Münnerstadt
Bei Wind und Wetter zur "Buße"
Tradition Eine Gruppe Rottershäuser setzt die alte Tradition des Beichtgangs nach Münnerstadt auf eine etwas andere Weise fort.
Wer die fröhliche Runde bei Mangolds Hubert sieht, ahnt nicht, welche Geschichte sich dahinter verbirgt. Seit 1984 wandern die Rottershäuser an einem Tag zwischen Neujahr und Dreikönig nach Münnerstadt und kehren ein. Das aber ist nur die Fortsetzung eine noch viel älteren Tradition.
"Hier wurde schon Weltpolitik gemacht", sagt Erwin Stahl und beruft sich auf viele Diskussionen, die die Truppe früher mit dem damaligen Staatssekretär der Bundesregierung, Eduard Lintner (CSU), geführt hat, der noch heute das CSU-Stammlokal gerne besucht.
Angefangen hat alles schon vor langer, langer Zeit. Früher, so erzählen die Wanderer, war es üblich, vor Ostern und Heiligabend nach Münnerstadt zu laufen, um die Beichte in der Klosterkirche abzulegen. "Gebeichtet wurde dort, und hier wurde Buße getan", scherzen sie. Das konnte schon manchmal eine schwere Buße sein.
Das mit der Beichte ist irgendwann eingeschlafen. "Jetzt müssen wir nicht mehr beichten, jetzt dürfen wir so kommen." Und das tun sie auch tatsächlich seit 1984, auch um an die alte Tradition anzuknüpfen. "Sie kommen bei jedem Wetter", sagt Hubert Mangold, der sich auf den Besuch verlassen kann. Zwar schwankt die Truppenstärke ein wenig, bei dem wenig einladenden Wetter am Mittwoch machten sich nur 15 Rotterhshäuser auf den etwa 13 Kilometer langen Weg, gelaufen wird aber immer, egal was kommt. Der Trupp zählte auch schon 30 Wanderer.
Reinhard Erhard beispielsweise hat ganz persönliche Erinnerungen an Münnerstadt. Er ist hier bei Gottfried Seit in die Lehre gegangen. Früh um 6 Uhr kam er mit dem ersten Zug. Dann hat er sich erst einmal bei Mangolds Karl aufgewärmt. Und dort war er dann auch am Nachmittag, um die Zeit zwischen Arbeitsende und Heimfahrt zu überbrücken. Fürs Bier war er damals aber noch zu jung.
Schwierig ist es immer mit dem Nachhausekommen. Früher ließen sie sich mit dem Auto abholen, seit Rottershausen aber wieder einen Haltepunkt hat, fahren sie mit dem Zug zurück. Dabei kann es vorkommen, dass sie den einen oder anderen vorbei fahren lassen und erst den letzten nehmen. Manch einer ist auch schon wieder zurück gelaufen und hat sehr sehr lange dafür gebraucht. "Aber erfroren ist noch keiner."
Sie könnten noch viele Geschichten erzählen, doch inzwischen hat Hubert Mangold die Ziehharmonika geholt und jetzt werden fröhliche Lieder gesungen. Und das Rottershäuser Heimatlied darf dabei natürlich nicht fehlen.
"Hier wurde schon Weltpolitik gemacht", sagt Erwin Stahl und beruft sich auf viele Diskussionen, die die Truppe früher mit dem damaligen Staatssekretär der Bundesregierung, Eduard Lintner (CSU), geführt hat, der noch heute das CSU-Stammlokal gerne besucht.
Früher Beichte abgelegt
Angefangen hat alles schon vor langer, langer Zeit. Früher, so erzählen die Wanderer, war es üblich, vor Ostern und Heiligabend nach Münnerstadt zu laufen, um die Beichte in der Klosterkirche abzulegen. "Gebeichtet wurde dort, und hier wurde Buße getan", scherzen sie. Das konnte schon manchmal eine schwere Buße sein.
Das mit der Beichte ist irgendwann eingeschlafen. "Jetzt müssen wir nicht mehr beichten, jetzt dürfen wir so kommen." Und das tun sie auch tatsächlich seit 1984, auch um an die alte Tradition anzuknüpfen. "Sie kommen bei jedem Wetter", sagt Hubert Mangold, der sich auf den Besuch verlassen kann. Zwar schwankt die Truppenstärke ein wenig, bei dem wenig einladenden Wetter am Mittwoch machten sich nur 15 Rotterhshäuser auf den etwa 13 Kilometer langen Weg, gelaufen wird aber immer, egal was kommt. Der Trupp zählte auch schon 30 Wanderer.
Reinhard Erhard beispielsweise hat ganz persönliche Erinnerungen an Münnerstadt. Er ist hier bei Gottfried Seit in die Lehre gegangen. Früh um 6 Uhr kam er mit dem ersten Zug. Dann hat er sich erst einmal bei Mangolds Karl aufgewärmt. Und dort war er dann auch am Nachmittag, um die Zeit zwischen Arbeitsende und Heimfahrt zu überbrücken. Fürs Bier war er damals aber noch zu jung.
Mit dem Zug zurück
Schwierig ist es immer mit dem Nachhausekommen. Früher ließen sie sich mit dem Auto abholen, seit Rottershausen aber wieder einen Haltepunkt hat, fahren sie mit dem Zug zurück. Dabei kann es vorkommen, dass sie den einen oder anderen vorbei fahren lassen und erst den letzten nehmen. Manch einer ist auch schon wieder zurück gelaufen und hat sehr sehr lange dafür gebraucht. "Aber erfroren ist noch keiner." Sie könnten noch viele Geschichten erzählen, doch inzwischen hat Hubert Mangold die Ziehharmonika geholt und jetzt werden fröhliche Lieder gesungen. Und das Rottershäuser Heimatlied darf dabei natürlich nicht fehlen.
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