Bad Bocklet
Bekenntnis zu Bayerns kleinstem Staatsbad
Freistaat und Caritas verlängern ihre Kooperation im Kurhaus Bad Bocklet bis 2030. Das Modernisierungsbudget wird um 2,25 Millionen Euro aufgestockt.
Freistaat und Caritas bekennen sich zum kleinsten bayerischen Staatsbad: Der Kurbetrieb der Caritas in Bad Bocklet ist bis 2030 gesichert, zudem sind für die Modernisierung des Kurhauses 10,25 Millionen Euro bis 2022 vorgesehen. Das teilten gestern das bayerische Finanzministerium, die Caritas-Einrichtungen gGmbh und der Markt Bad Bocklet mit.
"Die laufenden Pachtverträge wurden vorzeitig bis 2030 verlängert", berichtet Finanzstaatssekretär Albert Füracker (CSU). Damit wird das vor zwei Jahren vereinbarte Budget von acht Millionen Euro um 2,25 Millionen Euro aufgestockt. Die zusätzliche Summe ist allerdings noch vom Bayerischen Landtag zu genehmigen.
Der Freistaat als Eigentümer will seine Immobilien im Herzen Bad Bocklets modernisieren, die Caritas als Pächterin betreibt die Objekte auch für die nächsten 14 Jahre. "Eine Investition in der Größenordnung fällt in Bad Bocklet nicht einfach vom Baum. Für die Kommune bedeutet das eine langfristige, operative Sicherheit", freut sich der stellvertretende Bürgermeister Andreas Sandwall (CSU).
Kurdirektor Thomas Beck wertet die Investitionen als positives Signal an die übrigen Kur- und Tourismusbetriebe. "Es zeigt, dass die Gemeinde langfristig zum Kurgeschäft steht", betont er.
Von den zusätzlich in Aussicht gestellten 2,25 Millionen Euro soll ein neuer, gläserner Wandelgang realisiert werden, der das Badehaus im Kurpark mit den Gästehäusern verbindet. "Für uns ist das ganz wichtig", sagt Georg Sperrle, Geschäftsführer der Caritas-Einrichtungen.
Im Badehaus werden künftig alle Anwendungen angeboten. Der Wandelgang soll am Rand des Parks entlang zum Haus Lioba führen. Die Gästehäuser werden, falls noch nicht passierbar, miteinander verbunden, so dass ein wettergeschützter und barrierefreier Zugang von allen Zimmern zum Badehaus möglich wird. Einfach im Bademantel vom Zimmer zur Anwendung zu kommen, "ist für den Gast heutzutage ganz wichtig", betont Sperrle.
Die Caritas will mit dem Kurhaus nach der Modernisierung qualitativ mit Hotels im Drei-bis-vier-Sterne-Bereich konkurrieren können.
10,25 Millionen Euro investiert der Freistaat in den nächsten Jahren in seine Immobilien, die die Caritas als Kurhaus betreibt. Kernstück der Arbeiten ist neben dem neuen Wandelgang aus Glas die Modernisierung des Badehauses für rund fünf Millionen Euro. Auch die medizinischen Angebote werden weiterentwickelt und künftig gebündelt im Badehaus bereitgehalten. Die Bandbreite reicht von Physiotherapie über Ayurveda zu Massagen und Kneippbehandlungen.
Wie Caritas-Einrichtungen-Geschäftsführer Georg Sperrle erläutert, sollen besonders zwei Zielgruppen für einen Aufenthalt im Kurhaus angesprochen werden: Pflegemitarbeiter von Caritas und anderen Trägern sowie pflegende Angehörige. "Die Angebote richten sich etwa an die betriebliche Gesundheitsförderung für Pflegekräfte", erklärt er. Die würden in einem schönen, aber kraftraubenden Beruf von präventiven Gesundheitsmaßnahmen profitieren. Gleiches gilt für pflegende Angehörige. "Wir wissen, dass pflegende Angehörige stark beansprucht werden", sagt Sperrle. Sich auf diese Gruppen zu konzentrieren, gehöre zum sozialen Auftrag der Caritas.
Für Kurdirektor Thomas Beck passt die neue Ausrichtung des Kurhauses gut nach Bad Bocklet. "Dass die Kneipp-Philosophie als neues Produkt etabliert werden soll, sehen wir als sehr zukunftsfähig", sagt er. "Das Thema Kneippen ist bekannt und auch für kleinere Häuser gut zu vermarkten. Ich glaube, dass der gesamte Ort einen Mehrwert hat." Die Themen Wasser und Ruhe passen gut ins Biedermeierbad und rücken die Balthasar-Neumann-Quelle in den Fokus. Der Kurpark eigne sich gut für moderne Gesundheitsanliegen wie Ruhe, Entschleunigung und Wieder-zu-sich-selbst-finden.
Mit der Modernisierung des Kurhauses ist es noch nicht getan. Der Freistaat hat ergänzende Maßnahmen im Kurpark angekündigt, deren Mittel allerdings noch vom Landtag zu bewilligen sind.
Zwei Punkte sind die Sanierung einer Sandsteinmauer sowie der Ersatzneubau eines Parkpavillons. "Es werden für uns wichtige Investitionen getätigt. Wenn gebaut wird, geht es voran", freut sich der stellvertretende Bürgermeister Andreas Sandwall (CSU).
Geschichte Die Caritas betreibt seit mehr als 90 Jahren das Kurhaus in Bad Bocklet. Im September 2014 wurde die Zusammenarbeit zwischen Caritas-Einrichtungen gGmbh, Freistaat und Markt Bad Bocklet bis 2025 verlängert. Der Freistaat kündigte an, acht Millionen Euro in die Modernisierung seiner Immobilien zu investieren. Die Pachtverträge wurden jetzt vorzeitig bis 2030 verlängert, außerdem wurde das Budget um weitere 2,25 Millionen Euro aufgestockt.
Investitionen Der Freistaat will unter anderem das Georg-Schöppner-Sanatorium, den Fürstenbau, das Küchengebäude, das Badehaus und den Brunnenbau sowie das Wilhelmine-Lübke-Haus modernisieren. Neu ist ein Wandelgang zwischen Badehaus und Haus Lioba geplant.
Bauzeiten Vor einer Woche haben die Arbeiten am ersten und größten Bauabschnitt begonnen. Das Badehaus soll bis 2018 für fünf Millionen Euro saniert werden, danach folgen die Gästehäuser sowie der neu zu bauende Wandelgang. Die Arbeiten sollen bis 2021 abgeschlossen werden. lbo
Der Freistaat als Eigentümer will seine Immobilien im Herzen Bad Bocklets modernisieren, die Caritas als Pächterin betreibt die Objekte auch für die nächsten 14 Jahre. "Eine Investition in der Größenordnung fällt in Bad Bocklet nicht einfach vom Baum. Für die Kommune bedeutet das eine langfristige, operative Sicherheit", freut sich der stellvertretende Bürgermeister Andreas Sandwall (CSU).
Kurdirektor Thomas Beck wertet die Investitionen als positives Signal an die übrigen Kur- und Tourismusbetriebe. "Es zeigt, dass die Gemeinde langfristig zum Kurgeschäft steht", betont er.
Wandelgang aus Glas im Kurpark
Von den zusätzlich in Aussicht gestellten 2,25 Millionen Euro soll ein neuer, gläserner Wandelgang realisiert werden, der das Badehaus im Kurpark mit den Gästehäusern verbindet. "Für uns ist das ganz wichtig", sagt Georg Sperrle, Geschäftsführer der Caritas-Einrichtungen.
Im Badehaus werden künftig alle Anwendungen angeboten. Der Wandelgang soll am Rand des Parks entlang zum Haus Lioba führen. Die Gästehäuser werden, falls noch nicht passierbar, miteinander verbunden, so dass ein wettergeschützter und barrierefreier Zugang von allen Zimmern zum Badehaus möglich wird. Einfach im Bademantel vom Zimmer zur Anwendung zu kommen, "ist für den Gast heutzutage ganz wichtig", betont Sperrle.
Die Caritas will mit dem Kurhaus nach der Modernisierung qualitativ mit Hotels im Drei-bis-vier-Sterne-Bereich konkurrieren können. 10,25 Millionen Euro investiert der Freistaat in den nächsten Jahren in seine Immobilien, die die Caritas als Kurhaus betreibt. Kernstück der Arbeiten ist neben dem neuen Wandelgang aus Glas die Modernisierung des Badehauses für rund fünf Millionen Euro. Auch die medizinischen Angebote werden weiterentwickelt und künftig gebündelt im Badehaus bereitgehalten. Die Bandbreite reicht von Physiotherapie über Ayurveda zu Massagen und Kneippbehandlungen.
Wie Caritas-Einrichtungen-Geschäftsführer Georg Sperrle erläutert, sollen besonders zwei Zielgruppen für einen Aufenthalt im Kurhaus angesprochen werden: Pflegemitarbeiter von Caritas und anderen Trägern sowie pflegende Angehörige. "Die Angebote richten sich etwa an die betriebliche Gesundheitsförderung für Pflegekräfte", erklärt er. Die würden in einem schönen, aber kraftraubenden Beruf von präventiven Gesundheitsmaßnahmen profitieren. Gleiches gilt für pflegende Angehörige. "Wir wissen, dass pflegende Angehörige stark beansprucht werden", sagt Sperrle. Sich auf diese Gruppen zu konzentrieren, gehöre zum sozialen Auftrag der Caritas.
Für Kurdirektor Thomas Beck passt die neue Ausrichtung des Kurhauses gut nach Bad Bocklet. "Dass die Kneipp-Philosophie als neues Produkt etabliert werden soll, sehen wir als sehr zukunftsfähig", sagt er. "Das Thema Kneippen ist bekannt und auch für kleinere Häuser gut zu vermarkten. Ich glaube, dass der gesamte Ort einen Mehrwert hat." Die Themen Wasser und Ruhe passen gut ins Biedermeierbad und rücken die Balthasar-Neumann-Quelle in den Fokus. Der Kurpark eigne sich gut für moderne Gesundheitsanliegen wie Ruhe, Entschleunigung und Wieder-zu-sich-selbst-finden.
Geld für den Kurpark
Mit der Modernisierung des Kurhauses ist es noch nicht getan. Der Freistaat hat ergänzende Maßnahmen im Kurpark angekündigt, deren Mittel allerdings noch vom Landtag zu bewilligen sind.
Zwei Punkte sind die Sanierung einer Sandsteinmauer sowie der Ersatzneubau eines Parkpavillons. "Es werden für uns wichtige Investitionen getätigt. Wenn gebaut wird, geht es voran", freut sich der stellvertretende Bürgermeister Andreas Sandwall (CSU).Geschichte Die Caritas betreibt seit mehr als 90 Jahren das Kurhaus in Bad Bocklet. Im September 2014 wurde die Zusammenarbeit zwischen Caritas-Einrichtungen gGmbh, Freistaat und Markt Bad Bocklet bis 2025 verlängert. Der Freistaat kündigte an, acht Millionen Euro in die Modernisierung seiner Immobilien zu investieren. Die Pachtverträge wurden jetzt vorzeitig bis 2030 verlängert, außerdem wurde das Budget um weitere 2,25 Millionen Euro aufgestockt.
Investitionen Der Freistaat will unter anderem das Georg-Schöppner-Sanatorium, den Fürstenbau, das Küchengebäude, das Badehaus und den Brunnenbau sowie das Wilhelmine-Lübke-Haus modernisieren. Neu ist ein Wandelgang zwischen Badehaus und Haus Lioba geplant.
Bauzeiten Vor einer Woche haben die Arbeiten am ersten und größten Bauabschnitt begonnen. Das Badehaus soll bis 2018 für fünf Millionen Euro saniert werden, danach folgen die Gästehäuser sowie der neu zu bauende Wandelgang. Die Arbeiten sollen bis 2021 abgeschlossen werden. lbo
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