
Zum Start der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte Jürgen Finger, Projektleiter Abwasser beim Ingenieurbüro Arz, die technischen Ausführungen und Kosten für den benötigten Klärschlammstapelbehälter vor. Das Becken misst fünf Meter im Durchmesser, ist fünf Meter hoch und fasst rund 90 Kubikmeter. Dabei handelt es sich um einen geschlossenen Behälter mit Kamin-Lüftung. Als momentan wirtschaftlichste Lösung sah Finger eine Ausführung in Stahlbeton, Wettbewerb und Ausschreibung könnten aber auch Edelstahl oder Kunststoff mit ins Spiel bringen.
Im Behälter wird bei den nötigen Ausstattungen Edelstahl zum Einsatz kommen, Treppe und Geländer außen sollen aus verzinktem Stahl gefertigt werden, hierbei sollen nach Möglichkeit regionale Firmen eingebunden werden. Der Standort innerhalb der Kläranlage war kurzfristig noch einmal umgeplant worden, für eine gleichmäßige Konsistenz erhält der Behälter ein schwenkbares Rührwerk, das vor dem Abfahren des Klärschlamms aktiviert werden kann. In den Gesamtkosten von 218.000 Euro , wobei die Betonarbeiten mit 120.000 Euro zu Buche schlagen, seien schon Unwägbarkeiten berücksichtigt, so Finger.
Zeit für Vergabe läuft ab
Um Zeitplan und Förderkriterien einhalten zu können, müssen die Arbeiten daran bis 30. Juni vergeben werden und bis Ende 2026 abgeschlossen sein. Im Anschluss an den für die Räte ausführlichen und informativen Vortrag vergab man den Auftrag einstimmig an das Büro Arz.
Außerdem beschäftigte sich das Gremium mit der Bankett-Sanierung der Straße am Rüder (Ortsausgang Wirmsthal, Richtung Oerlenbach), hier weisen aufgestellte Baken und Tempo 60 schon des Längeren auf das ausgeschwemmte Bankett hin. Das Büro Bautechnik Kirchner wollte hierfür eine Entscheidung über die Art der Ausführung haben. Zur Auswahl standen Bankett-Platten (370.000 Euro ), Bankettbeton (340.000 Euro ) und eine Bankett-Vermörtelung zum Preis von 200.000 Euro .
Nach Ansicht des Büros stellt die Vermörtelung wohl die wirtschaftlichste Lösung dar. Begründet sei dies insbesondere dadurch, dass kein zusätzliches Baumaterial benötigt wird und die Entsorgungskosten entfallen. Anzumerken sei, dass hierbei lediglich eine Bankettbreite von 40 bis 45 Zentimetern hergestellt werden kann, was allerdings die örtlichen Gegebenheiten eher berücksichtige, da man wenig Platz zur Verfügung habe.
Grundsätzlich sei festzustellen, dass die Baumaßnahme aufgrund der engen Bestandsstraße nicht in halbseitiger Bauweise ausgeführt werden kann, sondern nur unter Vollsperrung. Die Kosten für Baustelleneinrichtung, Verkehrssicherung, Beschilderung, Oberbodenarbeiten und Asphaltschnitt sind bei allen Varianten nahezu gleich. Gemeinderat Bernhard Herterich stellte den Antrag für die Beton-Variante, dies wurde mit 3:6 Stimmen abgelehnt. Das Gremium beschloss dann mit 6:3 Stimmen, dass die Ausschreibung gemäß der günstigsten Variante – Vermörtelung – für rund 200.000 Euro ausgeschrieben werden soll.
Anschluss an die Kläranlage Euerdorf
2. Bürgermeister Michael Röder, der in Abwesenheit von Bürgermeister Peter Bergel die Sitzung leitete, informierte über die nichtöffentlichen Beschlüsse aus der letzten Sitzung. Danach wird eine Dokumentation über das Trinkwassereinzugsgebiet zum Preis von rund 3000 Euro beauftragt.
Außerdem ging ein Brief an die Nachbargemeinde Ramsthal und an den Markt Sulzthal, in dem sie aufgefordert worden sind, Stellung zum Interesse zum Anschluss an die Kläranlage Euerdorf zu beziehen. Für den Anschluss soll eine dauerdrucküberwachte Leitung durch das Trinkwasserschutzgebiet den Radweg entlang zur Kläranlage führen. Die Nachbarkommunen sollen sich bis 31. Mai dazu äußern, der Markt Euerdorf befürwortet nur diese Lösung.
Aufgrund der Arbeitsteilung war auch 3. Bürgermeister Michael Fell mit eingebunden. Er informierte zum „Windenergie“-Beteiligungsverfahren, Regionalplan Main-Rhön. Danach werde es in Euerdorf kein Windrad geben, „wir sehen vielleicht ein paar Flügelspitzen von Anlagen aus Ramsthal oder Sulzthal mehr“, so Fell. Elmar Hofmann konnte sich aber durchaus ein Windrad am Wirmsthaler Berg vorstellen. Eine Steinbrucherweiterung diene hier nur einer Privatperson, bei einem Windrad könnte es zur Bürgerbeteiligung kommen, so Hofmann. Die Steinbrucherweiterung habe vor kurzem bereits begonnen, man suche derzeit bei der Verwaltung noch nach der Genehmigung und habe beim Landratsamt nachgefragt, so Michael Röder. Der Rat erhob abschließend bei 6:3 Stimmen keine Einwände gegen den Regionalplan.
Bedarfsumleitung durch Sulzthal und Euerdorf
Die Bedarfsumleitung U57 führt bei einer Autobahnsperrung zwischen Anschluss Wasserlosen und Hammelburg temporär bis Ende September auch durch Sulzthal und Euerdorf . Im Durchschnitt komme dies einmal im Monat vor, man wies auf die auftretende Reibung in der 90-Grad-Kurve in Euerdorf hin. Das Gremium stimmte der Umleitungsstrecke zu, verwies aber auf die geringe Bachüberdeckung von nur etwa 30 Zentimetern.
Nicht bewertet wissen und auch keine größere Diskussion hervorrufen wollte Fell mit dem Thema Kreisumlage, mit dem er sich beschäftigt hatte. Fakt sei jedoch, dass der Markt Euerdorf 1165 Euro pro Kopf und damit annähernd das Doppelte zahle wie der Durchschnitt der weiteren Gemeinden (617 Euro ). Man zahle elf Prozent mehr als im vergangenen Jahr, daher sei es unseriös, vom Kreis zu behaupten, die Kreisumlage steige um drei Prozent, sagte Hofmann. Der Kreis müsse den Kommunen gegenüber alle Zahlen offenlegen, tue dies aber nicht. Hofmann zeigte sich nicht gewillt, das weiterhin zu unterstützen. „Wir sollten dem widersprechen und uns anwaltlichen Beistand nehmen“, so Hofmann. Er zeigte sich überzeugt, dass es dann zu einem Vergleich kommen werde.
Zuschussanträge für Läutanlage und Prunksitzung
Das Gremium beschäftigte sich noch mit zwei Zuschussanträgen, zum einen für die Instandsetzung der Läutanlage der Pfarrkirche in Euerdorf . Laut Angebot der Firma Glockengießerei Perner GmbH belaufen sich die Kosten der Instandsetzung des Glockenmotors und die Reparatur der Verkabelung und Unterbringung in einem neuen Schaltkasten auf 4654 Euro . Die Diözese Würzburg gewährt einen Zuschuss in Höhe von 50 Prozent der Kosten. Bisher hat der Markt Euerdorf die Baulasten der Kirchen zu 44 Prozent gefördert, hier sprach sich der Rat für einen Zuschuss in Höhe von 20 Prozent aus. Zum anderen ging es um den Zuschussantrag der EuKaGe für Mehrkosten der Prunksitzung, Veranstaltungsort war die Mehrzweckhalle in Sulzthal. Geltend gemacht wurden hier Mehrkosten in Höhe von 1880 Euro . Gemeinderat Bernhard Herterich erinnerte daran, dass es sich hier nicht um Investitionskosten handle, und dass aktuell bei der Schulturnhalle der Umbau auch zur Festhalle laufe. Michael Röder wollte aber nichts von einer EuKaGe-Halle hören, musste aber zugeben, dass zuletzt hauptsächlich deren Mitglieder an der Planung beteiligt gewesen seien. Mit 6:3 Stimmen wurde ein Zuschuss in Höhe von 1000 Euro gewährt.
Nicht positiv beschieden wurde abschließend eine Bauvoranfrage zur Errichtung eines Zweifamilienhauses „Am Heiligenberg“. Den Räten fehlten die eingezeichneten Baugrenzen sowie Höhen- und Querschnitte.
Fränkisch würde man sagen:"sind die denn nur b...?"
Dabei muss man sich fragen wo der Sachverstand zum Bankett-Problem bleibt. Offensichtlich ist keiner ortskundig!
Die 200.000 sind rausgeworfenes Geld weil es in kürzester Zeit wieder kaputt geht! Jeder Bauunternehmer weiß das.
Aber viel befremdlicher ist die Haltung zur Kläranlage bzw. zum Anschluss!
"Die Nachbarkommunen sollen sich bis 31. Mai dazu äußern, der Markt Euerdorf befürwortet nur diese Lösung."
So geht man nicht mit Partnern um!
Das ist Erpressung!
Unabhängig dass der Gemeinderat offensichtlich die Vorgestellten physikalischen Eigenschaften nicht kapiert hat, wird hier Geld verdummt auf Kosten der Bürger oder Obenlieger!
Die werden wie Feinde, aber nicht wie Partner behandelt!
Zum zahlen sind sie gut genug!
Es wird Zeit, dass sich der Gemeinderat ändert und man als Gemeinschaft, ohne die alten, verbitterten und destruktiven Räte, agiert.