Im Dezember 2014 taten sich, angesichts der SuedLink-Planungen, die in der Rhön an der A 7 entlang führten, 20 Landkreise zusammen und arbeiteten an der so genannten „Hamelner Erklärung“. Im Zug der aktuellen Stromtrassenplanung, bei der in hiesigen Gefilden eine Trasse entlang der A 71 eine Rolle spielt, soll ein Verein „Bündnis Hamelner Erklärung“ gegründet werden, der sich mit dem Planungsprozess von TenneT kritisch auseinandersetzt, hieß es in der Sitzung des Kreisausschusses.
Damals forderten die Vertreter der Gebietskörperschaften in ihrem Papier die Bundesregierung als auch die Landesregierungen auf, dafür zu sorgen, dass die Bundesnetzagentur den erwähnten Prüfmaßstab bei der Antragsprüfung für die Trasse durch die Rhön berücksichtigt. Besonders dringlich seinerzeit: die Forderung nach einer Erdverkabelung.
Landrat als Ausschuss-Sprecher
Dass die Erdverkabelung nun beschlossene Sache ist, sei diesem Hamelner Zusammenschluss zu verdanken, sagte Landrat Thomas Bold in der Sitzung und warb für den Beitritt des Landkreises zu diesem Bündnis (Jahresbeitrag 600 Euro). Mit der Gründung eines Vereins stelle man die Arbeit der Mitglieder auf rechtssichere Füße, so Bold weiter.
Die Stromtrasse werde auf jeden Fall gebaut, sagte Bold später im Gespräch mit der Redaktion. Das sei auf Rückfrage vom Bundestag bestätigt worden. „Und weil wir nördlich des Knotenpunkts Grafenrheinfeld liegen, war immer wahrscheinlich, dass wir betroffen sind.“
Die Akzeptanz für die Variante an der A 71 sei laut Bold jetzt größer als seinerzeit für die Planungen an der A 7, weil TenneT nun die Erdverkabelung bevorzugt. Natürlich habe die Ablehnung der Trasse in der Rhön auch mit dem Biosphärenreservat zu tun gehabt. Dennoch müsse man auch beim Trassenvorschlag an der A 71 „die Betroffenheit abfedern“ und Regelungen, zum Beispiel für Landwirte, finden. Innerhalb des Hamelner Bündnisses habe man die Möglichkeit, dies zu begleiten, sagte Bold, der dort als Ausschuss-Sprecher für SuedLink fungieren will.