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Bad Kissingen
Badesaison im Landkreis Bad Kissingen: Viel Frust trotz Plus an Badegästen
Von steigenden Betriebskosten bis zu Personalmangel: Die Saison war für die meisten Freibäder keine leichte. Es kamen zwar wieder mehr Gäste, angesichts des Wetters hatten die großen Bäder mit mehr gerechnet.
Wasserwart Alexander Mauer (von links),  Barbara Keller (Förderverein) und Hausmeister Steffen Haas ziehen im Maßbacher Freibad die Eispuffer fest. Für die Maßbacher war es eine sehr gute Saison.       -  Wasserwart Alexander Mauer (von links),  Barbara Keller (Förderverein) und Hausmeister Steffen Haas ziehen im Maßbacher Freibad die Eispuffer fest. Für die Maßbacher war es eine sehr gute Saison.
Foto: Heike Beudert | Wasserwart Alexander Mauer (von links), Barbara Keller (Förderverein) und Hausmeister Steffen Haas ziehen im Maßbacher Freibad die Eispuffer fest. Für die Maßbacher war es eine sehr gute Saison.
Benedikt Borst, Heike Beudert, Julia Raab, Ralf Ruppert
 |  aktualisiert: 16.11.2022 15:30 Uhr

Trotz des sonnenreichsten Sommers seit Beginn der Aufzeichnungen herrscht im Bad Kissinger Rathaus Ernüchterung, was die Freibadsaison angeht. Grund sind die mäßigen Besucherzahlen. 77.181 Badegäste kamen diesen Sommer in das große Terrassenschwimmbad am Finsterberg. Das sind zwar rund 6000 mehr als in der Saison vor der Pandemie (2019: 71.000), aber von den Besucherrekorden früherer Tage ist das Bad weit entfernt. Zum Vergleich: Im Rekordsommer 2003 mit weniger Sonnenstunden zählte das Freibad 172.000 Besucher . "Von der Zahl der Besucher war die Badesaison enttäuschend", sagt Maik Schmeller, Leiter des städtischen Gebäudemanagements.

Über die Jahre gingen die Zahlen zurück, Anfang der 2000er kamen auch in durchwachsenen Sommern noch mehr als 100.000 Badegäste. Über die Gründe kann Schmeller nur mutmaßen. Dass aktuell Besucher aufgrund der Pandemie noch vorsichtig sind , könne mit reinspielen, genauso wie die Beliebtheit von privaten Pools in den Gärten.

Einen wesentlichen Grund sieht Schmeller im veränderten Freizeitverhalten. Kinder, Schüler und Jugendliche haben heutzutage ein großes Angebot an Freizeitaktivitäten, viele verbringen nachmittags zudem die Zeit in Schule und Hort, weil die Eltern berufstätig sind. Dennoch: "An den vollen Tagen war auffällig, dass die Nichtschwimmerbecken beide voll und die Schwimmerbereiche leerer waren", berichtet er. 23.000 Besucher und damit rund 30 Prozent aller Gäste machen Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre aus. Gemessen an der Altersverteilung der Bevölkerung im Landkreis ist das überdurchschnittlich viel. Ob im Vergleich zu früher insbesondere erwachsene oder jüngere Badegäste fehlen, lasse sich nicht beantworten, da das Alter erst unlängst seit einer Kassenumstellung erfasst werde.

Ein Trostpflaster für Schmeller: Mit 244.000 Euro hat sich die Einnahmesituation im Vergleich zu den Vorjahren verbessert. Es gab zwar Rettungseinsätze, aber keine gravierenden Unglücksfälle, und der Betrieb wurde trotz Personalmangels unter Inkaufnahme von Überstunden gestemmt.

Maßbach macht die Ausnahme

"Es war ein hervorragender Sommer," bilanziert dagegen Maßbachs Bürgermeister Matthias Klement die Saison, auch wenn die Besucherstatistik noch fehlt, weil die zuständige Mitarbeiterin in der Verwaltung Urlaub hat. Viele Besucher aus Nah und Fern seien gekommen. In allen Bereichen habe es reibungslos geklappt, angefangen von der technischen Betreuung des Bades über die Wasseraufsicht bis hin zur neuen Kioskbetreiberin. Er habe viele positive Rückmeldungen von Badegästen erhalten. Personalmangel war in Maßbach kein Thema, ebenso wenig wie die gestiegenen Stromkosten. Denn der weitaus größte Anteil des Strombedarfs wird von einer Photovoltaikanlage gedeckt. Eine Solarthermie temperiert das Wasser.

Von einer super Saison spricht auch Barbara Keller, die Vorsitzende des Maßbacher Freibadfördervereins. Die Mitglieder unterstützen den Bauhof beim Unterhalt. "Wir helfen, wo wir helfen können." Dank des Fördervereins konnten im Maßbacher Freibad sogar Sonderschwimmzeiten angeboten werden. In der Mittagszeit sowie abends organisierte Barbara Keller jeweils ein Erwachsenenschwimmen. Kapazitäten gab es zudem für einen Schwimmkurs. "Wir haben eine tolle Zusammenarbeit; sie könnte fast nicht besser sein,", meint Keller. Sie glaubt, dass ehrenamtliche Unterstützung in der Zukunft für kleine Freibäder immer wichtiger wird.

Mittlerweile ist das Freibad über dem Lauertal winterfest gemacht. Ein Teil des Wassers wird abgelassen. Dieses Wasser läuft aber nicht in den Kanal, sondern wird als Gießwasser Verwendung finden, erklären Wasserwart Alexander Mauer und Hausmeister Steffen Haas.

Unzufriedenheit in Hammelburg

Die Therme Sinnflut in Bad Brückenau öffnet in den Sommermonaten im zugehörigen Schwimmbad den Außenbereich. Insgesamt besuchten von Mai bis September 47.247 Gäste die Therme. In der Zahl sind allerdings auch die Saunagäste enthalten. Im Ferienmonat August wurden die meisten Besucher verzeichnet, teilen die Stadtwerke Bad Brückenau mit. Im Vergleich zum Vorjahr weichen die Besucherzahlen laut Geschäftsführer Torsten Zwingmann kaum ab. Lediglich in den Monaten Mai und Juni unterscheiden sich die Zahlen. "Das liegt aber an den coronabedingten Schließungen in diesen Monaten 2021", sagt er. Das Wasser aus dem Außenbecken wird weiter benutzt. Mutige Saunagäste kühlen sich in einem abgetrennten Bereich des Außenbeckens auch im Winter darin ab.

Genau 44.139 Besucher verzeichnete das Hammelburger Freibad von der Eröffnung am 14. Mai bis zur Schließung am 9. September. "Für den heißen Sommer war das zu wenig", sagt Betriebsleiter Edgar Beck. Die Besucherzahl liegt deutlich über den Coronajahren 2020 (13.898) und 2021 (12.528) mit verkürzten Öffnungszeiten und sogar noch über dem Vor-Corona-Jahr 2019 (39.634). Damals sei das Wetter allerdings deutlich schlechter gewesen. Fehlen würden vor allem die Jugendlichen.

Für das Naturbad Aura meldet der dortige Bürgermeister Thomas Hack rund 4800 Besucher . "Das sind rund ein Drittel mehr als in den letzten beiden Corona-Jahren", sagt Hack. Dabei war heuer wegen Personalmangels zunächst nur von Freitag bis Sonntag geöffnet, erst in den Sommerferien war bei schönem Wetter täglich auf. "Wir haben langjähriges, sehr engagiertes Personal im Naturbad, das unter den erschwerten Bedingungen die Aufgaben sehr gut erledigt hat", lobt Hack sein Team. Nach der Schließung zum Ende der Sommerferien werde das Bad für den Winter vorbereitet. Der Aufwand in dem Naturbad halte sich in Grenzen: Die Pumpen werden ausgeschaltet und die Pflanzen der Filterflächen zurückgeschnitten. "Vermutlich werden wir den Badesteg über den Winter erneuern müssen."

 
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Da es uns doch so schlecht geht haben sich mittlerweile einige Zeitgenossen einen Privatpool gebaut, der auch noch teilweise von den Feuerwehren gefüllt wird. Mit der Hauswasserleitung brauchts viel zu lang. Oh ja, uns geht's so schlecht, dass wir uns Privatpools leisten müssen. Dies wird auch dazu führen, dass die Schwimmbadbenutzer tiefer in die Tasche greifen müssen - die Unterhaltskosten bleiben ja gleich ...
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  • Funkenstern
    Höre ich da Ironie oder Neid?
    Ich kann mich nicht entscheiden…
    Ich habe seit 15 Jahren einen privaten Pool, den wir mit dem Freundeskreis nutzen.
    Die Feuerwehr füllt den nicht…
    Aber unsere Grillpartys sind nicht mehr wegzudenken.
    Jeder bringt was mit und ich stelle Grill und Pool sowie die Toilette in 10 m Entfernung.
    Wo gibts so nen Service?
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