Ein von Menschen rappelvoller Burghof und ein komplett belegter Parkplatz sind die Indizien, wenn es ein Highlight auf Elfershausens Wahrzeichen gibt: Jazz auf der Trimburg. Wolfgang Görner und Company frönten wieder dem Sound der 50er Jahre und bliesen, sangen und trommelten die „alten Zeiten“ herbei.
„Session-Time“ war angesagt und nicht nur die Gründergarde, sondern jeder, der ein Instrument mitbrachte, konnte mitjammen, wie zum Beispiel Janosch Dietz aus Münnerstadt, der sein Saxophon auspackte und sich einfach auf die Party einließ.
Auch wenn es im Kreuz zwickt
Doch einer kam ohne seine geliebte Posaune, der Organisator und Frontmann der ehemaligen Würzburger Dixie- und Jazz-Buben , Wolfgang Görner . Zwar mit neuem Hut, aber ohne Instrument gestand er: „Ich habe meine Posaune aufgegeben und die Organisation des Trimburg-Jazzfests eigentlich auch. Doch wenn es so weiter läuft, soll es mir recht sein“. Ja, die wilden Jazz-Studenten von einst sind wieder ein Jahr älter geworden, was die Freude an der Musik allerdings nicht schmälerte, auch wenn Hüfte, Kreuz oder Bein nicht mehr so richtig wollen.
Wenn Ex-Vize-Landrat Walter „Pizzy“ Gutmann seine Klarinette im Sitzen spielt und „Wolfi“ Görner sich, wie bei „All of me“, nur noch dem Gesang widmet – den er übrigens mit „rabenschwarzen“ Timbre authentisch wiedergibt – dann ist das für die Zuhörer okay.
Erinnerungen an alte Zeiten
Die Trimburg ist jedoch nicht die letzte Bastion für die Jazzbegeisterten. Da gibt es noch das Burkardus-Haus in der Kreisstadt, in dem sich die Musiker treffen und jazzen. Birgit und Rainer Nöth, Hilda Wischnewski, Drummer Carsten Martin, Wolfgang Kriener, Banjospieler, Bassisten, Organisten, Trompeter finden sich hier ein, um Spaß zu haben und natürlich auch, wie auf der Burgruine, über alte Zeiten tratschen.
Und alles ohne Eintritt
„Give you all my Money“, war nur ein Liedtitel. Denn die Akteure spielen ohne Eintritt. Görners neuer Hut musste allerdings herhalten für ein Scherflein der Zuhörer, das den Freunden der Trimburg zugutekommt. Die Verköstigung mit Speis und Trank, vor allem auch mit selbst gebackenen Torten und Kuchen, übernahm die Pfarrgemeinde Elfershausen.
Einer, der es endlich mal geschafft hat, dem Event beizuwohnen, ist Peter Kleinhenz von der „Pianobühne“ in Reith. Er unterstützt die Veranstaltung vor allem werbetechnisch. Selbst Pianist, ist er vielleicht auch einmal auf der Trimburg zu hören. Seit 20 Jahren präsentiert Kleinhenz auf seiner Jazz- und Piano-Bühne Jazz, Blues, Dixie und Soul mit Musikern von Weltformat. Am 20 Oktober sind hier Ingrid Arthur und eine International Band zu hören, die unter dem Label „A tribute to Aretha Franklin “ Songs der im August 2018 verstorbenen „Queen of Soul“ zu einem Konzert zusammengestellt haben.
Auch interessant:
