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Maßbach
Ballett mit der Posaune
Classic Brass findet jährlich mehr Zuhörer bei seinen Konzerten in Poppenlauer. Erstmals gaben die Musiker ihr Konzert auf der Freilichtbühne.
Classic Brass spielte zum 12. Mal in Poppenlauer, aber zum ersten Mal auf der Freilichtbühne im Schrimpf'schen Schlossgarten.       -  Classic Brass spielte zum 12. Mal in Poppenlauer, aber zum ersten Mal auf der Freilichtbühne im Schrimpf'schen Schlossgarten.
Foto: Hartmut Hessel | Classic Brass spielte zum 12. Mal in Poppenlauer, aber zum ersten Mal auf der Freilichtbühne im Schrimpf'schen Schlossgarten.
Hartmut Hessel
 |  aktualisiert: 17.08.2022 06:30 Uhr

Meisterhafte Landschaften in Noten hat er geschaffen, mit Melodien hat er sie in neues Licht getaucht und verändert oder neu ins Bewusstsein seiner Landsleute geschoben, der norwegische Komponist Edvard Grieg (1843-1907). Und es war die "Morgenstimmung" aus einer Peer Gynt Suite, die "Classic Brass" endgültig auf der Freilichtbühne Schrimpf'schen Schlossgarten in Poppenlauer ankommen ließ.

Zum 12. Mal - elf Mal davon in der Vorweihnachtszeit - kamen Gründer Jürgen Gröblehner (Trompete) mit Christian Fath (Horn) und mit den aus Ungarn stammenden Zoltan Nagy (Trompete), Szabolcs Horváth (Posaune) und Roland Krem (Tuba) als "Classic Brass" nach Poppenlauer.

Saalkonzerte sind derzeit problematisch, insbesondere weil der Zuspruch zu diesem Ensemble hier seit Jahren stetig gewachsen war. Der Heimatverein, zusammen mit einer Schar getreuer Schauspieler aus der Theatergruppe, stellte als Veranstalter den idealen Schau- und Hörplatz für das Konzert zur Verfügung. Den Trinkspruch hatte Jürgen Gröblehner mit der Aussage geliefert, dass der Auftritt in Poppenlauer "der erste seit einem Weihnachtskonzert 2020 in Thüringen" sei und damit der Start für weitere Auftritte gegeben ist.

Bekannte Melodien

Als Konzertthema für 2021 hatte "Classic Brass" "Favorites of Music" vorgegeben, was zumindest die Möglichkeiten nicht einschränkte. Die Auswahl der Stücke glich einem "Who is Who?" auf der klassischen Belletristikleiter und wenn der Komponist nicht so bekannt ist, die Melodie ist es allemal. Johann Sebastian Bach (1685-1750) war mit dem Arioso vertreten und Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) mit der Arie "Königin der Nacht".

Dabei wurde wieder deutlich, dass seriöser Klamauk gerne von den Musikern weitergegeben wird. "Jürgen muss jetzt die Piccolo-Trompete spielen, sonst gibt es für ihn kein Bier nach dem Konzert!" . Das war so ein Kalauer, die sich Christian Fath, Jürgen Gröblehner und Roland Krem gerne mal gegenseitig verabreichten.

Es hat gepasst, schon deshalb, weil in der Moderation die Leichtigkeit, ja mitunter Heiterkeit der Töne aus den Blasinstrumenten vorweggenommen wurde. Christian Fath spielt nicht nur Waldhorn, sondern er übernimmt auch die Arrangements und Kompositionen des Quintetts. Da können eben die Arie und selbst Ballettmelodien mit der Posaune, Tuba oder der Trompete neu interpretiert werden. Das nimmt den "Favorites" nicht den Glanz, setzt aber andere Farbtöne.

Und siehe, der kompositorische Vielschreiber Antonio Vivaldi (1678-1741) findet mit dem eher selten gespielten Instrument, dem Euphonium, in der Opernarie "Vedro con mio diletto" neue Aufmerksamkeit. Wenn "Der Karneval von Venedig" von Jean Baptiste Arban (1825-1889) gespielt wird, ist das die Hochzeit der Verkleidung.

In Kostümen

Die Helfer der Schauspielgruppe waren alle in Kostümen bei der Arbeit, ein Tänzchen vor der Bühne hätte gut zu dem Beitrag gepasst. Überhaupt war das Konzert sehr beschwinglich, denn gerade Tanzmelodien hatte sich "Classic Brass" ins Programm geschrieben, sei es aus Georges Bizets (1838-1875) Oper "Carmen" oder der Ausschnitt aus "Schwanensee" von Peter Tschaikowski (1840-1893).

Die Musiker selbst mit den nicht so kleinen Instrumenten versuchten sich gar mit Tanzschritten. Na ja, das war dann nicht ihr Tag. Er wäre es aber gewesen, wenn sie wirklich Barbara Streisand hätten bei der Filmmelodie "The way we were" von Marvin Hamalisch (1944-2012) begleiten können. Das feinfühlige Arrangement speziell für die Posaune von Szabolcs Horvàth, läutete in dem fast voll besetzten Innenhof eine wundervolle Abendstimmung ein.

Das wurde noch übertroffen von der Zugabe, die einigen Besuchern die Stimme zurück gab. "Guten Abend, gute Nacht" das Wiegenlied von Johannes Brahms (1833-1897) sangen einige mit, viele summten es. So wie sie einzogen, verließen die Musiker musikalisch die Bühne mit ihren markanten, einprägsam geblasenen Tönen. Es war eine Freude.

 
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