Bad Kissingen
Bad Kissinger Summertime: Soul, Reggae und beste Laune
Der Mix aus karibischen Rhythmen und Classic Rock zog heuer in den Regentenbau um. Die Bands nutzten die Möglichkeiten des Saales aber unterschiedlich.
Stimmungsvoller als im Max-Littmann-Saal hätte das Konzert mit der Blues Brother-Tribut-Band "Sixtyfive Cadillac" auch im Kurgarten nicht sein können: Wohl dem Veranstalter, der einen Regentenbau hat, wenn der Sommer Pause macht und im Kurgarten statt der erhofften "Summertime" regenkalte "Showertime" herrscht. Das stilvolle Ambiente im Regentenbau beflügelt Musiker wie Besucher auch bereits am Freitag bei "LaSmala Banda" aus Chile, die für eine explosive Mischung aus Lateinamerika stehen.
Stillsitzen war bei den Summertime-Konzerten fast unmöglich: Die neunköpfige LaSmala Banda verführte am Freitag zum Tanzen, Feiern oder einer großen Fiesta. Ein Manko: Die Band ist zu sehr auf Rhythmus, Schlagzeug und Bassgitarre fixiert, sodass Instrumente wie Klarinette oder Saxophon übertönt wurden. Mit andalusischer Leidenschaft erreicht es Carlos Lobo Rumba, Reggae und Flamenco zu einem energiegeladenen Sound zu verbinden. Die Chilenin Andrea Zarate liefert mit ihrer unverkennbaren Stimme die perfekte Ergänzung zum Franco-Algerier Alexis Goulene. Perkussionisten, Klavier, Akkordeon, Bass und Gitarren vervollständigten das explosive Lebensgefühl auf die Bühne. Im Kurgarten wäre die Lautstärke besser zu verkraften gewesen. Doch leider machte das Wetter Bands und Veranstalter einen Strich durch die Rechnung. Vermutlich wussten die Band-Techniker am Freitagabend nicht, dass man auch ohne Verstärker in diesem bezaubernden Konzertsaal auskommt.
Gehörstopfen waren angebracht, oder man musste sich arrangieren und tanzen. "Ich habe gedacht, wir gehen mal hin, egal was uns erwartet. Aber uns ist die Musik zu laut", sagte eine Besucherin. Auch Christian Belz aus dem Sinngrund ging bereits nach einer dreiviertel Stunde. Er und seine Frau sagten: "Uns ist es zu laut. Außerdem ist es nicht die karibische Musik, so wie wir sie kennen."
Heike Deen aus Bad Kissingen dagegen fand die Musik nicht zu laut: "Ich bin mit meinem Mann extra hergekommen, weil wir kubanische, karibische Musik oder Salsa gerne hören und auch gerne dazu tanzen." Schade fand Heike Deen, dass so wenig Publikum gekommen sei. Nur rund 120 Gäste besuchten das Konzert am Freitagabend.
"Ich denke, viele haben gedacht, bei dem Wetter fällt das Konzert aus. Sie haben bestimmt nicht gewusst, dass die Veranstaltung in den Regentenbau verlegt wurde", sagte Heike Deen, und: "Wir haben es auch erst nach telefonischer Nachfrage erfahren." Im Rumba- oder Salsaschritt tummelten sich die Tanzpaare auf der großen Tanzfläche vor der Bühne.
Deutlich besser nutzten am Samstag die Musiker von Sixtyfive Cadillac die Klangmöglichkeiten des Saales. Wenn die Lautsprecher nicht überdreht, Bass und Drums den Sound nicht platt machen, der Klang sich rundet, werden die zehn Musiker zur kleinen, virtuosen Big Band. "Die älteste Boygroup Europas", wie sie sich scherzhaft nennen, wäre nicht fast 30 Jahre dick im Geschäft, hätten sie nicht ausnahmslos exzellente Musiker in ihren Reihen.
Die Besetzung von Sixtyfive Cadillac - Trompete, Posaune Sax und Altsax, die Rock-Sektion aus Piano, Schlagzeug, Gitarren und Bass, dazu die beiden singenden Brüder - entsprechen dem John Landis Kultfilm "Blues Brothers" von 1980, der damals eine neue musikalische Ära einläutete.
Aber nicht nur Hut, Krawatte und Anzug in schwarz mit dunkler Sonnenbrille übernahmen Heiko Ebeling und Martin Connell, das Frontduo von Sixtyfive heizte dem Publikum auch ein wie einst John Belushi und Dan Aykroyd. "Mann sind die cool", meint "El Mundy" aus Westheim, der stilecht gekleidete Blues-Brothers-Fan. Im Nu ist die Tanzfläche voll. "Everybody needs somebody to love" wird zum Motto des Abends, immer wieder in Variationen und kleinen Sequenzen eingestreut.
Nach Wayne Cochrans Schmusesong "Goin' back to Miami" geraten Renate und Carmen aus Remscheid ins Schwärmen: "Ach, was war das für eine romantische Zeit". Nachträumen geht aber nicht, Musik non stop ist angesagt, es gibt keine Pause. Selbst die Moderationen von Heiko Ebeling sind sparsam. Es wird den Jungs aus dem hohen Norden allerdings nicht gerecht, sie auf eine reine Blues-Brothers-Tribute Band zu reduzieren. Arrangements von Klassikern und Bearbeitungen von Hits der Beatles sind zu hören, Frank Zappa ist dabei ,"Lady Madonna" und "Twist and shout" rocken den Saal. Und als Reminiszenz an die Region bringt eine zart melodiöse Pianofassung des Frankenlieds "Wohlauf die Luft geht frisch und rein" nicht nur die Generation 50plus aus Main und Saale zum Jubeln. Die Jazz Sessions sind vom Feinsten, Michael Schrant lässt die Drums erzittern, Walter Kohns Bass hämmert und Steve-Winwood-Klassiker wie "Gimme Some Lovin" sorgen für Gänsehautfeeling. Das sieht auch Jürgen Back, Trompeter im Kurorchester so: "Wie die zusammen harmonieren, das ist schon toll"
Martin Connell, ansteckend fröhlicher Wonneproppen mit rotem Rauschebart, ist ein Soulkönner mit facettenreicher voluminöser Stimme. Heiko Ebeling ist das pulsierende Herz von Sixtyfive Cadillac: Kerniger Typ, raumgreifende Schritte, klare Gesten. Bei den Zugaben zeigt "Mr. Power" auch sein härteres, wilderes Rockgesicht, und Ebeling singt sich die Seele aus dem Leib. Zuletzt lobte der Entertainer aus Walsrode den Max-Littmann-Saal als "supertolle Location" und stellt fest: "It was a great night".
Schlagzeug übertönt Klarinette
Stillsitzen war bei den Summertime-Konzerten fast unmöglich: Die neunköpfige LaSmala Banda verführte am Freitag zum Tanzen, Feiern oder einer großen Fiesta. Ein Manko: Die Band ist zu sehr auf Rhythmus, Schlagzeug und Bassgitarre fixiert, sodass Instrumente wie Klarinette oder Saxophon übertönt wurden. Mit andalusischer Leidenschaft erreicht es Carlos Lobo Rumba, Reggae und Flamenco zu einem energiegeladenen Sound zu verbinden. Die Chilenin Andrea Zarate liefert mit ihrer unverkennbaren Stimme die perfekte Ergänzung zum Franco-Algerier Alexis Goulene. Perkussionisten, Klavier, Akkordeon, Bass und Gitarren vervollständigten das explosive Lebensgefühl auf die Bühne. Im Kurgarten wäre die Lautstärke besser zu verkraften gewesen. Doch leider machte das Wetter Bands und Veranstalter einen Strich durch die Rechnung. Vermutlich wussten die Band-Techniker am Freitagabend nicht, dass man auch ohne Verstärker in diesem bezaubernden Konzertsaal auskommt.
Kritik an der Lautstärke
Gehörstopfen waren angebracht, oder man musste sich arrangieren und tanzen. "Ich habe gedacht, wir gehen mal hin, egal was uns erwartet. Aber uns ist die Musik zu laut", sagte eine Besucherin. Auch Christian Belz aus dem Sinngrund ging bereits nach einer dreiviertel Stunde. Er und seine Frau sagten: "Uns ist es zu laut. Außerdem ist es nicht die karibische Musik, so wie wir sie kennen." Heike Deen aus Bad Kissingen dagegen fand die Musik nicht zu laut: "Ich bin mit meinem Mann extra hergekommen, weil wir kubanische, karibische Musik oder Salsa gerne hören und auch gerne dazu tanzen." Schade fand Heike Deen, dass so wenig Publikum gekommen sei. Nur rund 120 Gäste besuchten das Konzert am Freitagabend.
Info erst auf Nachfrage
"Ich denke, viele haben gedacht, bei dem Wetter fällt das Konzert aus. Sie haben bestimmt nicht gewusst, dass die Veranstaltung in den Regentenbau verlegt wurde", sagte Heike Deen, und: "Wir haben es auch erst nach telefonischer Nachfrage erfahren." Im Rumba- oder Salsaschritt tummelten sich die Tanzpaare auf der großen Tanzfläche vor der Bühne. Deutlich besser nutzten am Samstag die Musiker von Sixtyfive Cadillac die Klangmöglichkeiten des Saales. Wenn die Lautsprecher nicht überdreht, Bass und Drums den Sound nicht platt machen, der Klang sich rundet, werden die zehn Musiker zur kleinen, virtuosen Big Band. "Die älteste Boygroup Europas", wie sie sich scherzhaft nennen, wäre nicht fast 30 Jahre dick im Geschäft, hätten sie nicht ausnahmslos exzellente Musiker in ihren Reihen.
Die Besetzung von Sixtyfive Cadillac - Trompete, Posaune Sax und Altsax, die Rock-Sektion aus Piano, Schlagzeug, Gitarren und Bass, dazu die beiden singenden Brüder - entsprechen dem John Landis Kultfilm "Blues Brothers" von 1980, der damals eine neue musikalische Ära einläutete.
Aber nicht nur Hut, Krawatte und Anzug in schwarz mit dunkler Sonnenbrille übernahmen Heiko Ebeling und Martin Connell, das Frontduo von Sixtyfive heizte dem Publikum auch ein wie einst John Belushi und Dan Aykroyd. "Mann sind die cool", meint "El Mundy" aus Westheim, der stilecht gekleidete Blues-Brothers-Fan. Im Nu ist die Tanzfläche voll. "Everybody needs somebody to love" wird zum Motto des Abends, immer wieder in Variationen und kleinen Sequenzen eingestreut.
Nach Wayne Cochrans Schmusesong "Goin' back to Miami" geraten Renate und Carmen aus Remscheid ins Schwärmen: "Ach, was war das für eine romantische Zeit". Nachträumen geht aber nicht, Musik non stop ist angesagt, es gibt keine Pause. Selbst die Moderationen von Heiko Ebeling sind sparsam. Es wird den Jungs aus dem hohen Norden allerdings nicht gerecht, sie auf eine reine Blues-Brothers-Tribute Band zu reduzieren. Arrangements von Klassikern und Bearbeitungen von Hits der Beatles sind zu hören, Frank Zappa ist dabei ,"Lady Madonna" und "Twist and shout" rocken den Saal. Und als Reminiszenz an die Region bringt eine zart melodiöse Pianofassung des Frankenlieds "Wohlauf die Luft geht frisch und rein" nicht nur die Generation 50plus aus Main und Saale zum Jubeln. Die Jazz Sessions sind vom Feinsten, Michael Schrant lässt die Drums erzittern, Walter Kohns Bass hämmert und Steve-Winwood-Klassiker wie "Gimme Some Lovin" sorgen für Gänsehautfeeling. Das sieht auch Jürgen Back, Trompeter im Kurorchester so: "Wie die zusammen harmonieren, das ist schon toll"
Martin Connell, ansteckend fröhlicher Wonneproppen mit rotem Rauschebart, ist ein Soulkönner mit facettenreicher voluminöser Stimme. Heiko Ebeling ist das pulsierende Herz von Sixtyfive Cadillac: Kerniger Typ, raumgreifende Schritte, klare Gesten. Bei den Zugaben zeigt "Mr. Power" auch sein härteres, wilderes Rockgesicht, und Ebeling singt sich die Seele aus dem Leib. Zuletzt lobte der Entertainer aus Walsrode den Max-Littmann-Saal als "supertolle Location" und stellt fest: "It was a great night".
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!!
Ebenfalls nicht nachvollziehbar, das ein LKW mitten im Quellenschutzgebiet ohne behördliche Prüfung dort parken darf. Es gab Zeiten da wurde einem Autohersteller vorgeschrieben, Planen unter die Fahrzeuge zu legen. Als dies nicht geschah, war es den Zeitungen eine halbe Seite Berichterstattung wert.
Demnach ist das am Samstagnacht geschehene eine Schlamperei der Staatsbad, die wahrscheinlich ungesühnt bleiben wird , da sich ohnehin