zurück
LKR Bad Kissingen
Bad Kissinger Sommer wird digital
Menschen in Seniorenheimen oder Klinken, die nicht ins Konzert gehen können, haben die Gelegenheit, Konzerte des Kissinger Sommers per Livestream zu verfolgen. So die Idee. Aber: Nicht alle Altenheime haben die technische Ausstattung.
Dieses Jahr können Klassik-Fans den 'Kissinger Sommer' auch im Internet  erleben. Foto: Silvia Gralla/Archiv/Eröffnungsabend 2021       -  Dieses Jahr können Klassik-Fans den 'Kissinger Sommer' auch im Internet  erleben. Foto: Silvia Gralla/Archiv/Eröffnungsabend 2021
| Dieses Jahr können Klassik-Fans den "Kissinger Sommer" auch im Internet erleben. Foto: Silvia Gralla/Archiv/Eröffnungsabend 2021
Redaktion, Charlotte Wittnebel-Schmitz
 |  aktualisiert: 12.11.2022 19:55 Uhr

Das große Konzertevent "Bad Kissinger Sommer " wird digital . Das neue Projekt "Gesund mit Musik" verspricht, dass Menschen, die selbst nicht ins Konzert können, den Kissinger Sommer im Internet miterleben. Der Kissinger Sommer strebe damit eine Form der Musikvermittlung an, die "einladend und barrierefrei" angelegt sei und einem "neuen Publikum auf digitalem Weg das Konzertvergnügen" zugänglich mache.

Bisher gebe es kaum "Klassik-Angebote auf höchstem Niveau" für Menschen, die aus Alters- oder Krankheitsgründen nicht mehr in Konzerte gehen können, heißt es in einer Pressemitteilung des Kissinger Sommers. Angesichts der demographischen Entwicklung und der Erfahrungen der Pandemie sei das "eigentlich verwunderlich".

Kultur und Konzerte zu erleben, bleibe Menschen oft verwehrt, da der Zugang zu Livestreams und On-demand-Videos ihnen mangels Erfahrung oder technischer Ausstattung oft nicht möglich sei. Hier setze das neue Projekt an.

Acht Konzerte mit Weltklasseorchestern des Kissinger Sommers sollen in hoher Qualität in Einrichtungen aus dem Gesundheitssektor gezeigt werden, heißt es vom Veranstalter. " Altenheime , Reha- oder Burnout-Kliniken werden diese Livestreams an mehreren Orten in Deutschland auf Leinwänden oder großen Fernsehern mit hervorragender Tonanlage den Bewohnern, Patientinnen und Gästen präsentieren."

Idee kommt in Seniorenheimen an

In welchen Seniorenheimen der Kissinger Sommer digital übertragen wird, ist noch unklar. Wie kommt das Angebot bei potenziellen Nutzern an? Und: Gibt es in den Seniorenheimen - Stand jetzt - überhaupt die notwendige Technik? Wir haben bei zufällig ausgewählten Seniorenheimen nachgefragt.

"Ich finde, das klingt sehr interessant", sagt Martin Pfeuffer, stellvertretender Stiftungsvorstand von der Carl-von-Heß-Sozialstiftung. "Ich kann mir das gut vorstellen, gerade für Menschen, die nicht mehr rauskommen, etwa weil sie bettlägerig sind."

Renate Schiefer, Heimleitung des Seniorenzentrums St. Elisabeth in Münnerstadt, sagt: "Wenn ich die Ausstattung dazu hätte, könnte ich mir das vorstellen. Die Idee ist gut." Aber im Seniorenzentrum gebe es kein allgemein zugängliches WLAN. Es gebe zwar Bewohner, die einen Laptop mit Internetverbindung hätten, aber die müssten sich diesen Zugang privat bei einem externen Anbieter bestellen. Die technische Aufrüstung des Seniorenzentrums sei geplant. Sie rechne aber damit, dass die Bewohner wohl erst nächstes Jahr an einem solchen digitalen Projekt teilnehmen könnten.

Dorothee Bär - Kuratoriumsvorsitzende

Dorothee Bär ist die Kuratoriumsvorsitzende des Bad Kissinger Sommers. Die Ex- Staatsministerin für Digitalisierung sagt in einer Pressemitteilung, das Kur- und Kulturerlebnis werde digital , weit über Bayern hinaus, im ganzen Land präsent sein.

Detaillierte Informationen zu den übertragenen Konzerten und den genauen Kooperationspartnern will der Veranstalter in wenigen Wochen veröffentlichen. Die Webseite werde noch bekannt gegeben. Klar ist: Neben der Übertragung der Konzerte soll es auch ein Rahmenprogramm geben. Dazu gehörten etwa Lesungen, Vorträge, Tanzvorführungen oder "kulinarische Entdeckungsreisen".

Rahmenprogramm mit Interviews

Zum Erlebnis gehöre auch das Flanieren durch die Kuranlagen und die beeindruckenden Konzertsäle , finden die Veranstalter. Die Mitarbeiter des Projekts wollen die virtuellen Konzertgäste daran teilhaben lassen, deshalb werde zum Teil schon vor der Konzertübertragung "das einzigartige Lokalkolorit" live einfangen. Zudem gebe es Interviews mit Solistinnen und Solisten, Dirigenten oder Orchestermitgliedern sowie kurze Einführungsgespräche.

"Das Erleben von Kultur gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Umso wichtiger ist ein breites, leicht zugängliches Angebot zur kulturellen Teilhabe in ganz Deutschland. Genau dafür steht das Projekt "Gesund mit Musik", indem es musikalische Kulturhighlights für alle Menschen erreichbar macht", wird Claudia Roth , Staatsministerin für Kultur und Medien, in der Pressemitteilung zitiert.

Inklusives Format

Von Oberbürgermeister Dirk Vogel heißt es: "Exklusivität ist bei uns in Bad Kissingen inklusiv. Die neuen Formate geben jedem die Chancen, dabei zu sein."

Sabine Dittmar , Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, wird zitiert. Sie sagt: "Die Erfahrungen aus zwei Jahren Pandemie haben das Thema Gesundheit, und dabei besonders die mentale Gesundheit der Menschen, wieder stärker in den Fokus gerückt. Es ist seit langem bewiesen, dass Musik positive Effekte bei Gesundungs- und Genesungsprozessen zeitigen kann."

Das Projekt "Gesund mit Musik" wird vom Bund aus dem Etat für Kultur und Medien gefördert. 180.000 Euro hat der Bund für das Projekt zugeschossen, 20.000 Euro kommen vom Freistaat, außerdem stammen 20.000 Euro aus dem Etat des Kissinger Sommers.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Digitaltechnik
Dorothee Bär
Internetzugriff und Internetverbindung
Kissinger Sommer
Konzertsäle
Livestreams
Sabine Dittmar
Seniorenheime
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • ThomasK.
    Thomas K. Bad Kissingen

    Dorothee Bär???

    Hat die nicht vor einiger Zeit noch verkündet, sie werde die Welt nach Kissingen holen?!

    Ist mir bislang zumindest nicht aufgefallen….
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Funkenstern
    Ja, schon unsere geschiedene Kanzlerin sagte, dass dasInternet Neuland ist.
    Wielange werden Gottesdienste gestreamt? Wenn alle Entwicklungen verpennt werden, muss man dann hinterherlaufen. Der Artikel ist peinlich im Jahre 2022. hier leben wir aktuell!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Atnerva
    Immer alles schlechtreden.

    Ist auch eine Art Beitrag.

    Der jetzige OB und seine Verwaltung können nichts für den Totalausfall seines Vorgängers.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Funkenstern
    Ich rede hier nichts schlecht, ich lege die Versäumnisse dar. Dazu gehört auch ganz klar die Staatsbad GmbH, auch wenn sie eine Tochter der Stadt KG ist. Es gab mal einen Techniker, der hatte das angemerkt. Die Absage hatte sich derart gewaschen, dass er sich danach verändert und gekündigt hat. Die Personalsituation in diesem Verwaltungsgebilde war ja auch schon öfters in der Diskussion. Es gilt jetzt eben auch mal was auf die Beine zu stellen und nicht alles an diesem Brunnen festzumachen. Über dessen Kosten liest man ja seit corona gar nichts mehr und das ist vielleicht auch besser so.
    Sämtliche Veranstaltungen könnte man streamen. Niemand sagt, dass das dann kostenlos sein muss.Ganz im Gegenteil, man könnte daraus ein zusätzliches Einnahmepotential generieren, denn nicht jeder möchte weite Anreisen, die Kosten für Übernachtung und und und auf sich nehmen. Vorm heimischen Bildschirm mit meiner guten Tonanlage könnte ich mir da so einige Abende vorstellen...
    Schaun wir mal, sagte FB
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Atnerva
    Der Beitrag gefällt mir jetzt viel besser.
    Weiter so.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten