
Die Generalversammlung der Baugenossenschaft für die Geschäftsjahre 2019 und 2020 fand in der vergangenen Woche statt, nachdem die Veranstaltung für die Mitglieder zwei Jahre in Folge wegen der Pandemie ausfallen musste. Lediglich 21 stimmberechtigte Mitglieder fanden den Weg in die Georgi-Kurhalle. Das waren im Vergleich zu den regelmäßigen Versammlungen vor Corona besonders wenige.
Vom Vorstand waren Anton Kiefer und Heribert Jakobsche anwesend und präsentierten die beiden Jahresabschlüsse. Der dritte Vorsitzende, Rüdiger Joachim, fehlte an diesem Abend. Für eine weitere Amtsperiode ließ er sich zudem nicht mehr aufstellen.
Sanierung Konrad-Zirkel-Straße
Am Ende des Geschäftsjahres 2019 ergab sich ein Bestand von 420 Mitgliedern mit 710 Anteilen. Das Geschäftsguthaben der Mitglieder hat sich im Vergleich zum Vorjahr minimal auf 110.050 Euro gesenkt.
Schwerpunkte waren die beginnenden Sanierungen der Wohnhäuser Konrad-Zirkel-Straße 30, 32 und 42 mit einem Kostenaufwand von 550.000 Euro. Für Instandhaltung und Modernisierung wurden zudem 387.879 Euro ausgegeben, einschließlich aktivierter Kosten in Höhe von 99.814 Euro. Bereits in diesem Jahr zeichnete sich schon die anstehende Sanierung mit Abbruch in der Düsseldorfer Straße ab.
Das Gebäude am Berliner Platz mit 44 Wohneinheiten wurde schließlich im Juli 2019 an einen privaten Investor verkauft. Die langfristigen Leerstände waren für die Baugenossenschaft nicht zu tragen.
Junge Mieter fehlen
2020 ergab sich am Ende des Wirtschaftsjahres eine geordnete Vermögenslage. Die Zahlungsbereitschaft der Baugenossenschaft sei für die absehbare Zukunft gegeben. Ende 2020 weist die Baugenossenschaft 419 Mitglieder auf mit 720 Anteilen. Das Geschäftsguthaben erhöht sich auf 111.600 Euro
Zu schaffen macht der Baugenossenschaft die verstärkt auftretenden Investoren im privaten Wohnungsbau. Junge Mieter ziehen für qualifizierte Arbeitsstellen weg. "Die Modernisierung kann Anreiz schaffen, um eine jüngere Mieterstruktur anzuziehen", heißt es im Jahresbericht.
Mit 230 Wohnungen bot die Baugenossenschaft Ende 2020 zwar weniger Wohnraum durch Verkauf und Abriss an, jedoch ein größerer Anteil mit sanierter oder modernisierter Struktur. Die Zahlungsbereitschaft der Baugenossenschaft sei gegeben.
Die Mitglieder entlasteten am Ende des Berichts den Vorstand und genehmigten die Entnahme aus den Ergebnisrücklagen in Höhe von 265.000 Euro zur Deckung des Jahresfehlbetrages 2020 in Höhe von 256.800 Euro.
Die beiden Vorsitzenden Anton Kiefer und Heribert Jakobsche stellten sich erneut der Wahl für die Posten. Aus dem Aufsichtsrat entlassen wurden Michael Garhamer und Vorsitzender Werner Walter (Bericht folgt). Eberhard Koch und Günter Schneider wurden für ihre Posten im Aufsichtsrat wiedergewählt, genau wie die beiden Vorsitzenden.