schnell eine neue Öl- oder Gasheizung einzubauen. Wenn vor Ort der Anschluss an ein Wärmenetz angeboten wird, könnten dies oder der Einbau einer Wärmepumpe eine richtig gute Alternative sein.“ Zudem sollte der erste Schritt immer die Optimierung der Gebäudehülle sein, für die dann die passende Heizung eingebaut wird. Vor jeglichen Umbauten ist es zudem sinnvoll, eine Heizlastberechnung vornehmen zu lassen. Lell erläuterte auch die Funktionsweisen und Kosten von Wärmepumpen sowie die Vorteile einer Kombination mit einer selbst genutzten Photovoltaikanlage. Er riet, vor geplanten Maßnahmen einen Energieberater zu befragen. red