Iris Heid vom TSV Münnerstadt gewann bei den Bayerischen Seniorenmeisterschaften gleich zwei Titel. Wilfried Heppt (TG Würzburg) aus Münnerstadt wurde über beide Sprintstrecken der M55 Zweiter. Niklas Amthor vom TSV Bad Kissingen unterzog sich einem letzten Test vor den Deutschen Jugendmeisterschaften und lief im Rahmenwettbewerb der Jugend U20 über die 110-Meter-Hürden persönliche Bestzeit.
Lediglich ein gültiger Versuch
Iris Heid benötigte im Weitsprung der Altersklasse M55 lediglich einen gültigen Versuch um sich den Bayerischen Meistertitel zu sichern. Gleich im ersten von sechs möglichen Durchgängen landete sie bei sehr guten 4,20 Metern. Danach erhöhte sie im Anlauf das Risiko und verbuchte zwei leicht übergetretene Versuche, die sichtlich noch weiter als ihr erster Versuch waren. Auf die letzten drei Versuche verzichtete sie dann. „Die größeren Weiten hebe ich mir für die deutschen Meisterschaften auf. Mein Ziel war es die Qualifikationsweite für die Senioren-DM zu schaffen und damit bin ich voll zufrieden“, sagte sie und packte die Spikes ein, um sich auf den Hochsprung vorzubereiten. Am Ende wurde es allerdings doch noch mal knapp. Andrea Holzapfel von der SWC Regensburg steigerte sich noch auf 4,12 Meter und kam der TSVlerin doch noch ziemlich nahe. Den Hochsprungwettbewerb beendete die Trainerin der Mürschter Jugendlichen in Rekordzeit. Bei 1,31 Meter stieg Iris Heid in den Wettbewerb ein und übersprang mit immer noch eleganter Flop-Technik alle folgenden Höhen bis einschließlich 1,40 Meter im ersten Versuch. Das reichte an diesem Tag für den zweiten Sieg für die frühere 1,68-Meter-Springerin.
Wilfried Heppt sprintet auf den Silberplatz
Wilfried Heppt muss wohl noch ein Weilchen warten, um mal wieder eine Siegchance bei Seniorenmeisterschaften im Sprint zu bekommen. „Wenn der Jürgen am Start ist, dann geht es für den Rest nur um die Plätze“, äußerte sich der Mürschter über Jürgen Gruber, der wieder mal überlegen die 100 Meter und 200 Meter der M55 gewann. Der vielfache Deutsche Seniorenmeister von der LG Landkreis Aschaffenburg wurde über 100 Meter in 12,57 Sekunden gestoppt und über 200 Meter in 25,71 Sekunden. Wilfried Heppt sprintete über 100 Meter in 13,23 Sekunden auf den Silberplatz, den er über die 200 Meter in 27,86 Sekunden ebenso verbuchte. Im kommenden Jahr startet der Aschaffenburger in der Altersklasse M60. Für Wilfried Heppt kein Grund zur Erleichterung, denn mit Gene Allen vom TV Dietenhofen rückt einer der schnellsten Europäischen Seniorensprinter von der Altersklasse M50 in die M55 auf. Aber der Mürschter hat ja auch noch im Kugelstoßen ganz gute Karten. Dieser Wettbewerb wurde allerdings nicht in Bamberg angeboten.
Die letzte Gelegenheit vor den Meisterschaften
Johanna Düring vom TSV Münnerstadt startete in der Altersklasse W40 und erreichte über die 100 Meter in 15,20 Sekunden den fünften Rang. Vierte wurde sie zudem mit 3,95 Meter im Weitsprung. Jan Schindzielorz, der Bayerische Landestrainer für die Kurzhürden, animierte seine besten U20-Jugendlichen zu einem Testwettkampf im Rahmen der Seniorenmeisterschaften in Bamberg. Diese nahmen die letzte Startgelegenheit vor den Deutschen Meisterschaften alle gerne wahr.
Dann schnürte Schindzielorz, der mehr als ein Jahrzehnt lang den Hürdenlauf in Bayern dominierte, in der Altersklasse M45 selbst die Spikes und lies den ersten drei der Bayerischen U20-Meisterschaft über die 110 Meter Hürden keine Chance. Lediglich Niels Leifert von der LAC Quelle Fürth, der im letzten Jahr Dritter der U18-Europameisterschaften wurde, konnte sich in 14,02 Sekunden knapp vor seinem Heimtrainer ins Ziel retten. Nils Leifert, der bei den Landesmeisterschaften nicht am Start war, gilt bei den Deutschen U20-Meisterschaften, die in der kommenden Woche in Rostock ausgetragen werden, als Mitfavorit. Jan Schindzielorz überrannte die zehn 99,1 Zentimeter hohen Hürden in schier unglaublichen 14,26 Sekunden. Das war natürlich Deutscher Rekord für diese Altersklasse. Auch weltweit ist in der M45 noch kein Athlet die kurze Hürdenstrecke bis dato schneller gelaufen.
Niklas Amthor nur bedingt zufrieden
Dahinter gab es dann den gleichen Einlauf wie schon bei den Bayerischen Meisterschaften. Lukas Kleinschrodt vom TSV Ansbach wurde in 14,45 Sekunden gestoppt und Niklas Amthor lief in 14,49 Sekunden vor Jakob Blank vom LG Bamberg (14,86 Sekunden) ins Ziel. „Schade, bei diesen hervorragenden Bedingungen hätte es bei mir deutlich schneller gehen können. Bis zur vierten Hürde war ich gut dabei, dann kam ich dem nächsten Hindernis zu nahe und touchierte die Hürde. Danach musste ich erst wieder in den Lauf hineinfinden“, war Niklas Amthor nur bedingt zufrieden mit seinen neuem Hausrekord. Während Lukas Kleinschrot und Jakob Blank bei der U20-DM durchaus Chancen haben, das Finale über 110-Meter-Hürden zu erreichen, hofft Niklas Amthor , dass er nicht bei den 110 Meter Hürden am Start ist. „Mein großes Ziel ist es, über 400 Meter Hürden den Endlauf zu erreichen. Nur wenn das nicht klappt, werde ich die kurze Hürdenstrecke in Angriff nehmen, die erst für den Schlusstag der DM angesetzt ist“, sagt er.
Dieter Bach überraschte die Konkurrenz
Normalerweise sieht Roland Wolf vom FC Schweinfurt 05 seine Kontrahenten im Sprint lediglich im Rückspiegel. Der Dauersieger bei Bayerischen Senioren-Meisterschaften und auch vielfache Deutsche Titelträger, staunte nicht schlecht, als Dieter Bach vom TSV Mellrichstadt im Finale über die 100 Meter der Altersklasse M75 lange Zeit sogar knapp führte. Am Ende rettete sich der Schweinfurter mit einem Vorsprung von lediglich neun hundertstel Sekunden Vorsprung ins Ziel. Dieter Bach freute sich über Silber in hervorragenden 15,84 Sekunden. Über die 200 Meter sorgte Roland Wolf dann von Beginn an für klare Verhältnisse. Er siegte in 32,76 Sekunden wiederum vor Dieter Bach, der in 34,54 Sekunden gestoppt wurde. Das dritte Edelmetall gab es für Dieter Bach noch für 3,35 Meter im Weitsprung.
