
Ende März ist es wieder so weit: Die Theatergruppe Burkardroth bringt mit „Es fährt kein Zug nach Nirgendwo“ von Winnie Abel ihre neueste Inszenierung auf die Bühnen in Lauter und Bad Bocklet.
Seit November 2024 proben die elf Darsteller wöchentlich – mit einer kurzen Pause über Weihnachten. Um einen regionalen Bezug herzustellen, passen sie die literarische Vorlage behutsam an. Zwar bleibt der Text in Hochdeutsch, doch gesprochen wird in der örtlichen Mundart.
Eine Bühne für den maroden Bahnhof
Regie führt erneut Anton Büchs, der das Stück gemeinsam mit einem kleinen Team auswählte. Die Berichterstattung über den Zustand des Bad Kissinger Bahnhofs inspirierte ihn zur Wahl dieses Stücks.
„Wiedererkennung ist durchaus gewollt“, betont er und verweist auf das aufwendige Bühnenbild, das den maroden, toilettenlosen Bahnhof von Bad Kissingen eindrucksvoll nachbilde. „Das ist in diesem Jahr eine technische Herausforderung“, verrät Büchs. Das Bühnen- und Requisitenteam arbeitet bereits seit November an der Umsetzung.
Um den Lokalbezug zu verstärken, besuchte Büchs vorab den Bahnhof in Bad Kissingen. „Ohne Toiletten, ohne Einkaufsmöglichkeit, keine Auskunft, alte Plakate – ein Bauzaun begrüßt die Fahrgäste“, zählt er auf. Die Theatergruppe nutzt diese Eindrücke, um eine treffende Persiflage auf die Bühne zu bringen.
Die Handlung: Gestrandet im Nirgendwo
Worum geht es in dem Stück? Eine Gruppe Reisender bleibt in Winnie Abels Komödie in einem trostlosen Bahnhof stecken – ein technischer Defekt verhindert die Weiterfahrt. Die Zugfahrt endet ausgerechnet in Bad Kissingen, und während das Publikum mit den Gestrandeten ausharrt, verkünden die Lautsprecher immer neue Hiobsbotschaften.
Die bunt zusammengewürfelte Reisegesellschaft erwartet das Schicksal mit höchst unterschiedlicher Gemütslage. Geschäftsmann Viktor (Florian Hanft) verzweifelt an seinem geplatzten Termin, während Motivationstrainerin Sieglinde Sieg (Diana Metz) die Ruhe bewahrt. Hubert (Kurt Manger) philosophiert über Verschwörungstheorien, während sich der trinkfreudige Kegelclub – bestehend aus Bärbel (Carmen Balling), Britta (Katrin Frank), Lara (Verena Schönstein) und der naschhaften Thea (Christine Krapf) – mit Sekt und Speckschnecken tröstet.

Der wortkarge Aussteiger Reinhold (Mario Hümpfer) will einfach nur seine Ruhe. Als der korrekte Polizist Konrad (Mario Metz) erscheint, schöpfen alle Hoffnung – bis die Nachricht die Runde macht, dass sich möglicherweise ein Psychopath unter den Reisenden befindet. Das Chaos nimmt seinen Lauf, zumal auch noch der verwirrte Psychiatriepatient Ingo (Felix Purretat) sowie die orientierungslose amerikanische Touristin Stacy (Laura Rottenberger) in die Szenerie stolpern.
35. Inszenierung in 41 Jahren
Die Theatergruppe Burkardroth feiert mit dieser Inszenierung ihre 35. Aufführung im 41. Jahr ihres Bestehens. Die Spielfreude ist bei den Proben spürbar – insbesondere die Kegelfreundinnen leben ihre Rolle mit Hingabe aus und schimpfen über den „ranzigen Bahnhof“.
Währenddessen drängt sich eine zentrale Frage immer stärker auf: Wann fährt endlich der nächste Zug? Die vermeintlich beruhigende Antwort lautet stets: „Gleich.“ Doch bald folgt die ernüchternde Erkenntnis: „In dem Kaff hält aber auch kein anderer Zug nach Würzburg.“
Neben den bekannten Gesichtern stehen diesmal auch zwei Neuzugänge auf der Bühne. Felix Purretat, dem schon lange der Sinn nach Schauspiel stand, nutzt nun die Gelegenheit zum Debüt. Mario Hümpfer hingegen ist ein Rückkehrer – er stand bereits früher mit der Gruppe auf der Bühne. „Ich habe es einfach vermisst“, sagt er über seine Rückkehr.
Aufführungstermine und Ticketverkauf
Gespielt wird in der Edelweißhalle Lauter am 28., 29. und 30. März 2025 sowie im Pfarrsaal Bad Bocklet am 5., 6., 12. und 13. April 2025, jeweils um 19.30 Uhr.
Information: Wer mitreisen möchte, kann sich ab Freitag, 14. März (15 bis17 Uhr), und Samstag, 15. März 2025 (10 bis 12 Uhr), im Rhöncenter Burkardroth „Fahrkarten“ sichern. Restkarten sind ab dem 17. März jeweils von 18 bis 20 Uhr unter der Telefonnummer 09734/5015 erhältlich.
