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Bad Kissingen
Baum als Brücke zwischen Kissingern und jüdischen Gästen
Freizeitleiter Pinchas Kranitz und Sozialreferatsleiter Ilya Dabusch von der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland pflanzten gemeinsam mit einer Inklusionsgruppe jüdischer Gäste des Kurheims Beni Bloch den jungen Baum.
Freizeitleiter Pinchas Kranitz (links) und Sozialreferatsleiter Ilyas Dabusch pflanzten die Winterlinde. Foto: Sigismund von Dobschütz       -  Freizeitleiter Pinchas Kranitz (links) und Sozialreferatsleiter Ilyas Dabusch pflanzten die Winterlinde. Foto: Sigismund von Dobschütz
| Freizeitleiter Pinchas Kranitz (links) und Sozialreferatsleiter Ilyas Dabusch pflanzten die Winterlinde. Foto: Sigismund von Dobschütz
Sigismund von Dobschütz
 |  aktualisiert: 17.08.2022 02:46 Uhr

Eine Winterlinde soll künftig die Brücke schlagen zwischen den Kissingern und ihren jüdischen Gästen. Darauf hoffen Freizeitleiter Pinchas Kranitz und Sozialreferatsleiter Ilya Dabusch von der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST), die am Montag gemeinsam mit einer Inklusionsgruppe jüdischer Gäste des Kurheims Beni Bloch neben dem Eissee-Parkplatz an der Rosenstraße den jungen Baum pflanzten. Nach dem Wunsch der Spender soll der kleine Platz um die Winterlinde zur gemeinsamen Erholungs- und Begegnungsstätte werden.

Für Zusammenhalt sorgen

Mit der Winterlinde, für deren Kauf Pinchas Kranitz im eigenen Freundeskreis Spendengeld gesammelt hat, will der Freizeitleiter der ZWST ein sichtbares Zeichen setzen für den Zusammenhalt zwischen Bad Kissingen und seiner Inklusionsgruppe junger Juden aus ganz Deutschland, aber auch allen anderen jüdischen Gästen der Kurstadt. Die Baumspende des Inklusionsfachbereichs "Gesher" soll dem deutschen Wortsinn nach eine "Brücke" bilden und für Zusammenhalt sorgen. "Dies ist ein Platz für uns und für die Stadt . Es ist wichtig, dass die Kissinger wissen, dass es uns gibt. Das junge jüdische Leben ist wieder da. Wir sind ein Teil dieser Stadt ."

Denn schon seit 16 Jahren kommt Kranitz alljährlich mit einer Inklusionsgruppe von jeweils etwa 50 Juden nach Bad Kissingen ins Kurheim Beni Bloch, ehemals Eden Park. Sein Kollege Ilyas Dabusch, Leiter des Sozialreferats im ZWST, verwies auf Verwurzelung des Baumes in Kissinger Erde und deutete dies als Wunsch: "Man möchte hierbleiben." Zudem hob er die Bedeutung des Inklusionsfachbereichs "Gesher" hervor: "Dies ist ein einzigartiges Projekt in jüdischen Kreisen in ganz Europa."

Baumpflanzung in Zeiten des Klimawandels

Eine Baumpflanzung kann zu keinem Zeitpunkt sinnvoller sein als in Zeiten des Klimawandels, lobte Stadtrat Richard Fix (Grüne) als offizieller Vertreter der Stadt die Aktion des Gesher-Projekts. Er betonte die Genügsamkeit des bis zu 20 Meter hoch wachsenden Baumes, der bevorzugt an Straßen gepflanzt wird und Hitze sowie Frost gut verträgt, wenig Wasser braucht und kaum krankheitsanfällig ist. Zudem sind seine Blüten sehr reich an Nektar und bieten somit eine gute Nahrungsquelle für Insekten. "Das feste Wurzelwerk ist ein Zeichen für die feste Verbindung zwischen Bad Kissingen und seinen jüdischen Gästen und für deren friedliches Zusammenleben." Auch in den herzförmigen Blättern der Linde sah Fix "ein Symbol für eine herzliche Verbindung der Kissinger und ihrer Gäste".

Gebet, Freudenlied und Tanz

Wie sich Organisator Pinchas Kranitz das Leben auf dem Platz unter der Winterlinde in Zukunft vorstellt, zeigte sich beim anschließenden Gebet mit Izchak Nadel, dem Gesang eines Freudenlieds mit Jonni Rose, dem Kantor der jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main, sowie beim anschließenden gemeinsamen Gesang und Tanz um den Lindenbaum.

 
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